Verletzlich, aber hoffnungsvoll

«Wir alle hinterlassen Spuren – einige sind gut, andere schlecht»

Als der nigerianische Hip-Hop-Künstler «S.O.», alias Seun Otukpe, im Alter von 17 Jahren seinen Vater verlor, stellte er die grosse Frage nach dem Warum. Und er fühlte den Druck, sich um die Familie kümmern zu müssen. Später drückte er den Verlust im Video «Lamentations» aus.
Hip-Hop-Künstler «S.O.»

Das Leben von Seun Otukpe, bekannt als christlicher Emo-Rapper «S.O.», hat mehrere Tragödien erlebt. Mit 15 Jahren schockte ihn der plötzliche Tod eines Freundes.

Er erkannte, dass er aufhören sollte, «ein bisschen Kirche zu spielen». Bisher war «S.O.» der Meinung, dass er Jahre Zeit habe, um noch ein wenig «die Sünden zu geniessen», ehe er es dann ernst mit Gott meinen würde. Doch das wollte er nicht mehr: Ab jetzt wollte er sich ernsthaft und ganz auf Gott einlassen.

Andere wendeten sich ab

Dann starb sein Vater unerwartet, als Seun 17 Jahre alt war. «S.O.» fragte taub, warum das geschehen musste. Und er fühlte den Druck, seine Familie auf seinen Schultern tragen zu müssen.

Er hatte gute Freunde, die den christlichen Glauben verliessen, zuerst einen ungenannten Kameraden, von dem er im Stück «Memoirs» berichtet und dann seinen Mentor im christlichen Hip-Hop, Jahaziel, der sich schliesslich dem Panafrikanismus zuwandte.

Verletzlichkeit und Hoffnung

Auf seinen melancholischen Alben spricht der 30-Jährige Verletzlichkeit, Verzweiflung und christliche Hoffnung und Aufrichtung an.

«S.O.» wurde in Nigeria geboren, aber die Familie zog nach England, als er neun Jahre alt war. Durch seine Kindheit in London blieb sein starker Akzent bis heute bestehen, auch wenn er mittlerweile mit seiner Frau in Dallas lebt.

Im Jahr 2011 wurde das erste Album des damaligen Theologie-Studenten veröffentlicht: «So It Begins» schaffte den Sprung in die Billboard Charts. Bei seinem zweiten Album wirkte Andy Mineo mit; es hiess «So It Continues», auf welchem er im Lied «Lamentations» auch den Tod seines Vaters verarbeitete.

Das Erbe

Inzwischen ist sein viertes Werk am Start: Vor wenigen Tagen erschien «Augustine's Legacy». «Vor knapp einem Jahr wurden meine Frau und ich mit unserem wunderbaren kleinen Mädchen Sade-Rose gesegnet. Wir sind Gott dankbar für unsere Tochter. Ich habe meinen Vater vor 13 Jahren verloren. Sein Name war Augustinus und ich bin ein Zweig seines Erbes. Meine Familie ist jetzt mein Vermächtnis. Wir alle hinterlassen Spuren – einige sind gut, andere schlecht.»

Auf die Titelidee sei seine Frau gekommen, indem sie nach der Geburt einen entsprechenden Instagram-Hashtag setzte. «Ich bin sein Erbe und jetzt ist mein Kind mein Erbe.» Es gehe darum, auch ein geistliches Erbe zu hinterlassen.

Offene Arme

Im Lied «Open Arms» geht es beispielsweise um das Thema des verlorenen Sohnes. «Der Vater liebt mich immer noch und steht an der Tür mit offenen Armen, wenn ich nach Hause komme. Auch dann noch, wenn ich es vermassle. Wir als Christen im Westen verstehen nicht ganz, was es bedeutet, dass uns die Gnade frei geschenkt wurde.»

Denn es sei seltsam für uns, da unsere Kultur aus Geben und Nehmen besteht. «Wir wurden programmiert, das zu glauben. Wenn wir Christen werden, sieht es anders aus: Es ist ein kostenloses Geschenk, das mir kostenlos gegeben worden ist. In diesem Lied spreche ich also davon, dass Gott mit offenen Armen da ist und auf diejenigen wartet, die Angst haben, nach Hause zu kommen. Es geht darum, zu kommen und seine Liebe zu erleben.»

Das Video «Lamentations» von S.O.:

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Datum: 01.11.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports / Rapzilla

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