Wesley Stubbings ist Hilfspastor in der Townsville
City Church in Queensland, Australien, wo er mit seiner Frau Jessica und seinem
Sohn Rocco lebt. Das war nicht immer so. Einst sass Wesley hinter Gittern…
«Ich arbeite in einem Obdachlosenheim und ich versuche
Jugendliche von der Strasse zu holen», sagt Wesley Stubbings. «Viele von ihnen
sind alkohol- und drogenabhängig.»
Sein Vater ist Aborigine und wuchs in Katoomba im
Busch auf. «Eines Tages nahm er mich dorthin mit und zeigte mir seinen
Geburtsort, er erinnert sich sogar an den Baum – er wurde unter einem Baum
geboren.»
Wesley weiter: «Als Papa in den 40er-Jahren geboren
wurde, wollte die Gemeinde in Katoomba eine Rennbahn bauen, weil die Gegend so
schön ist. Das einzige Problem war, dass die gesamte indigene Bevölkerung im
Weg war. Und da passierte das Traumatische: Sie trieben alle Eingeborenen
zusammen, die im Busch lebten, und mein Vater war dabei. Sie brachten sie weg
und bauten die Rennbahn.»
Identitätsprobleme
Am ersten Tag beschwerten sich alle Fahrer, die Piste
wurde als zu gefährlich angesehen und es wurden keine Rennen mehr gefahren. «Als
Kind wollte ich eine Identität haben und Dinge lernen, aber Vater hat nie darüber
gesprochen, weil er all das verloren hatte. Er sagte mir nur: 'Sei einfach gut
in der Schule, tu, was du tun musst, und sei du selbst.'»
Wesley litt als Kind unter Identitätsproblemen. In der
8. Klasse wurde er von der Schule verwiesen, mit 15 Jahren war er stark drogen-
und alkoholabhängig. «Ich wurde wegen einiger Dinge erwischt, und da hatte ich
eine Begegnung mit Gott im Gefängnis, ganz allein in einer Zelle.»
Am Tiefpunkt
Junge Indigene haben die höchste Selbstmordrate im
Gefängnis. «Das Personal hatte Angst um mich, also nahmen sie den Kordelzug aus
meinen Boxershorts. Ich war am absoluten Tiefpunkt angelangt.»
Er rief zu Gott um Hilfe: «Wenn es dich gibt, hilf mir,
verändere mich, ich brauche Hilfe.»
Er spürte, wie Gott ihn wirklich veränderte. «Als ich
entlassen wurde, geschah ein Wunder: Die Richterin glaubte mir, als ich ihr
sagte, dass ich mich wirklich geändert habe und Menschen helfen möchte.»
Aussergewöhnlicher Beginn
«Ich hatte keinen Lebenslauf und die 10. Klasse nicht
abgeschlossen. Ich begann, einfach herumzulaufen und mit jungen Leuten zu reden,
die Straftaten begangen hatten. Ich sagte ihnen: 'Ich habe mich geändert, du
kannst dich auch ändern.'»
Nach zwei Jahren traf er auf die Richterin, die ihn
entlassen hatte. Sie sagte: «Ich kenne Sie, ich erinnere mich an Sie. Was machen
Sie denn hier? Sie stecken doch nicht wieder in Schwierigkeiten, oder?» Ich
sagte: «Nein.» Dann sah sie den Jungen an, mit dem Wesley sprach und fragte
ihn: «Belästigt er dich?» Dieser antwortete: «Nein, er redet mit mir über Gott.»
Wesley erklärte der Richterin, dass er den Gefährdeten sagt, wie er sich selbst
verändert hat. Da meinte die Richterin: «Wir müssen ein Programm starten.»
Innerlich gefunden
Ein Programm wurde aufgebaut, bei dem Wesley nun
anderen jungen Menschen besteht. Kurz darauf folgte er der Einladung in eine
christliche Gemeinde und nahm dort Jesus Christus als persönlichen Erlöser und
Retter in sein Leben auf.
Nach der Veränderung
hinter Gittern wurde er nun auch innerlich zu einem neuen Menschen, der sich
nach wie vor um die Verletzlichen der australischen Gesellschaft kümmert.