Als Yla Bis (Name geändert) kleiner Sohn starb, brach ihr Leben in ihrem abgelegenen vietnamesischen Dorf auseinander. Sie kämpfte nicht nur mit der Trauer, sondern auch mit zusätzlichem Druck, weil sie als Christin entlarvt wurde. Die
Menschen, die sie liebte – ihre Familie und ihre Gemeinschaft – verbannten sie.
Wie
die meisten Mitglieder ihres Sedang-Stammes im zentralen Hochland von Vietnam
wuchs Yla Bi im Ahnenkult auf, aber vor einigen Jahren beschloss sie, ihr
Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen.
«Ein
naher Verwandter war Christ, deshalb hat er mir das Evangelium erklärt»,
erinnert sich Yla Bi. «Zuerst habe ich nicht daran geglaubt.» Doch dann sah sie
den Unterschied im Leben anderer Christen. Aber
als ihr Sohn auf tragische Weise starb, wurde ihr bisher geheim gelebter Glaube
ans Licht gebracht.
Aus
dem Dorf geworfen
«Die
Dorfbewohner und mein Mann erkannten, dass ich Christus nachfolgte. Also kamen
die Leute aus dem Dorf in unser Haus und holten die Möbel heraus, um danach das
Gebäude abzureissen.» Dies
geschah, weil sie Christus nachfolgte. «Dadurch war ich anders als die anderen
Leute und wurde aus dem Dorf geworfen.»
Ihr
wurde etwas Geld angeboten, um umzuziehen. Yla Bi wollte nicht, «also zogen sie
mich an den Haaren und schleppten mich aus dem Dorf. Meine Tochter weinte. Sie
nahmen sie mit, damit sie mich nicht sehen konnte.»
Von
Polizei abgeführt
«Ich
sagte der Polizei, dass mein Mann und mein Kind im Dorf sind und dass ich nicht
weg wollte. Da fesselten die Polizisten meine Beine, setzten mich auf den
Rücksitz eines Motorrads und fuhren mich so aus dem Dorf.»
Doch
sie sprang ab. «Die Polizisten riefen mir noch nach und drohten, mich zu töten.» Aber Yla Bi entkam.
Als
ein Jahr später die Corona-Pandemie die Welt in die Enge trieb, konnte Yla Bi
ihre Tochter zurückholen. Sie brachte den Mut auf, in ihr altes Dorf
zurückzukehren und zu fragen, ob sie zurückkehren könne.
Entweder
oder …
«Ich
kehrte in mein altes Dorf zurück und bat das Dorf um die Erlaubnis, wieder dort
zu leben, aber meinen neu gewonnenen Glauben weiterzuführen.» Und sie würde
auch über das Evangelium sprechen. «Aber
sie sagten nein. Ich sagte: 'Dann soll meine Tochter kommen und bei mir
bleiben. Wenn nicht, bleibe ich hier, auch wenn ihr mich schlagen wollt, auch
wenn ihr etwas gegen mich tun wollt.'»
Yla Bi war unerbittlich mit den Optionen, die sie ihrem Mann und den Dorfbewohnern
gab. Entweder akzeptierten sie sie wieder im Dorf oder sie würde mit ihrem Kind
weggehen.
Dankbar
für neuen Ort
«Schliesslich
sagte mir mein Mann, ich solle mit unserer Tochter verschwinden», so Yla Bi. «Als ich wegzog an einen neuen Ort, war das zuerst hart, aber in
gewisser Weise war es besser als mein altes Leben, nur schon, weil meine Tochter und meine Mutter bei mir leben.»
Sie sei jetzt auch von anderen Christen umgeben. «Ich bin so dankbar, weil an diesem neuen
Ort die Menschen um mich herum auch beten,
mich ermutigen und mir helfen, Jesus nachzufolgen.»