Cynt ist CEO

Marshall sagt den Mavericks, wo’s lang geht

Cynt Marshall ist Ehefrau, Mutter von vier Kindern und auch sonst recht aktiv: Sie ist CEO des NBA-Basketball-Teams «Dallas Mavericks». An einem Punkt in ihrem Leben musste sie einst aber die Kontrolle aufgeben …
Cynt Marshall (rechts) mit einem Dallas-Spieler (Bild: Instagram)

Cynt Marshall weiss, was es heisst, sich einschränken zu müssen. Zusammen mit den Eltern, drei Schwestern und zwei Brüdern lebte sie in einer Vier-Zimmer-Sozialwohnung. Die Mutter und mehrere Kinder, darunter Cynt, erlitten häusliche Gewalt durch den Vater.

«Als ich fünfzehn war, sagte meine Mutter zu ihm, dass sie sich scheiden lässt. Da brach Vater mir die Nase.» Sie ging mit einer fixierenden Spange auf der Nase wieder zur Schule. «Das war ein entscheidender Punkt in meinem Leben, denn drei Lehrer und ein Schuldirektor nahmen mich und meine Mutter in die Arme, und deshalb liebe ich Pädagogen bis heute.»

Träumen, konzentrieren, beten, handeln

Ihre Mutter hatte ihr zwei Bücher in die Hand gedrückt – eines über Mathematik und eine Bibel. «Meine Mutter und diese Menschen in meinem Leben lehrten mich die Bedeutung von vier Worten – und ich lebe immer noch danach: träumen, konzentrieren, beten, handeln.»

Als Teenagerin bat sie Gott, «dass ich eines Tages einen guten Job habe und Geld, damit ich Menschen helfen und Schecks für Wohltätigkeitsorganisationen ausstellen kann».

Ihr erster Job war es, Bedienstete anzuleiten. «Die meisten waren über 30 Jahre alt. Ich war 21-jährig und frisch von der Uni.» Also sagte sie, dass sie ihre Hilfe brauche, sich für sie einsetzen und ihnen dienen werde – und sie lebte dies auch. «Wir erzielten die besten Ergebnisse, die je in unserem Geschäft erzielt wurden, weil diese Frauen herausgefunden hatten, wie man aufeinander achtet, wie man mit Respekt behandelt wird und wie man Teamarbeit auf die nächste Stufe hebt. Alles, was ich heute tue, basiert auf dem, was ich von diesen Menschen gelernt habe, als ich 21 Jahre alt war.»

Zuhören, lernen, lieben

Cynt Marshal erwähnt weiter: «Meine Führungsphilosophie basiert auf Zuhören, von den Menschen lernen und sie lieben.» Sie arbeitete in verschiedenen Jobs und wurde Führungskraft beim Telekommunikations-Multi «AT&T».

Eines Tages erhielt sich einen Anruf vom Eigentümer der «Dallas Mavericks». «Mein Name wurde ihm als jemand empfohlen, der ihm wahrscheinlich dabei helfen könnte, seine Organisation zu führen.» Auch sollte die Kultur geändert und bestimmte Probleme angegangen werden. «Ich sagte ihm, dass ich darüber beten würde, weil ich nichts über das Basketballgeschäft wusste.»

Sie hatte an diesem Tag gerade von Teenagern gelesen, die gegen Waffengewalt protestierten und am selben Morgen war Billy Graham verstorben. «Ich schaute mir diese Jugendlichen und diesen 99-Jährigen an und dachte, dass ich mich genau in der Mitte dieser beiden Altersstufen befinde – was werde ich bewirken können?»

Mit der Zeit veränderte sich das Führungsteam. «Zunächst hatten wir keine Frauen oder Farbigen in ständigen Führungspositionen. Heute sind es je 50 Prozent.»

«Es war nicht leicht, aufzugeben»

Wichtig ist Cynt Marshall das Vertrauen in Gott. «Wenn man sich auf seine Verheissungen verlässt, kann man nicht nur durch alles hindurch kommen, sondern auch das Unerwartete gut überstehen. Wenn Menschen in körperlicher, geistiger oder emotionaler Not sind, frage ich sie, ob es in Ordnung ist, wenn ich ihnen etwas schicke.» Sie sendet ihnen dann jeweils ein Andachtsbuch.

«Im Dezember 2010 wurde bei mir Dickdarmkrebs im Stadium III diagnostiziert und ein Lymphknoten vor Stadium IV. Das waren ziemlich düstere Prognosen. Ich hatte gerade meinen 51. Geburtstag gefeiert, und jetzt wurde mir gesagt, dass ich Darmkrebs habe.»

Die Chemotherapie war sehr schwer. «Es gibt Zeiten in unserem Leben, in denen Gott uns wissen lässt, dass er wirklich das Sagen hat. Und wenn er uns da durchbringt, können wir nicht auf jemand anderes zeigen, denn es gibt keinen Zweifel, dass er uns da durchgebracht hat, weil er einen Plan hatte. Es war nicht leicht, aufzugeben. An einem bestimmten Punkt ist es aufgrund der körperlichen Schwäche einfach, aufzugeben, weil man einfach ohnmächtig wird. Aber geistig ist es schwer, nicht die Kontrolle zu haben. Also überliess ich ihm die Kontrolle und liess mich von ihm leiten.»

Gott ist bei jedem Schritt dabei

Es sei ein furchtbarer Kampf gewesen. «Es war extrem schwer, nicht die Kontrolle zu haben, weil ich immer einen Plan hatte. Und so lernte ich eine sehr wertvolle Lektion darüber, dass trotz der Fähigkeiten, die ich habe, der Talente, die ich habe, des Erfolgs, den ich hatte, dass all das, von Gott kommt, dass er die Kontrolle hat und dass trotzdem Dinge passieren können.»

Es gehe darum, Widrigkeiten zu akzeptieren, niemals aufzugeben und sich von Jesus leiten zu lassen. «Es ist gut, dass ich einfach weiss, dass sich eines Tages alle Mühen lohnen werden. Eines Tages werde ich ihn von Angesicht zu Angesicht sehen. Aber auch schon vorher kann ich mich an ihn wenden, weil ich weiss, dass er mir in meiner Not jetzt schon hilft. Es ist gut, diese Art von Gewissheit zu haben: dass ich meine Kämpfe nicht selbst ausfechten muss, dass ich das schwierige Terrain nicht allein durchqueren muss, dass er bei jedem Schritt auf dem Weg bei mir ist.»

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Datum: 22.10.2022
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Jesus Calling / faithit

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