«Schwarzer September»

Schule in Palästina nach Olympia-Terror-Drahtzieher benannt

Salah Khalaf gründete die Terror-Organisation «Schwarzer September», die unter anderem 1972 für das Massaker an israelischen Olympia-Teilnehmern in München verantwortlich war. An ihn werden Schüler in der Stadt Tulkarem nun täglich erinnert: Die palästinensische Verwaltung benennt eine Schule nach ihm.
Schule in Palästina
Salah Khalaf (links) mit Jassir Arafat (Mitte)

«Märtyrer-Salah-Khalaf-Schule» heisst eine kürzlich eröffnete Schule in Tulkarem. Der auch als Abu Iyad bekannte Salah Khalaf gilt als einer der Drahtzieher des Attentats auf elf israelische Olympiateilnehmer anno 1972 in München. Bei der Grundsteinlegung der Schule sagte ein Regierungssprecher, dies sei «zum Gedenken an diesen grossartigen Kämpfer». Es ist mittlerweile die vierte Schule, die nach Khalaf benannt worden ist.

Zur Welt kam er 1933 in Jaffa. Sein Vater führte ein Lebensmittelgeschäft, die Hälfte der Kundschaft war jüdisch. Einer seiner Onkel war mit einer Jüdin verheiratet. Die negativen Gefühle kamen auf, nachdem ein jüdischer Junge sein Fahrrad umgestossen hatte und er mit einer Messerattacke antwortete. Die britische Polizei schlug ihn und stellte ihn unter Hausarrest.

Überkompensation

In den frühen 1950er-Jahren zog er nach Kairo, wo er sich den Muslimbrüdern anschloss. Dort traf er Jassir Arafat, den späteren Palästinenserführer. Khalaf wurde Mitgründer der «Fatah» und des «Schwarzen September». Zunächst bezeichnete Arafat ihn als «schwach». Khalaf reagierte mit einer Überkompensation und befehligte Terror-Kommandos wie jenes in München.

Später, nachdem er Arafat kritisierte, Kompromisse mit Israel zu machen, landete er im Exil in Tunesien, wo er 1991 durch einen palästinensischen Wächter erschossen wurde.

«Terror glorifiziert»

Ofir Gendelman, Sprecher des israelischen Premiers Benjamin Netanyahu, spricht von «einer Glorifizierung des Terrors». Isaam Abu Bakr, Gouverneur des Distrikts Tulkarem nennt den Protest «wahnhaft», es gehe darum, jene zu ehren, die für einen palästinensischen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt kämpfen.

Bei der Grundsteinlegung und der Namensnennung sprach Abu Bakr nun «von einem grossen, nationalen Kämpfer.»

Der «Schwarze September» tötete unter anderem in Jordanien den damaligen Premier Wasfi Tell oder in Griechenland drei Zivilisten auf dem Flughafen. Dazu kommt eine Reihe weiterer Terroranschläge in verschiedenen Ländern, der bekannteste war jener im Olympischen Dorf in München.

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Datum: 29.11.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports / Times of Israel

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