Alle ein wenig anders

Wie feiern junge Christen Weihnachten?

Gemütlich mit der Familie zusammensitzen? Die freien Tage zum Verreisen nutzen? Vier junge Christen erzählen, wie sie Weihnachten feiern – und was ihnen das Fest bedeutet.
Christmastree

«Bei mir daheim wird Weihnachten im kleinen Kreis gefeiert. An Heiligabend gehen wir gemeinsam in den Gottesdienst – und das, obwohl nur ich in meiner Familie Christ bin. Vielleicht tun es die anderen mir zuliebe, vielleicht aus Tradition – wohl von beidem ein bisschen. Am Weihnachtsfest ist es für mich deshalb immer eine Herausforderung, mich auf das zu besinnen, worum es eigentlich geht: Das Kind in der Krippe. In den letzten Wochen hat mich sehr beschäftigt, was damals passiert ist: Gott gibt sein Liebstes, nur damit ich später einmal bei ihm sein kann. Ich möchte mich dieses Jahr darauf besinnen, dankbar und hoffnungsvoll für dieses Geschenk Gottes zu sein – und meine Familie auch etwas davon spüren lassen.»

Conny Weihmüller, Studentin an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg.

Ich muss fliegen

«Als Flugbegleiterin muss ich auch an Feiertagen fliegen. So werde ich dieses Jahr Weihnachten in Boston (USA) verbringen – begleitet von meinem Mann. Dort wollen wir an Heiligabend einen Gottesdienst besuchen und im Kollegen-Kreis ein festliches Abendessen geniessen. Weihnachten bedeutet für mich, dass Jesus, der Sohn Gottes, für uns Menschen auf die Welt gekommen ist. Ich merke, dass die Art, wie Weihnachten um mich herum gefeiert wird – mit Weihnachtsmann, aufwendigem Schmücken und jeder Menge Geschenke – mich von der eigentlichen Bedeutung des Festes ablenkt. Deshalb habe ich mich entschieden, diese Dinge bleiben zu lassen. Was ich aber jedes Jahr besonders geniesse, ist das Treffen mit der ganzen Familie, das diesmal wegen meiner Arbeit schon ein paar Tage vor Weihnachten stattfindet.»

Vesna Buchne, Flugbegleiterin aus München.

Baltisches Weihnachtsfest

«Da ich momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer litauischen Gemeinde absolviere, werde ich erstmals Weihnachten ohne meine Familie feiern. Stattdessen habe ich die Möglichkeit, das Fest in Klaipeda (bis 1945 die deutsche Stadt Memel), ungefähr 200 Kilometer von Kaunas entfernt, mit einer Familie zu verbringen, die mir hier ans Herz gewachsen ist. Ich bin gespannt, wie das Fest aussieht im katholischen Litauen, das einst erzwungen atheistisch war, weil es bis 1991 sowjetisch besetzt war. Geschenke gibt es jedenfalls erst am 1. Weihnachtsfeiertag, dafür an Heiligabend ein Essen, das aus zwölf verschiedenen Speisen besteht – für jeden Monat eine.

Ich plane auch einen Besuch am vielleicht schneebedeckten Ostseestrand. Obwohl ich nächste Woche «kaledu senelis» (Weihnachtsmann) in der Jugendstunde sein werde, bereits einige Geschenke besorgt habe und es in Kaunas einen kleinen Weihnachtsmarkt gibt, kommt bei mir bisher keine besondere Stimmung auf. Meine Vorfreude ist ehrlich gesagt mehr auf die Weihnachtsfeier, das Essen und die Geschenke fixiert, als darauf, den Geburtstag von Jesus zu feiern. Die letzten Jahre wurde mir meist erst spät am Heiligabend die eigentliche Bedeutung des Festes richtig bewusst.»

Simon Schwarz, zurzeit in der Freien Christengemeinde Kaunas (Litauen).

Zwei Traditionen vereint

«Seit ich denken kann, war Weihnachten immer die schönste Zeit im Jahr für mich. Während der letzten fünf Jahre habe ich in den USA gelebt und mittlerweile die deutschen und amerikanischen Weihnachtstraditionen ‚vereint’. Zum Fest gehört auf jeden Fall der Weihnachtsbaum, bunt hergerichtet mit viel Schmuck, den ich über die Jahre von Freunden geschenkt bekommen und gesammelt habe. Und leckeres Essen während der Feiertage ist natürlich ein Muss! Doch das Wichtigste an Weihnachten ist für mich, dass Jesus zu uns auf die Erde gekommen ist und wir dadurch eine Beziehung zu Gott haben können. Das feiere ich am liebsten gemeinsam mit meiner Familie.»

Maike Kraft arbeitet bei der christlichen Film- und TV-Produktionsfirma «Lifehouse Film».

Datum: 20.12.2011
Quelle: idea.de

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