Heute spricht er bei Events in Pakistan, Sri Lanka
und Indien, wo jeweils Hunderttausende zum Glauben kommen. Dass Chris
Mikkelson früher Drogendealer war, wird ihm kaum jemand glauben. Doch er und
seine Frau führten ein chaotisches Leben – bis sie aus Versehen in den falschen
Gottesdienst gingen.
Chris Mikkelson mit seiner Frau Amanda
Ich bin auf einer
Milchfarm in Minnesota, USA aufgewachsen. Ich hatte eine tolle Kindheit und wir
gingen regelmässig in eine Lutherische Gemeinde. Eigentlich wusste ich viel
über Jesus. Aber im letzten Schuljahr begann ich, Alkohol zu trinken und
vermehrt auf Parties zu gehen. An der Uni wurde es dann schlimmer, jeden Abend
machte ich Party. Und in der Zeit bot mir jemand zum ersten Mal Drogen an. Ich
begann, Marihuana und andere Sachen zu konsumieren – während ich studierte, um
Polizist zu werden… Um meine Drogensucht zu finanzieren, begann ich, mit Drogen
zu dealen.
Mit 250 km/h über die Autobahn
Nach dem zweiten Studienjahr
brach ich das Studium ab, weil ich dachte: Das ist mein Leben, das will ich
sein. Ich suchte einen Job, zog mit meiner Freundin Amanda zusammen und
gemeinsam machten wir Party, nahmen Drogen – aber nichts stellte mich wirklich
zufrieden. Je mehr Freunde ich hatte, je cooler ich wurde, desto unzufriedener
war ich. Ich hatte ein Motorrad und begann, mit einer Gruppe von 50 Bikern
mit 250 km/h über die Strassen zu rasen. Ich dachte, das ist meine Identität.
Unser Motto war: Man lebt nur einmal. Und so suchten wir die ganze Zeit nach
etwas, das uns erfüllen könnte.
Doch ein Typ der Gruppe
war anders. Wir freundeten uns an und mit der Zeit begann er, mir von Jesus zu
erzählen. Zur selben Zeit fragte Amanda mich, ob ich mit ihr in eine Kirche
gehen würde. Ihre Schwester war Christ geworden und das hatte sie neugierig
gemacht. Ich dachte, warum nicht? Und so gingen wir an einem Sonntag in eine
Mega-Gemeinde in Minneapolis. Es war ein toller Gottesdienst, spannende
Predigt, schöner Lobpreis, aber nichts Besonderes passierte. Am Ende lud der
Pastor zum Gottesdienst am Mittwochabend ein und wir entschieden uns, dort
wieder hin zu gehen.
Der «falsche» Gottesdienst
Was wir nicht gehört
hatten war, dass es sich um einen Gottesdienst für Eltern handelte, deren
Kinder in Drogen und Alkohol steckten… Als wir am Mittwochabend dort ankamen und merkten, dass
wir im falschen Gottesdienst sassen, wollten wir nicht unhöflich sein und
beschlossen, bis zum Ende abzuwarten. Während der Pastor über Sünde sprach,
über Drogen und Alkohol – all das, was für uns so normal war –, berührte Gott
mein Herz. Ich wusste mit einem Mal, dass mein Leben falsch lief und dass Gott
etwas Besseres für mich hatte. Amanda neben mir konnte ihre Tränen nicht
zurückhalten. Am Ende verliessen wir schnell den Saal und im Auto trafen wir
gemeinsam die Entscheidung, ab jetzt für Jesus zu leben.
Das Gebet: «Ich hab's satt!»
Doch wir wussten nicht,
wie man dieses christliche Leben überhaupt lebt. Zwei Monate lang steckten wir weiter in unserem chaotischen Leben fest – wir tranken noch Alkohol, aber
nicht mehr ganz so viel, weil wir ja jetzt Christen waren. Wir wurden noch
high, aber nicht ganz so häufig… Bis ich eines abends im Auto sass und sagte:
«Gott, ich hab's satt. Ich will nicht mehr für mich leben. Ich
kenne dich, Jesus, du hast einen Plan für mein Leben. Ich habe keine Lust mehr,
für mich selbst zu leben, denn das hat mich nirgendwohin gebracht. Ich weiss
nicht, was du mit mir vorhast, aber ich bin bereit, dir alles zu geben.» Zuhause erzählte ich Amanda, dass ich ab sofort Jesus ganz nachfolgen wollte,
und sie sagte: «Ok, ich mache das mit dir!»
Ein völlig neues Leben
Chris Mikkelson bei einer Evangelisation
Von dem Moment an änderte
sich alles: Keine Drogen, kein Alkohol mehr. Ich begann, stundenlang in der
Bibel zu lesen und Gottes Nähe zu suchen. Einige Jahre später meldeten wir uns
bei der Bibelschule von «Christus für alle Nationen» (CfaN) an. Ich verkaufte
mein Motorrad, um die Schule zu bezahlen.
Und wieder ein paar Jahre später
wurde ich zum Assistenten vom CfaN-Evangelisten Daniel Kolenda. Drei Jahre lang
durfte ich für ihn arbeiten, bis wir 2015 unser eigenes Werk starteten. Wir sind vor
allem in Pakistan, Indien und Sri-Lanka unterwegs. Es fing mit Events mit
2'000 Leuten an und begann, zu wachsen. Im vergangenen Jahr durften wir erleben,
wie in Pakistan beinahe eine halbe Million Menschen zu Jesus Christus gefunden
haben.