Sag's mit Blumen

Seit Wochen freuten wir uns, mein Vater und ich, eine bekannte Familie in der französischen Schweiz zu besuchen. Da ich lange Zeit im Ausland weilte, hatten wir einander über 20 Jahre nicht mehr gesehen! Können Sie sich das Halli-Hallo vorstellen, als wir - nach der fünf-stündigen Bahnfahrt - einander in der Stube begrüssten?! Immer wieder stellte Madame sich vor mich hin, hielt mich an meinen beiden Armen fest und sagte: " Genau wie Nelly" (ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich, die als junge Frau bei dieser Bauernfamilie das Haushaltlehrjahr absolvierte). Küsschen rechts und links und rechts; strahlende Augen, Fotos und viele schöne Erinnerungen wurden ausgetauscht. Immer wieder kamen Gross- und Enkelkinder vorbei. Die schnappten sich dann auch noch ein Stück Käse oder Fleisch, das wir zur Vorspeise genossen. Es ging lustig zu und her und wir lachten viel. Jede/r der vorbeikam wurde selbstverständlich in die Runde aufgenommen - einfach genial!

Nur zu schnell ging die Zeit vorbei. Dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Im Zug bestätigten Pa und ich einander, dass die Welschen uns Deutschschweizer im Bezug auf Herzlichkeit in vielem voraus sind.

Vielleicht sollten wir öfter mal einfach bei jemandem vorbeigehen und unsere Herzlichkeit spielen lassen. Nur schon jemandem Zeit zu schenken, kann in der heutigen Zeit ein wertvolles Präsent sein.

Datum: 11.09.2002
Autor: Monika Bärtschi
Quelle: Jesus.ch

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