Bibelstudium: Lukas 11,33-36

Bibelstudium

Wer Gott nicht klar sieht

33 «Könnt ihr euch vorstellen, dass jemand eine Lampe anzündet, um sie dann zu verstecken oder unter einen Eimer zu stellen? Nein, er stellt sie so auf, dass sie das ganze Zimmer beleuchtet. 34 Das Auge gibt dir Licht. Wenn deine Augen klar sehen, wirst du dich überall sicher bewegen können. Wenn du aber schlecht siehst, tappst du unsicher umher. 35 Deshalb achte darauf, dass deine Augen nicht trübe oder sogar blind werden! Kannst du nämlich Gott nicht mehr sehen, wie schrecklich wird dann deine Finsternis sein!2 36 Wenn alles an dir licht und nichts mehr finster ist, wirst du so leuchten, als würdest du von einem hellen Licht angestrahlt.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

11,33 Zuerst mögen wir denken, dass zwischen diesen und den vorhergehenden Versen kein Zusammenhang besteht. Wenn wir jedoch genauer hinschauen, sehen wir eine sehr wichtige Verbindung. Jesus erinnert seine Zuhörer daran, dass niemand eine angezündete Lampe in den Keller oder "unter den Scheffel" stellt. Er stellt sie auf ein "Lampengestell", wo sie gesehen wird und wo sie für alle Eintretenden Licht spendet.

Die Anwendung ist die Folgende: Gott ist derjenige, der die Lampe angezündet hat. In der Person und dem Werk des Herrn Jesus gab Gott uns ein helles Licht zur Erleuchtung der Welt. Wenn jemand dieses Licht nicht sieht, ist das nicht Gottes Schuld. In Kapitel 8 hat der Herr Jesus von der Verantwortung derer gesprochen, die schon Jünger sind, den Glauben weiterzugeben und nicht unter einem Scheffel zu verstecken. Hier in 11,33 stellt er den Unglauben seiner wundersüchtigen Kritiker bloss, der durch ihre Begierde und ihre Angst vor Schande verursacht war.

11,34 Ihr Unglaube war die Folge ihrer falschen Motive. Im irdischen Bereich ist das "Auge" das Organ, das dem "ganzen Leib" Licht gibt. Wenn das Auge gesund ist, kann man das Licht sehen. Doch wenn das Auge krank ist, d. h. blind, dann kann kein Licht hereinkommen.

Genauso ist es auf geistlichem Gebiet. Wenn ein Mensch ehrlich erkennen will, ob Jesus der Christus Gottes ist, dann wird Gott es ihm offenbaren. Doch wenn er für dieses Verlangen die falschen Motive hegt, wenn er an seiner Habgier festhalten will, wenn er immer noch vor dem Gerede der anderen Angst hat, dann wird er für den wahren Wert des Erlösers blind.

11,35 Die Männer, die Jesus anspricht, meinten, dass sie sehr weise seien. Sie dachten, dass sie sehr viel Licht hätten. Doch der Herr Jesus riet ihnen, die Tatsache zu bedenken, dass das "Licht", das sie hatten, in Wirklichkeit "finster" war. Ihre eingebildete Weisheit und Überlegenheit hielten sie von ihm entfernt.

11,36 Der Mensch, dessen Motive rein sind, der sein ganzes Wesen Jesus, dem Licht der Welt öffnet, wird mit geistlicher Erleuchtung durchflutet. Sein inneres Leben wird von Christus erleuchtet, genauso wie der Leib erleuchtet wird, wenn er direkt im Lichtstrahl einer Lampe sitzt.

Datum: 26.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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