23 Mal sass er hinter Gittern, ein Drogendealer,
meth-abhängig, ein völliges Wrack. Dabei war Jonathan Hacker ein Pastorensohn,
in der Kirche aufgewachsen… Konnte Gott sein Leben auch nach 13 Jahren
Drogenabhängigkeit noch ändern?
Mein Vater war Pastor und
ich wuchs in der Kirche auf. Als kleiner Junge wurde ich von
einem Freund der Familie sexuell missbraucht und erfuhr dadurch Dinge, die
niemand in dem Altern wissen sollte. Ich war schüchtern, hatte wenig Freunde
und war ständig auf der Suche nach Liebe und Annahme. Als Teenager ging ich mit
Mädchen aus, war aber auch an Jungs interessiert.
Verletzt
Mit 18 kam ich mit einem
Mädchen zusammen, das ich heiraten wollte – aber sie brach mir das Herz. Ich
schwor mir, dass mich keine Frau je wieder verletzten würde, und begann, mit
Männern auszugehen. Ich zog von zu Hause aus, weil ich mir sicher war, dass
meine Eltern mich so nicht akzeptieren würden. Bald begann ich, Drogen zu
konsumieren und wurde auch in die Homosexuellen-Pornoindustrie verwickelt. 13 Jahre
lang nahm ich Meth und wurde wegen unterschiedlichster Delikte immer wieder
festgenommen, bis der Richter es leid war, mich immer wieder zu sehen, und mich
zehn Jahre hinter Gitter stecken wollte.
Neue Chance in der Regeneration
Aber meine Eltern gaben
nicht auf und fragten den Richter, ob es einen Ort gibt, an den sie ihren Sohn
schicken könnten. Und so kam ich nicht in ein Rehabilitations-Zentrum, sondern in
ein Regenerations-Programm. Dort sprach man nicht über Drogen, sondern vielmehr
über das, was mich zu den Drogen gebracht hatte, die Dinge, die mich im Leben
beeinflusst haben. Es war ein christliches Programm und am ersten Abend ging
ich in die Kirche und gab Gott mein Herz zurück.
Der Rückfall
Neun Monate war ich dort.
Im Anschluss wurde ich eingeladen, an einem besonderen Leiterschaftsprogramm
teilzunehmen. Eine Woche lang durfte ich dazwischen nach Hause – und alles ging
gut, bis ich am letzten Abend Crack rauchte. Auf der Rückfahrt am nächsten Tag
war ich die ganze Zeit nur am Weinen. Ich wusste, was ich tun musste – die
Hauptbotschaft des Programms war gewesen, immer ehrlich zu sein.
Jonathan Hacker bei der Rückkehr zu seinen Eltern 2012
Als ich den
Verantwortlichen alles beichtete, war ihre Antwort deutlich: Ich musste das
Programm wiederholen. Wieder neun Monate! Das erste Mal blieb ich aufgrund des
Gerichtsbeschlusses, doch dieses Mal war es freiwillig… und nach zwei Monaten
hatte ich die Nase voll und verliess das Programm. Innerhalb von einer Stunde
war ich wieder auf der Strasse, high und mitten in der Schwulen-Szene der Stadt.
Wieder zuhause
Nach etwa einem Jahr
wurde ich von Polizisten angesprochen. Als sie meinen Personalausweis sahen,
erklärte sie, dass ein Haftbefehl gegen mich bestünde – ich kam zurück ins
Gefängnis. Doch ich konnte nicht mehr: Ich verkaufte Drogen, war selbst abhängig
und kam da einfach nicht allein raus – und so bat ich um Hilfe. Der Richter willigte
ein, aber er sprach ein dreijähriges Verbot für mich aus, den Staat Georgia zu
betreten. Ich wollte nicht weg, ich wollte mein Leben nicht verlassen. Aber ich
musste… Und so fuhr ich am Tag vor Weihnachten 2012 wieder zu meinen Eltern nach
Orlando zurück. Ich wog 52 Kilo, hatte durch den Drogenkonsum alle Zähne verloren
und sah aus wie ein 80-jähriger Greis. Aber meine Eltern freuten sich einfach,
mich zu sehen. Sie fragten mich nie, warum ich so lange gebraucht hatte, um zu
ihnen zurückzukehren. Sie liebten mich so, wie ich war – trotz meiner Sünde.
Gott wendet alles zum Guten
Jonathan Hacker mit seinem ältesten Sohn
Nach zwei Monaten wurde
ich immer unruhiger. Mein Drogenvorrat war aufgebraucht, ich hatte keinen Job –
aber ständig hörte ich im Fernsehen und über E-Mails von Le Cordon Bleu, einer kulinarischen
Schule in Orlando. Ich beschloss, mich dort anzumelden – aber ich hatte kein
Geld, hatte ein schwarzes Vorstrafenregister… trotzdem wurde ich angenommen.
Der Grund: Weil ich Gefängnisstrafen abgesessen hatte, erhielt ich von der
Regierung Stipendien zur Weiterbildung. Was der Teufel gegen mich verwenden
wollte, machte Gott zu etwas Gutem. Durch meine guten Noten erhielt ich ausserdem
Zusatzgeld, mit dem ich meine Zähne wieder herstellen konnte.
Die Frau fürs Leben
Aber ich war immer noch
allein. 13 Jahre lang war ich mit keinem Mädchen ausgegangen… Eines Abends
fragte ich meine Mutter: «Wer könnte mich mit meiner Vergangenheit lieben?» Und
ihre Antwort war: «Ich weiss es nicht – aber du musst Gott vertrauen!» Und das
tat ich. Ich brachte mich in meine Gemeinde ein und traf dort ein
brasilianisches Mädchen, dass mir sehr gefiel. Nach einem evangelistischen
Einsatz lud ich sie zum Essen ein. Dort erzählte ich ihr von meinem
Drogenkonsum. Wir machten ein zweites Date ab und in der ganzen Woche betete
ich ständig – sollte ich ihr auch von meinen homosexuellen Neigungen der
vergangenen Jahre erzählen? Doch Gott sagte mir ganz deutlich: «Dieses Mädchen
ist für mich wertvoll. Du kannst sie nicht anlügen!» Also erzählte ich ihr
alles.
Jonathan Hacker mit seiner Frau und seinen Kindern an Weihnachten 2018
Sie war ernsthaft besorgt
und fragte Gott: «Warum stellst du mir so jemanden in mein Leben?» Und Gott
antwortete ihr: «Du erzählst jede Woche bei evangelistischen Einsätzen
Menschen, dass Gott sie verändern kann – entweder du glaubst, dass Jesu Blut
jeden verändern kann, oder nicht.» Heute sind wir glücklich verheiratet und
haben zwei Kinder – und ich bin seit sechs Jahren clean.
Gottes Plan
Ich wünsche niemandem,
das durchmachen zu müssen, was ich erlebt habe, aber ich bin so froh, dass Gott
mich da durchgebracht hat, denn heute kann ich Menschen ermutigen, die
Ähnliches erlebt haben. Gott hatte die ganze Zeit einen Plan – wir müssen nur
geduldig genug sein, um ihm zu folgen.
Eltern von Kindern in der
LGBT-Community rate ich: Bleiben Sie in ihrem Leben präsent. Viele Eltern
verbannen ihre Kinder in dieser Situation – aber wir sollen sie lieben, so wie
Gott die Kirche geliebt hat. Zeigen Sie Ihren Kindern diese Liebe!