Dewald Venter

«Plötzlich hörte ich Gottes Stimme: 'Ich hab dich lieb!'»

Dewald Venter erlebt in seiner Kindheit ein unglaubliches Wunder: Nachdem er vier Jahre lange gelähmt war, kann er plötzlich laufen. Trotzdem ist sein Leben von schlimmen Erfahrungen überschattet. Dass er vergeben und Gottes Liebe erleben konnte, ist für ihn ein weiteres Wunder.
Dewald Venter (Bild: selahministries.ch)
Kathrin und Dewald Venter

Dewald Venter kommt in Südafrika als Frühgeburt auf die Welt. Bei der Geburt wird sein Hals aufgerissen und durch den Sauerstoffmangel erleidet sein Gehirn unheilbare Schäden. Die Ärzte erklären den Eltern, dass der Junge nie laufen und auch nie eine normale Schule besuchen können wird. Ein riesiger Schock für die ganze Familie.

Seine Mutter arbeitet zu dem Zeitpunkt in einem christlichen Geschäft. Sie selbst glaubt zwar an Gott, ist aber sehr konservativ und hat noch nie Heilungswunder erlebt. Trotzdem beginnt sie gemeinsam mit den Kollegen, täglich für Dewalds Heilung zu beten – dreieinhalb Jahre lang.

Plötzlich geheilt

Als Dewald 3,5 Jahre alt ist, hört die Familie, dass der bekannte deutsche Missionar Reinhard Bonnke genau in sein Dorf kommen wird, um dort in der Pfingstgemeinde zu predigen. Die Arbeitskollegen ermutigen seine Mutter, in den Gottesdienst zu gehen und den kleinen Jungen mitzunehmen. «Meine Mutter hat das gemacht, Reinhard Bonnke betete für mich, aber ich bin nicht geheilt worden…»

Trotzdem ist seine Mutter davon überzeugt, dass Gott ihn heilen wird. Sie nimmt ihren Sohn aus der Sonderschule, die er bisher besucht hat, wird von allen Seiten kritisiert und sogar gerichtlich verfolgt, da man ihr unverantwortliches Verhalten vorwirft. Doch sie ist überzeugt davon, dass Gott ihren Dewald heilen wird. Und wirklich: Wenige Monate später, an Sylvester 1986, steht der damals Vierjährige plötzlich auf – und kann gehen.

Ablehnung

Für den kleinen Jungen ist dieses Wunder damals gar nicht fassbar. Und auch die Familie macht trotz dieser Heilung schwierige Zeiten durch. Fünf Jahre später zerbricht die Familie. «Das hat vieles in mir ausgelöst. Dieselbe Mutter, die so an meine Heilung geglaubt hatte, wollte plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben – sie hat mich gehasst.» Dewald wird zu Hause rausgeworfen, lebt auf der Strasse, konsumiert sehr viele Drogen. «Ich wollte mir der Ablehnung nicht bewusst sein, dem Wissen, dass ich niemals gut genug war…» Während Dewald auf der Strasse bettelt – er ist mittlerweile 13 Jahre alt – kommt sein Vater wegen Betrugs für 22 Jahre ins Gefängnis. Zeitweise kann Dewald bei seiner Tante wohnen, weil die Mutter ihn nicht mehr haben will. Zu der Ablehnung kommt noch sexueller Missbrauch – Dewald will nicht mehr leben.

«Ich hab dich lieb!»

«An einem Abend hatte ich einen richtig grossen Joint geraucht, war richtig high. Auf dem Weg zum Haus meiner Tante packte mich mit einem Mal eine Kraft, mitten auf der Strasse, und ich fing an zu weinen und in Zungen zu sprechen, in einer Sprache, die ich noch nie im Leben gesprochen hatte. Und plötzlich hörte ich, wie Gott mir sagte: 'Ich hab dich lieb!' Du wirst niemals wissen, was Liebe ist, bis du Liebe begegnet bist – und Gott ist Liebe.» In diesem Moment erlebt er Gottes Annahme und Liebe und ist von dem Augenblick an frei von der Drogensucht. «Ich habe nie wieder Lust auf Drogen verspürt. Und Gott hat mein Leben verändert…»

Der innere Ort der Kraft

Das geschieht aber nach und nach. Zunächst hört er von Gott, dass er zu seiner Mutter gehen und sie um Vergebung bitten soll. Er versteht das zwar gar nicht, denn letztlich hat seine Mutter ihm doch Schlechtes angetan; aber weil Gott ihm das so zeigt, tut er es. Er darf auch wieder zu Hause einziehen und für die Mutter arbeiten, doch sie behandelt ihn weiterhin unfair und nutzt ihn aus.

In dieser Zeit erlebt Dewald, dass er sich in sein Inneres flüchten kann, an den Ort, an dem Jesus ihn mit neuer Kraft erfüllt. «Gottes Wort sagt: 'Ehre deinen Vater und deine Mutter und du wirst leben' Das wollte ich tun!» Obwohl er so schlecht behandelt wird und nicht einmal mit seiner Mutter zusammen am Tisch essen darf, redet er nicht schlecht über sie. Irgendwann beginnt er, selbstgemachte Armbänder und Ketten zu verkaufen. Das verdiente Geld nutzt er, um Theologie zu studieren.

Der reichste Mann

Mittlerweile lebt Dewald Venter mit seiner Frau Kathrin in der Schweiz und ist Pastor einer Gemeinde. Kathrin erzählt: «Ich habe Dewald als den reichsten Mann der Welt angesehen, weil er etwas hatte, das man mit Geld nicht kaufen kann: diese Beziehung zum Herrn, dass er immer zu ihm laufen konnte und Gunst bei ihm hatte. (…) Der Charakter, der in ihm geformt wurde durch diesen ganzen Lebensprozess in seiner Kindheit, ist nicht käuflich. Er wird geformt durch schwierige Zeiten und Lebenssituationen.»

Dass sich sein Leben so verändert hat, verdankt er einzig und allein Gottes Liebe. Dewald: «Ein Leben mit Gott ist nicht nur die Erkenntnis, wer er ist, sondern eine lebendige Beziehung mit ihm und das Zuhören, was er dir zu sagen hat. (…) Gott ist nicht nur ein Thema, worüber man diskutieren kann, er ist lebendig.»

Hier erzählt Dewald seine Geschichte:

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Datum: 17.04.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / WunderHeute

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