«Ich dachte, ich wäre glücklich mit Geld und Ruhm»
Daniela Oyeeun (Bild: Godreports.com)
Früher war Daniela Oyeeun Instagram-Girl, Partygirl
und Herzensbrecherin. «All die Jahre dachte ich, ich wäre glücklich, wenn ich
Popularität, Reichtum und Geld hätte.» Die Männer bewunderten sie, doch sie selbst fühlte sich «als Sklavin für die Lust der
Leute, Kommentare und Likes».
Aufgewachsen war Daniela in einem buddhistischen und
schamanistischen Elternhaus. Sie verbeugte sich vor Statuen und murmelte ihre
Gebete. Doch eigentlich wollte sie Atheistin sein, die sich nicht vor jemandem
für ihre Sünden verantworten musste. «Ich wünschte mir, dass es keinen Gott gibt, denn wenn
es einen Gott gibt, bedeutet das, dass ich nicht tun kann, was ich tun will.»
Sie begann sich zu inszenieren, aber tief im Inneren hatte sie eine Angst, diesen Ansprüchen nicht zu genügen. Sie hatte das Gefühl, hässlich zu sein. Als sie 12 und 13
war, wurde sie sogar gemobbt. Deshalb fing sie an, sich stark zu schminken. «Weil ich mich sehr unsicher fühlte, trug ich extrem viel Schminke auf und lernte, mein Gesicht mit Make-up zu verändern. Die
Schönheit, die ich erreichen wollte, hatte mit Lust und Versuchung zu tun. Ich
dachte, das sei der einzige Weg, um Liebe zu bekommen.»
Innerlich bröckelte es …
Während sie ein Bild des Selbstbewusstseins inszenierte, bröckelte sie innerlich. Jedes Jahr zu Silvester dachte sie an
Selbstmord. Aber das, was sie zurückhielt, war die Angst vor einem möglichen
Leben nach dem Tod.
Aufgrund ihrer Unsicherheit schlug sie ihre
Mitmenschen psychisch regelrecht nieder. «Ich war ein sehr böser Mensch. Besonder meine Mutter verletzte ich seelisch enorm», sagt Daniela. «Sie hatte grosse
Angst vor mir, weil ich so eine gemeine Person war. Ich dachte, meine Eltern
seien schuld daran, dass ich nichts Besonderes war.»
«Ich war böse und einsam»
Als sie 16 war, fing sie an, in Clubs zu gehen und
Partys zu feiern. «Ich wusste, dass ich irgendwo in meinem Inneren böse und einsam
war», sagt sie. «Ich wusste, dass sie mich nur wegen meines Körpers mochten und
dass sie abgestossen wären, wenn sie sehen würden, wie ich meine Geschwister, meinen Vater und
meine Mutter behandelte.»
Als sie tiefer in die Welt eintauchte, redete sie sich
ein, sie sei lesbisch. «Ich versuchte, Liebe zu finden, indem Jungs und Mädchen
mich mochten, aber das machte mich nur noch unglücklicher.»
Erste Operation
Ihre Besessenheit nach möglichst gutem Aussehen führte
zu Operationen. «Es kam ein Punkt in meinem Leben, an dem ich hoffnungslos war.
Ich unterzog mich einer Schönheitsoperation, weil ich mir einbildete, dann noch beliebter zu sein. Ich dachte, ich würde mehr geliebt werden.»
Um den Schmerzen der realen Welt zu entkommen,
vertiefte sich Daniela in die Welt der Anime. Schliesslich, während einer Nacht
der Niedergeschlagenheit, erinnerte sie sich daran, wie sie mit zwölf Jahren
eine Begegnung mit Gott hatte. Sie suchte nach einem Lobpreis-Lied. «Während
ich es suchte, spottete ich über mich selbst: 'Es gibt keinen Gott. Was machst
du da? Es gibt keinen Gott...'»
Akkorde der Veränderung
Doch als die Akkorde melodiös dahinflossen und die
Worte von Hoffnung und neuem Leben sprachen, spürte sie, wie ein
überwältigender Frieden über sie kam. Sie fühlte sich nicht mehr leer.
Auf geheimnisvolle Weise wusste sie plötzlich, dass
Gott real war. Er berührte sie und liess ihren Geist lebendig werden. «Gott liess mich die Einsamkeit, die Beliebtheit und die
Leere erleben, damit ich erkannte, dass nur er es ist, der mich erfüllen kann.
Der Geist Gottes kam sehr stark über mich.»
Der Neuanfang
«Wow, Gott, ich wusste nicht, dass du real bist»,
begann sie zu beten. «Mit meinen Augen, die du geschaffen hast, habe ich so
viele schlechte Dinge gesehen, und mit meinem Mund, den du geschaffen hast,
habe ich so viele schlechte Dinge ausgesprochen. Ich verleumdete so viele
Menschen. Mit meinen Füssen, die du erschaffen hast, bin ich an Orte gegangen,
an die ich nicht hätte gehen sollen. Es tut mir so leid, Gott.»
An diesem Tag verschwanden all ihre Süchte. «Ich
wusste, dass ich nicht mehr zu diesen Dingen zurückkehren musste.» Daniela
wurde zu einem völlig neuen Menschen. Zunächst war ihre Familie skeptisch, doch dann
erkannte sie, dass ihr Schritt wirklich real war. Sie wuchs im Glauben und
durchläuft heute das «Moody Bible Institute» in Chicago.