«Jesus hat geschafft, was ich selbst nicht vermochte»
Stéphane Apffel kommt ungewollt auf die Welt und hat keine einfache
Kindheit. Früh lässt er sich auf Alkohol ein und wird schwer abhängig. Keine
Therapie kann ihm helfen, bis er sich an Jesus wendet...
Stéphane Apffel
Ich bin ich Frankreich aufgewachsen. Meinen Vater kenne ich nicht.
Meiner Mutter war ich immer eine Last, sie beschimpfte mich viel und oft hielt
sie mir vor, dass sie mich lieber hätte abtreiben sollen. Fast jeden Tag
prügelte sie auf mich ein, mehr als einmal musste ich deswegen in die
Notaufnahme. Manchmal drohte sie mir auch mit Gott: Er würde alles sehen. Und
wenn ich krank wurde oder mir etwas misslang, meinte sie, das wäre eine Strafe
Gottes. So wuchs ich mit dem Glauben auf, dass Gott ein strenger, ungerechter
Gott ist, der keine Zeit für die Nöte eines kleinen Jungen hat. Und mit so
jemandem wollte ich nichts zu tun haben.
In den Fängen der Sucht
Ohne einen Vater aufzuwachsen, ohne die Liebe einer Mutter, das machte
aus mir einen orientierungslosen, aggressiven jungen Mann, der niemandem
vertrauen konnte. Irgendwann fing ich an, Alkohol zu trinken. Es tat so gut,
sich zu betäuben und ich merkte gar nicht, wie ich im Laufe der Jahre in eine
Abhängigkeit rutschte. Erst als ich mit Alkohol am Steuer erwischt wurde und
zwei Wochen später noch einmal sternhagelvoll von der Polizei aufgehalten
wurde, dachte ich darüber nach, mit dem Trinken aufzuhören. Und erst jetzt
merkte ich, wie sehr mich meine Sucht im Griff hatte. Ich schaffte es nicht,
nichts zu trinken, es gelang mir einfach nicht.
So meldete ich mich bei einer Therapie an. Ich besuchte
Selbsthilfegruppen, probierte alles, was man als Alkoholiker tun kann, um
trocken zu werden, aber es half alles nichts. Ich war süchtig. Manchmal
schaffte ich es, nach einer abgeschlossenen Therapie zwei Monate nüchtern zu
bleiben, aber dann machte sich ein solches Gefühl der Leere in mir breit, dass
ich noch aggressiver wurde, als ich es ohnehin schon war.
Für die Therapeuten war ich inzwischen ein hoffnungsloser Fall. Und
Ärzte sagten, dass ich mit diesem Lebensstil höchstens noch zwei Jahre zu leben
hätte. Ich wusste, dass sie Recht haben.
Hört Gott doch?
Eines Abends unterhielt ich mich sehr entmutigt mit einem
Arbeitskollegen über meine Situation. Irgendwann fragte er: «Hast du schon mal
überlegt, dafür zu beten?» Das kam mir völlig absurd vor. Ich war nicht fromm
und auch noch Alkoholiker, wie konnte er auf die Idee kommen, dass ich mich an
Gott wende? Er würde mir doch niemals zuhören, mir doch nicht! Doch Jean-Pierre
war überzeugt, dass Jesus alles kann und nur darauf wartet, dass ich ihn um
Hilfe bitte. Dieser Gedanke liess mich nicht mehr los. Immer wieder musste ich
darüber nachdenken...
Schliesslich wagte ich es. Ich sagte: «Jesus, Jean-Pierre hat gesagt,
dass du mich von Alkohol befreien kannst. Ich würde gerne wissen, ob das
stimmt.» Es war nur dieses eine kleine Gebet. Aber danach war alles anders. Ich
hatte plötzlich kein Verlangen mehr nach Alkohol. Und obwohl ich keinen Tropfen mehr
trank, war diese innere Leere einfach verschwunden. Es war, als wäre ich nie
süchtig gewesen. Damals begriff ich, dass Gott völlig anders ist als ich immer
dachte. Ich habe erlebt, dass Gott nichts von mir fordert, sondern mich
beschenkt. Dass er mich nicht straft, sondern heilt und erfüllt. Dass er meine
Nöte nicht nur sieht, sondern mich herausholt und befreit, weil er mich
bedingungslos liebt. Diese Erkenntnis hat mein Leben verändert.
Seitdem ich meinen Weg mit Jesus gehe, bin ich wirklich neu geworden.
Ich habe erlebt: Ganz gleich was einen beschäftigt und quält, Gott hat bereits
die Lösung dafür. Er wartet nur darauf, dass wir ihn um Hilfe bitten. Gott ist derselbe
gestern, heute und morgen. Und was er für mich getan hat, möchte er auch für
Sie tun.