Münze zeugt von schwerer Zeit

«Griechisches Machtsymbol gegen die jüdische Kultur»

Wer in Jersualem gräbt, weiss nie, was selbst bei gewöhnlichen Bauarbeiten plötzlich zutage kommt: Bei Restaurationsarbeiten an einer antiken Mauer bei der Davidszitadelle kam kürzlich eine über 2100 Jahre alte Münze zum Vorschein. Diese deutet auf Chanukka-Fest hin. Das Geldstück ist ein weiterer Zeitzeuge der jüdischen Geschichte – in diesem Fall einer dunkleren Epoche.
Davidzitadelle in Jerusalem
Münze mit dem Gesicht von König Antiochus

Das Chanukka-Fest geht zurück auf den Makkabäeraufstand der Juden gegen die griechischen Herrscher. Der griechische König wollte damals die Juden hellenisieren, so war die Verwendung der Thora verboten. Das Lichterfest («Chanukka») wurde zur Zeit der Wiedereinweihung des Zweiten Tempels im Jahr 164 vor Christus eingeführt.

Eine Münze aus dieser Zeit wurde nun bei den besagten Bauarbeiten am Rande der Altstadt Jerusalems bei der Davidszitadelle («Tower of David Museum») gefunden. Museums-Direktor Eilat Lieber: «Auf der einen Seite der Münze kann man das Gesicht von König Antiochus mit einer Krone sehen. Sein Name steht in griechischen Schriftzeichen da. Auf der anderen Seite ist die griechische Göttin Demeter abgebildet. Sie war die Göttin des Ackerbaus.»

«Griechisches Machtsymbol»

«Stellen wir uns die damaligen Menschen Jerusalems vor, wie sie mit diesen Münzen auf dem Markt einkauften – auf denen eine griechische Gottheit eingeprägt war», blickt Eilat Lieber zurück. «Das war gegen die jüdische Kultur. Ihnen war es nicht gestattet, Ebenbilder zu haben. Diese Münze war somit ein griechisches Machtsymbol.»

Die Münze hatte damals weniger wert als 25 Rappen, der heutige Wert liegt bei über 20'000 Franken. Nachdem die Makkabäer die griechische Herrschaft abgestreift hatten, wurden neue Münzen geprägt, welche die jüdische Menora, einen siebenarmigen Leuchter, zeigten.

Das Fundstück zeigt aber auch, dass Imperien und Reiche kommen und gehen, und die Pläne der Menschen nicht über denen von Gott stehen.

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Datum: 17.01.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / CBN

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