Turm zu Babel

Immer mehr Indizien zum biblischen Stein-Giganten

Fred Hartmann spricht von zahlreichen ausserbiblischen Belegen für den Turmbau zu Babel. «Von Missionaren aus aller Welt sammelte ich Geschichten aus den Kulturen, in denen sie tätig waren. Sie alle berichteten von dem Bau eines Turms und dass nach dessen Zusammenbruch die Menschen verschiedene Sprachen redeten und sich über die Erde ausbreiteten.» Fred Hartmann publizierte dazu ein Buch, in welchem er 60 Turmbau- und Urspracheüberlieferungen auswertet.
Turm von Babel

Laut der Bibel lebte die Menschheit nach der Sintflut im Zweistromland. «Die Menschen lebten dort auf relativ engem Raum und redeten eine Sprache», erklärt Fred Hartmann. «Es war eine soziale und sprachliche Einheit. Dann bauten sie einen Turm mit der ganz klaren Absicht, sich einen grossen Namen zu machen und auch mit der Absicht, zusammenzubleiben. Dieser Turm sollte eine Konkurrenz zu Gott sein.» Das Turmbauprojekt begann, Gott missfiel es und so kam es zur Sprachverwirrung und zur Verteilung der Menschen über die Welt.

Bekannt ist diese Geschichte aus der Bibel, doch es gibt über sechzig ausserbiblische Hinweise, welche diese Ereignisse bestätigen. «Ich habe zum Beispiel von Missionaren Geschichten gehört, die sie bei den Völkern, unter denen sie arbeiten, kennengelernt haben. Und es gibt natürlich eine ganze Reihe Geschichten, die von anderen gesammelt wurden.»

60 Turmbau-Geschichten

Schon im 19. Jahrhundert recherchierte Hermann Lüken verschiedene Traditionen und stiess dabei auf zahlreiche Turmbau-Geschichten, ähnlich wie später Richard Andree, der beobachtete, in wie vielen Kulturen über eine Sintflut berichtet wird. Fred Hartmann: «Es gibt eine ganze Reihe solcher Parallelgeschichten. Interessant ist, dass es dabei viele Übereinstimmungen mit dem biblischen Bericht gibt. Da ist zum Beispiel das Element der sozialen und sprachlichen Einheit der Menschen, dann natürlich das Ereignis als solches, mit lokalem Kolorit.»

Rund 60 Turmbau-Geschichten hat Hartmann zusammengetragen und analysiert. Trotz örtlicher Variationen und Abwandlungen gleichen sie sich in den Grundzügen. «Nicht überall gab es Lehmziegel, in Afrika wurden in der Geschichte Fufu-Mörser übereinander gestapelt, das sind Holzgefässe, in denen man Yams – also kartoffelähnliche Knollen – gestampft hat oder in Indien hat man im Hochmut einen Baum, der bis in den Himmel ragte, als Leiter benutzen wollen.»

Ein Beispiel sind die Akwapin an der Goldküste Afrikas, die mehr oder weniger mit dem heutigen Ghana identisch ist. «Die Menschen wollten bis zum Himmel. Sie stapelten die 60 Zentimeter hohen Fufu-Mörser übereinander. Aber es reichte nicht ganz. Und so nahm man den untersten weg, um ihn im oberen Sektor einzusetzen. Das Ganze krachte schliesslich zusammen. Das Ergebnis war, dass die Menschen einen solchen Schreck bekamen, dass sie ihre Sprache vergassen, in neuen Sprachen redeten und sich dann über die ganze Welt verteilten.»

Kein Zufall

All diese Turm-Storys bestätigen die Bibel, bilanziert Fred Hartmann. «Denn dass die Elemente der Turmbausagen, die in Kombination mehrfach in allen Teilen der Welt zu finden sind, durch Zufall zusammengekommen sein sollen, erscheint wenig wahrscheinlich. Da ist das Element der Ursprache, jenes der Sprachverwirrung, verbunden mit einem Turmbau und dem Herausfordern Gottes, das sind völlig unterschiedliche Themen, dass es kein Zufall ist, dass diese Kombinationen in einer Geschichte zusammen erscheinen.»

Wenn die Bibel sagt, dass die Weltzivilisationen ihren Ursprung in Mesopotamien, im Zweistromland haben, dann kann man davon ausgehen, dass die Kultur sowie die Erinnerung an den Turmbau und die Ereignisse davor in den Menschen haften geblieben sind. «Und das bedeutet, dass wir Gemeinsamkeiten bei diesen Kulturen überall auf der Welt finden, wie zum Beispiel die Stufentürme, die zu den ältesten Bauwerken der jeweiligen Zivilisation gehören: Das sind zum Beispiel die Zikkurate im heutigen Irak, die Pyramiden in Ägypten und in der Neuen Welt, Chedis in Thailand sowie Marais in Ozeanien. Ausserdem gibt es im sprachlichen und kulturellen Umfeld dieser Türme eine Turmbausage, die mit dem biblischen Bericht verblüffende Ähnlichkeit hat», analysiert Fred Hartmann.

Zivilisationen erst nach dem Turmbau

Wenn sich alle Weltzivilisationen von einem Ort aus über die Welt verbreitet haben, «dann muss man davon ausgehen, dass diese Zivilisationen in einer zeitlich versetzten Reihenfolge entstanden sind. Und das ist genau der Fall, so, wie man es aufgrund des biblischen Berichtes erwarten kann. Die älteste Zivilisation ist die in Mesopotamien, dann nur wenig später, fast zeitgleich, die ägyptische. Es folgt dann die indische, die japanische und die chinesische und später dann auch die amerikanischen wie die Azteken, Mayas und ganz am Schluss erst die Inkas.»

Die verschiedenen Zivilisationen sind somit chronologisch gesehen erst nach dem in der Bibel beschriebenen Turmbau entstanden.

Zum Buch:
Der Turmbau zu Babel - Mythos oder Wirklichkeit?
Schweiz
Deutschland

Zum Thema:
Grosse Sprachvielfalt: Inschrift zum «Turmbau zu Babel» veröffentlicht

Datum: 29.10.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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