Sariah entkam Menschenhandel

«Der einzige Ausweg ist der Tod»

Egal wie rigoros Sariah Hastings ihren Körper unter der Dusche schrubbte, sie konnte sich nicht von den Spuren der schmutzigen Männer befreien. «Der einzige Ausweg ist der Tod», höhnten die Zuhälter.
Sariah Hastings (Bild: CBN)

«Ich konnte den Geruch von irgendwelchen Männern nie loswerden. Ich kannte nicht einmal die Namen dieser Männer», erinnert sich Sariah. Die Zuhälter sagten ihr, der einzige Ausweg «aus dem Spiel» sei der Tod oder das Gefängnis. Aber schliesslich entdeckte sie eine andere Ausgangstür, als jemand ihr durch ein Gebet zu Jesus Christus eine neue Perspektive aus der Abwärtsspirale zeigte.

Denn diese begann früh und unheilvoll: Sariah wurde von einem Verwandten belästigt, als sie erst vier Jahre alt war. Sie wusste nicht, wohin sie sich wenden oder wem sie es sagen sollte, weil so ziemlich jeder in ihrer Familie in Missbrauch und Perversion verwickelt war. «Es gab keinen Grund, mich zu melden und zu sagen, dass damit etwas nicht stimmt. Ich brauchte auch nicht um Hilfe zu bitten, und darum, dass mich jemand rausholt, weil es so normal war.»

Ausgenutzt

Als sie zwölf Jahre alt war, wurde sie auf einer Party von einer Gruppe Jungs vergewaltigt. Nun versuchte sie, Liebe durch Sex zu erhalten. Doch statt echter Zuneigung erfuhr sie Ablehnung. «Ich war damals in meiner ganzen Stadt bekannt als die Schlampe, die Hure, das Mädchen, mit dem man auf die Toilette gehen kann und mit dem man alles machen kann, und das damit einverstanden ist.»

Im Alter von 18 Jahren wurde sie von einem Zuhälter angeworben. Sie zog durch die Strassen und über Trucker-Parkplätze und verhandelte die Preise. Eines Nachts erfüllte sie ihre Quote nicht und ihr Zuhälter drohte, sie zu töten. Sie lief weg und fand einen anderen Zuhälter, der sie süchtig nach Kokain und Crystal Meth machte. Ihr Lebensstil führte tief in die Selbstverachtung hinein. Sie begann, sich selbst zu verletzten.
Der Versuch, sich unter der Dusche zu reinigen, war vergeblich, der Schmerz war innerlich.

33 Staaten

Sie wurde von Zuhälter zu Zuhälter zu Zuhälter verkauft. In den 17 Jahren in der Prostitution durchquerte sie 33 Staaten. Als sie mit einem zweiten Kind schwanger wurde, sagte ihr der Zuhälter, sie solle das Baby an die Familie weggeben. «Dieses Mal würde es anders sein. So konnte ich nicht weitermachen.»

In einem Beratungszentrum für Schwangere hörte sie von jemandem das Evangelium. Ein Seelsorger betete mit ihr. «Da kam ein warmes Gefühl in mir auf. Es war das friedlichste Gefühl, das ich nicht in Worte fassen kann. All das Ekelhafte, das ich ständig abduschen wollte, um dieses unangenehme Gefühl von meinem Körper zu entfernen, war in diesem Moment buchstäblich von mir abgefallen.»

Umgehend von Crystal Meth befreit

«Ich hatte kein Verlangen mehr, Zigaretten zu rauchen. Das war der erste Moment, in dem der Heilige Geist mich einfach mit dieser Liebe erfüllte, nach der ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte.» Sariah brachte in einem christlichen Wohnprogramm einen kleinen Jungen zur Welt.

«Ich begann, Gott zu bitten, mir meine Sünden zu vergeben. Jesus vergab mir, als er am Kreuz starb. Wenn er also meine Sünden vergeben konnte, die ich gegen ihn begangen habe, war ich dann nicht auch in der Lage, den Menschen zu vergeben, die mir etwas angetan haben?»

Arbeit im Frauenhaus

Sariah arbeitet heute im Gesundheitswesen und lebt mit ihrem Sohn Noah an einem anderen Ort. Ausserdem wirkt sie in einem Frauenhaus mit, das Frauen hilft, ihr Leben durch die Liebe von Jesus Christus zu verändern.

«Es ist so viel Freiheit darin, Jesus zu kennen. Es ist erstaunlich. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Sünden Sie überwältigen und dass Sie niemals von Jesus Christus angenommen werden können, müssen Sie wissen, dass keine Sünde zu gross für seine Liebe ist.»

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Datum: 15.02.2021
Autor: Michael Ashcraft / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / 700 Club / Übersetzung Jesus.ch

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