«Ich landete in einer Zelle auf der anderen Seite der Welt»
Bindi Cole Chocka (Bild: Facebook)
Bindi Cole Chocka ist eine preisgekrönte Künstlerin aus Melbourne. Kaum zu glauben, dass sie früher Drogen verkaufte und selbst abhängig war. Zu Jesus fand sie in einer
Gefängniszelle…
In den letzten zehn Jahren hat sie zu 25
Einzelausstellungen geladen und an über 60 Gruppenausstellungen teilgenommen.
Sie war in der engeren Auswahl für 18 Kunstpreise, sechsmal ging sie als
Siegerin hervor. Und sie ist Christin. Zu ihrem Glauben fand Bindi Cole Chocka hinter
Gittern.
«Am 9. Oktober 1999, um 13.35 Uhr habe ich einen
Tagebucheintrag geschrieben, als ich in England im Gefängnis war. Das war der
Tag, an dem ich mein Leben Jesus übergab, nachdem ich ein paar Monate im
Gefängnis gesessen hatte.»
Kein fester Ort
Doch beginnen wir von vorne: «Ich wuchs in St. Kilda
in Melbourne auf. Ich wuchs bei meiner Mutter auf, sie trennte sich von meinem Vater, als ich
noch ein Baby war. Meine Mutter war noch sehr jung, als sie mich bekam: Ich kam
an ihrem 20. Geburtstag zur Welt.»
Bindi weiter: «Ich erlebte viele Dinge, denen kleine Kinder nicht
ausgesetzt sein sollten. Ich wurde wiederholt missbraucht, sexuell und
körperlich, und ich wurde stark vernachlässigt.»
Als sie acht Jahre alt war, wurde sie der Obhut ihrer Mutter
entzogen. «Einige Jahre zog ich von Familienmitglied zu Familienmitglied, bis
ich bei meiner Aborigine-Grossmutter landete; mein Vater ist Aborigine. Bei ihr
lebte ich einige Jahre.»
Von Sucht geplagt
Mit 13 zog Bindi Chocka Cole zurück zur Mutter, die ihr
Methadonprogramm abgeschlossen hatte, aber täglich Marihuana rauchte und viel trank.
Bindi Chocka begann ebenfalls, Marihuana zu rauchen.
«Drei Jahre später, als ich 16 war, starb meine Mutter
ganz plötzlich an Krebs – von der Diagnose bis zum Tod vergingen etwa drei
Monate.»
Sie suchte nach dem Sinn des Lebens. Und: «Damals habe
ich mir geschworen, dass ich mir nicht mehr erlauben würde, irgendetwas zu
fühlen.» Sie wurde heroinabhängig und als Folge der Sucht begann sie sich zu
prostituieren und als Stripperin aufzutreten.
«Ich ging eine Beziehung mit einem Drogendealer ein,
der ebenfalls ein sehr traumatisches Leben hinter sich hatte. Er begann, mich
vier Jahre lang körperlich zu misshandeln und zu schlagen. Wir konsumierten täglich Drogen.»
Gottes Stimme
Mit 21 Jahren trennte sie sich und versuchte, den
Problemen durch den Umzug nach England zu entkommen. «An dem Tag, an dem ich in
London ankam, fand ich jemanden, der mir Drogen gab. Innerhalb von drei oder
vier Monaten lebte ich mit einem anderen Drogendealer zusammen, verkaufte
Drogen in Nachtclubs und innerhalb von zwei Monaten nahm ich dreimal eine
Überdosis.»
Im Alter von 24 Jahren war ihr klar, dass ihr Körper
nicht mehr viel aushalten würde. Sie wollte aufhören, fand aber in Rehas als
Nicht-Engländerin keinen Unterschlupf. Mit der Zeit gab sie auf. «Doch eines
Morgens, als ich aus der Dusche stieg, hörte ich die Stimme Gottes. Ich hatte
sie noch nie zuvor gehört. Ich hatte einige Zeit in der Kirche meiner
Aborigine-Grossmutter verbracht, die Christin war. Ein paar Jahre lang hatte
sie mich in die Sonntagsschule mitgenommen.»
«Ich rufe dich, mein Kind»
Nun hörte sie wie ein Wunder ungefähr diese Worte:
«Ich rufe dich, mein Kind, ich rufe dich mein Kind.» Immer und immer wieder. «Ich
fiel auf meine Knie und sagte: 'Jesus, hilf mir.'»
Innerhalb einer Woche nach dieser übernatürlichen
Erfahrung wurde sie wegen Drogenverkaufs in Londoner Nachtclubs verhaftet.
«Als ich die Zelle betrat, überkam mich eine Welle des
Friedens. In diesem Moment wusste ich, dass es vorbei war. Geflohen vor dem
Schmerz, dem Trauma, dem Missbrauch war ich nun in einer winzigen Polizeizelle
am anderen Ende der Welt ganz allein mit Jesus.» Sie übergab ihr Leben Jesus
Christus.
Vergebung erlebt
Nach zwei Jahren Haft wurde sie entlassen und nach
Melbourne abgeschoben. Sie beschäftigte sich stark mit dem Thema Vergebung.
«Auch ich war eine Täterin gewesen: Mir ging es nur um Geld, um meine Sucht zu finanzierten.
Durch den Verkauf von Drogen trug ich im Laufe der Zeit zu viel Elend bei.»
Sie spürte, wie Gott ihr vergab und sie wahre Freiheit
erfuhr. «Ich begann, mich innerlich zu entwirren. Das Erbe des Missbrauchs
begann zu verschwinden. Seitdem habe ich all meinen Missbrauchstätern vergeben.»
Als sie begann, die Macht der Vergebung zu verstehen,
veränderte sich auch ihre Arbeit. «Ich machte ein Werk nach dem anderen, in welchen
ich die Vergebung erforschte und versuchte, den Menschen – Christen und
Nichtchristen – dieses Werkzeug näher zu bringen, das Gott uns gegeben hat.»