Gott vertrauen inmitten einer erneuten Krebserkrankung
Erst vor drei Jahren hatte Joni Eareckson Tada den
Brustkrebs besiegt. Jetzt ist die bekannte Autorin, die seit Jahrzehnten im
Rollstuhl sitzt, erneut an Krebs erkrankt. Wie schafft sie es, Gott weiterhin zu
vertrauen und nicht im Selbstmitleid zu versinken?
Joni Eareckson Tada
Vor acht Jahren wurde
Joni Eareckson Tada mit Brustkrebs diagnostiziert. Die bekannte Autorin und
Künstlerin, die durch einen Badeunfall seit dem 18. Lebensjahr im Rollstuhl
sitzt, unterging einer Mastektomie und erhielt Chemotherapie – 2015 hatte sie
den Krebs besiegt.
Doch im vergangenen
November berichtete Joni, die sich in den vergangenen 40 Jahren durch ein
von ihr gegründetes Hilfswerk für das Leben von behinderten Menschen einsetzt,
dass sie erneut mit Krebs diagnostiziert wurde. Anfang Februar wurde sie operiert, doch es geht ihr gut, wie sie in einem Interview mit dem
Internetportal «Facts & Trends» erklärte. «Ich bin ein Mensch, der so
überzeugt ist von der Allmacht Gottes, dass das alles in seinem Wirkungsbereich
liegt. Wir können gar nicht verlieren. Ich bin Christ, ich bin gläubig, deshalb
kann nichts geschehen, bei dem ich verlieren könnte. Darum bin ich wirklich
zufrieden.»
«Gott tut nur Gutes»
Doch wie kann jemand, der
so viel Schweres und so viel Schmerzen in seinem Leben erlitten hat, nicht böse
auf Gott werden? Oder fragen «Warum ich»? Für Joni Eareckson Tada ist das
überhaupt keine Frage, es würde vielmehr zeigen, was wir über Gott glauben. «Ich glaube, dass Gott nur Gutes für
mich tut. In Jeremia, Kapitel 32
steht, dass er voller Freude Gutes tut für das Volk Gottes. Und in Psalm 84,
Vers 12steht: 'Denen, die aufrichtig ihren Weg gehen, enthält er nichts Gutes
vor.' Auf diese Verse baue ich.»
Gott vertrauen in schweren Zeiten
Joni Eareckson Tada malt Bilder und führt dabei den Pinsel mit dem Mund.
Joni ist nicht nur für
ihre weit über 30 Bücher bekannt, die teilweise auch ins Deutsche übersetzt
wurden. Als Tetraplegikerin hat sie viele Menschen damit begeistert, dass sie
Bilder malt und dabei den Pinsel mit dem Mund führt. Ihr Lebensmut, ihre
Begeisterung und ihre Liebe zu Gott hat viele Menschen angesteckt.
Auch jetzt in dieser
schwierigen Zeit der Krankheit muss Joni Eareckson Tada wieder neu Gott
vertrauen. Wie macht sie das ganz konkret? «Ich kann mein Vertrauen zeigen,
indem ich weniger Zeit im Internet damit verbringe, Artikel über meinen Krebs
zu suchen, und stattdessen mehr Zeit in Gottes Wort verbringe. (…) Vertraue
ich dem Internet, was es vorhersagt? Oder vertraue ich Gott und dem, was er
vorhat?» Eine andere Art, das Vertrauen auf Gott zu zeigen, sei es, sich nicht
zu beschweren und vor allem nicht im Selbstmitleid zu versinken.
Für die 69-Jährige ist
eine Krankheit wie Krebs keine Überraschung. In einer gefallenen Welt gebe es
nun mal Krebs, Tetraplegie, Schmerz und vieles andere. «Aber all das liegt in
Gottes Wirkungsbereich. Er ist daran interessiert zu sehen, wie ich reagieren
werden. Vertraue ich ihm? Ich will das nicht schmälern, indem ich mich
beschwere oder Gott anzweifle oder Angst habe.»
Gott braucht sie noch
In einem ihrer Bücher beschreibt
Joni die Realität des Himmels. Sie sei auch bereit, zu sterben, und würde sich
gerne das Leiden und die chronischen Schmerzen einer Chemotherapie ersparen.
Doch sie glaubt, dass Gott noch einiges mit ihr vorhat. «Es gibt Millionen von
Menschen mit Behinderungen, die Jesus nicht kennen. Wegen ihnen erscheine ich
jeden Tag im Hilfswerk 'Joni and friends' zur Arbeit. Es zerreisst mir das
Herz, wenn ich denke, dass das Leiden eines Menschen im Rollstuhl nur ein
Schatten ist von dem Leid, das er erleben wird, wenn er Jesus nicht
kennenlernt.»