Eigenen Glauben relativiert

Musiker Brian Welch: «Ich bin zu weit gegangen!»

Der Gitarrist der Metal-Band «Korn», Brian «Head» Welch, erlebte vor etlichen Jahren eine Bekehrung. Er wurde frei von Drogen und verliess seine Band. Seit Längerem spielt er wieder für Korn. In einem aktuellen Interview meint er, dass er in seinem Glauben «zu weit gegangen» war. Seine Erfahrungen mit Jesus sieht er nach wie vor als real.
Brian Welch (Bild: Facebook)

Der inzwischen 50-jährige Welch entschied sich bei seinem Drogenentzug im Jahr 2005 für ein Leben mit Jesus. Um ihm ganz nachzufolgen und ausserdem seine damals sechsjährige Tochter vor dem Umfeld der Metal- und Gothic-Szene zu schützen, trennte er sich von der Band «Korn», die er in den Neunzigerjahren mitgegründet hatte.

Radikale Nachfolge

Welchs Leben kam dadurch ordentlich in Bewegung: Er liess sich im Jordan taufen. Der Musiker startete eine Solokarriere und wollte durch seine Lieder auf Jesus hinweisen. Ausserdem verfasste er zwei Bücher mit seiner Lebensgeschichte (Livenet berichtete damals).

Angepasst und ruhig ging es bei dem Künstler auch nach seiner Bekehrung nicht zu. Die Dreadlocks blieben sein Markenzeichen, aber die Tattoos änderten sich. Es kamen auch welche mit frommem Inhalt dazu wie der Bibelvers Matthäus Kapitel 11, Vers 28 im Nacken: «Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!»

Vor sieben Jahren kehrte Welch zu seiner Band zurück. Freundschaftlich waren sie die ganze Zeit über verbunden geblieben. Er erklärte, dass nicht nur er sich verändert habe, sondern auch die Bandmitglieder, gerade im Hinblick auf Alkohol, Drogen und Frauen.

Umkehr von der Umkehr?

Warum ging Welch zurück? Er begründete seinen Schritt 2013 gegenüber Christianity Today geistlich: «Ich bin Gott gefolgt und zurück zu Korn gegangen. Er ist da, und ich bin nicht länger von ihnen [seiner Band] oder den Fans getrennt.»

Jetzt ging er einen Schritt weiter. In einem Podcast erklärte er am 5. März 2021 dem Moderator Rob Flynn über die Anfangsphase seines Glaubens: «Aber ja, ich glaube, ich bin damit zu weit gegangen. Und ich wurde davon besessen, genau wie ich von den Drogen besessen war […] Und ich musste da rauskommen und Normalität finden, denn es gibt nichts Schlimmeres als eine verdammt nervige fromme Person, die dir das einfach in den Rachen schiebt.» Gleichzeitig hielt Welch fest, dass er seine Begegnung mit Gott nach wie vor für sehr real hält: «Das Verrückte ist, dass ich eine Erfahrung mit etwas aus einer anderen Dimension hatte. Und das war nicht die Religion – also in die Kirche gehen und ein braver Junge sein. Es fühlte sich an, als ob etwas in mein Haus kam. Ich kann es bis zum heutigen Tag nicht erklären. Aber ich glaube, dass es Jesus war, der etwas in mir getan hat. Also das war echt – das war sehr real.»

Frieden gefunden

Der Weg von verschiedenen Menschen zum Glauben muss sich zwangsläufig unterscheiden – weil die Menschen unterschiedlich sind. Petrus glaubte anders als Paulus, Mutter Teresa anders als Lauren Daigle. Dazu kommt die Entwicklung, die alle im Laufe ihres Lebens mitmachen. Momentan fasst Brian Welch seine Situation so zusammen: «Und ich bin froh, dass ich der bin, der ich jetzt bin. Ich habe eine Menge Frieden und Ruhe in meiner Seele. Ich fühle mich sehr ausgeglichen und bin im Reinen mit mir.»
 

Datum: 15.03.2021
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung