Kreis Beall

«Ein Kind zu begraben, ist das Schwierigste»

Sie baute ein berühmtes Luxushotel auf: die «Blackberry Farm». Doch die Unternehmerin Kreis Beall musste verheerende, unerwartete Verluste hinnehmen: Ihr Mann verliess sie nach 38 Jahren Ehe. Drei Jahre später verstarb ihr Sohn Sam...
Kreis Beall (Bild: Instagram)
Blackberry Farm (Bild: Wikipedia)

Kreis Beall gründete zusammen mit ihrem Mann das preisgekrönte Luxushotel «Blackberry Farm» in den Smoky Mountains, das sie heute noch als Co-Leiterin führt. Einst war die Stätte ein altes Bauernhaus.

Beall erlebte eine glückliche Kindheit in Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee. «Ich konnte mit dem Fahrrad zu meiner Grossmutter fahren und mit meinen Freunden spielen.»

Nach dem Abitur durchlief sie das College und bildete sich zur Kunsthistorikerin aus. «Ich habe alles Visuelle geliebt.» Doch sie merkte, dass sie keinen Abschluss hatte, «der viele Jobs bot. Also bildete ich mich überdies zur Rechtsanwältin weiter.»

Blitz-Hochzeit

Sie lernte ihren baldigen Ehemann Sandy kennen, die beiden heirateten innerhalb von vier Monaten und nach 16 Monaten waren sie auf die Blackberry Farm gezogen. «Ich hatte wirklich Glück, meine Leidenschaft gefunden zu haben, als ich zweiundzwanzig war.»

Kochen war ihre grosse Leidenschaft, oft lud das Paar Gäste ein. «Eines Nachts spülten Sandy und ich Geschirr und er sagte zu mir: 'Weisst du, wenn wir das jeden Abend tun, könnten wir genauso gut im Gasthausgewerbe sein.'»

Sie setzte ihre Talente für Gastfreundschaft und Design ein und verwandelte mit ihrer Familie die Blackberry Farm von einem Bauernhaus mit neun Schlafzimmern in eines der berühmtesten Luxushotels Amerikas.

Als die Arbeit zu ihrem Gott wurde…

«Ich denke, diese Arbeit war mein Gott geworden. Ich war nur noch beschäftigt, beschäftigt und noch einmal beschäftigt.»

Bis sie begann, alles auf ein ein neues Fundament zu stellen: auf Gott. «Das war eine ganz neue Grundlage. Als ich langsamer wurde, konnte ich mehr erleben als in all der Geschäftigkeit und dem Erfolg, die mein Leben beherrschten.»

Sie lernte eine Art der Freude kennen, die Gott tief in ihr erzeugte. «Und das bleibt, egal, ob die Ereignisse um uns herum gut oder schlecht sind. Und Sie werden sicherlich beides im Leben haben.»

Ein harter Verlust

Dann, als das Paar 36 Jahre verheiratet war, sagte Sandy, dass er nicht mehr mit ihr verheiratet sein will. «Ich war 58 Jahre alt und total am Boden zerstört.»

Bald lebte sie in einer kleinen Wohnung und hatte nach der Arbeit nichts zu tun. Sie las christliche Bücher, begann zu schreiben «und ich begann, meine Vergangenheit zu betrachten und ich erkannte Fehler, die ich gemacht hatte. Ich glaube, währenddessen hat Gott mir ins Ohr geflüstert, und an diesem winzigen Ort, an dem ich lebte, hat sich meine Welt erweitert.»

Sie sah, «dass ich nicht alles verstehen muss, weil Gott die Kontrolle hat. Zu wissen, dass er immer auf mich aufpasst, gibt mir Frieden. Sich auf Gott und seine Liebe zu konzentrieren, bringt Freude in der Trauer.»

«Sam ist tot!»

Sie arbeitete noch drei Jahre lang als Designdirektorin auf der Blackberry Farm und zog sich dann nach Knoxville zurück. «Ich sagte zu Sam, dass es gut ist, wenn eine jüngere Person diesen Posten übernimmt. Ich ging erstmals nach 40 Jahren wieder mit einem Mann aus.»

Etwa drei Monate später, sie kochte gerade mit ihrem Freund das Abendessen, rief ihre Schwiegertochter an. «Ich konnte ihre Worte nicht verstehen und drückte auf den Lautsprecher, damit mein Freund mir beim Verstehen helfen konnte...»

Dann verstanden die beiden: «Sam ist tot, Sam ist tot.» «Es gibt nichts auf der Welt, das mich darauf hätte vorbereiten können, dass meine Schwiegertochter meinen fünf Enkelkindern sagen muss: 'Papa kommt nicht nach Hause.'»

Im Schwierigsten nicht alleine

«Die Trauer hört niemals auf», erklärt Kreis Beall. «Ich weiss nicht, was ich ohne meinen Glauben getan hätte – denn ein Kind zu begraben, ist das Schwierigste, was ein Elternteil, eine Mutter jemals durchmachen kann.»

Weiter hält sie fest: «In dieser Welt werde ich nie wissen, warum er so früh nach Hause zu Gott gehen musste. Aber alles, was ich tun muss, ist mich umzusehen und all die Liebe zu sehen, die er hinterlassen hat, und zu wissen, dass Gott irgendwie einen Plan hat.»

«Ich hatte viel Leid und Verlust in meinem Leben, aber es ist wichtig für mich, stattdessen die Freude zu betrachten. Und als Christin erinnere ich mich daran, mich auf Gott und seine Liebe zu konzentrieren.»

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Datum: 06.11.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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