Durch
die Wende im Leben eines professionellen Juwelendiebs lernte
der ebenfalls inhaftierte Mike Larsen etwas Ungewöhnliches. Und dies war nötig, da er zu dem Mann geworden war, den er in seiner Jugend verachtet hatte.
Mike Larsen (Bild: gideons.org)
Mike Larsen wuchs
in der Kleinstadt Apple Valley im US-Bundesstaat Kalifornien auf. Seine Mutter zog ihn und
seine drei Brüder jahrelang alleine auf. 1976 heiratete sie einen drogensüchtigen
Mann, der nur Chaos in die Familie brachte. Mike hasste alles an seinem
Stiefvater. Vier Jahre
später hatte seine Mutter den Mut, ihn zu verlassen, nachdem er wegen
versuchten Mordes verurteilt worden war.
Abgerutscht
In seinem
letzten Highschool-Jahr wurde seine Freundin schwanger. Weil das Baby
unterwegs war, heuerte Mike gleich nach dem Schulabschluss bei einer
Umzugsfirma an.
Bei seinen
Kameraden lernte er Methamphetamine kennen. In der Folge gab Mike jede bedeutsame
Beziehung für die Droge auf. Er verliess den Job und stieg voll ins Drogengeschäft ein, sowohl als Konsument wie auch als Dealer. Dies führte zu
einem Leben in der Kriminalität. «Ich war zu dem Mann geworden, den ich in
meiner Jugend verachtet hatte.» Dies gipfelte darin, dass Mike bei einem Arzt
einbrach, um seine Drogensucht zu finanzieren.
Hinter
Gittern
Mike Larsen wurde
festgenommen und fand sich in einer Zelle mit vielen anderen Männern wieder. Von
einigen Insassen erfuhr Mike, dass es zwei Möglichkeiten gab, aus dieser Zelle herauszukommen: Man konnte auf die ordentliche Entlassung hoffen oder wegen einer Disziplinarmassnahme in Einzelhaft gesteckt werden. Mike entschied sich für die schnelle Möglichkeit; so fing er einen Kampf
mit der ersten Person an, die er finden konnte …
Während der
Einzelhaft überreichte einer der Gefängniswärter Mike ein Buch mit dem Titel «God's
Prison Gang», das eine wahre Geschichte über einen Mann namens Jack Murphy
enthält. Er war ein berüchtigter Juwelendieb, der einen 260-karätigen Saphir
aus dem Naturkundemuseum in New York stahl. Murphy kam zunächst mit dem
Verbrechen davon, bis er vor seinen Kumpels damit prahlte. Drei Tage später
verhafteten die Behörden Murphy, und er wurde zu einer Gefängnisstrafe
verurteilt. Hinter Gittern
fand Jack Murphy zum Glauben an Jesus Christus.
Jack Murphys Umkehr
fand noch keinen Widerhall bei Mike. Doch er sah ein, dass er im Drogengeschäft nicht weit kommen würde, wenn schon ein brillanter Juwelendieb so rasch gefasst wurde. In diesem
Moment beschloss er, sein Leben als Verbrecher aufzugeben.
Besuch im Tätowierladen als Schlüsselmoment
Jahre später
beschloss er, sich tätowieren zu lassen. Er besuchte einen Tätowierladen und
fragte den Besitzer nach dem Preis für eine bestimmte Tätowierung. Der
Besitzer sagte: «Das Tattoo ist ziemlich gross, ich berechne 100 Dollar
die Stunde und wir behalten einfach die Zeit im Auge.» Mike hielt das für fair,
also stimmte er zu.
Als Mike zum vereinbarten
Termin erschien, tröpfelten auch andere Kunden herein und fragten nach anderen
Tattoos. Der Besitzer sagte: «Das ist eine ziemlich grosse Tätowierung. Wie
wäre es mit 50 Dollar pro Stunde und wir behalten einfach die Zeit im Auge?»
Mike fragte
sich, warum er doppelt so viel bezahlen sollte und nahm an, dass es sich hier
um gute Freunde des Eigentümers handelte. Dann erkannte er, dass sie in die
gleiche christliche Gemeinde gingen. Auch Mike wurde eingeladen. Er war
fasziniert, dass er die Tätowierungen aus diesem Grund zu einem ermässigten Preis bekam...
Heute?
Pastor!
Mike ging
zusammen mit seiner Frau Sheila hin und sah, dass der Tätowierer in einer
Biker-Church mitwirkte. Auch er wurde mit einer Biker-Weste, einem Notizbuch
und einer Taschenbibel ausgerüstet. So fand der ehemalige Drogendealer gefallen an der Gemeinschaft in der Kirche und kam regelmässig.
In der Folgezeit
fand er zu Jesus Christus und drei Jahre später war seine Familie ebenfalls
komplett dazugestossen. 2009 wurde Mike Pastor, heute leitet er die «Encounter
Christian Church» in Bellflower in Kalifornien.