«Wie kann ein Buch die Macht haben, mich zu verändern?»
Als der Kleinkriminelle Vijaya Lama in Nepal einen
Mann ausraubt, findet er unter dem Diebesgut eine Bibel. Sein Freund rät ihm,
das Buch wegzuschmeissen – wenn er sie lesen würde, könnte er alles
hinterfragen… Das weckt Vijayas Neugierde: Was hat es mit diesem Buch auf sich?
Vijaya Lama
Vijaya Lama wuchs in
Nepal auf. Er war ein aufrichtiger Hindu, betete alle Götter an und brachte ihnen
Opfer, um sie milde zu stimmen. Doch mit der Zeit fühlte er sich leer. Um die
Leere und die Fragen zu stillen, stürzte er sich in Alkohol, Spielsucht und
Beziehungen – und rutschte in die kriminelle Szene ab...
Der Diebstahl
Eines Tages beschloss er mit einem Freund den perfekten Diebstahl: Sie stiegen in einen Grenzbus
zwischen Nepal und Indien und suchten sich ihr Opfer aus. «Wir unterhielten uns
freundlich mit ihm und boten ihm letztlich eine Süssigkeit an, die wir mit
einem einschläfernden Mittel präpariert hatten.» Sobald das Opfer eingeschlafen war, schnappten sie sich seine Tasche und stiegen aus. An einem ruhigen Ort
inspizierten sie die Tasche: Sie fanden Kleidung, Bargeld – und eine Bibel. «Mein
Freund bestand darauf, die Bibel wegzuschmeissen. Er meinte: 'Wenn du dieses
Buch liest, wirst du hinterfragen, was wir tun…'»
Doch das machte Vijaya nur
noch neugieriger. «Ich dachte: 'Wie kann ein Buch die Macht haben, mich zu
verändern?'» Er versteckte die Bibel und las sie heimlich. Dabei sprang ihm
ein Vers ins Auge. «Dort stand: 'Ein Dieb kommt, um zu stehlen. Aber Jesus
Christus ist gekommen, um Leben zu schenken.'» (Johannes, Kapitel 10, Vers 10)
Mut zum Glauben
Er suchte den Kontakt zu
einem Verwandten, der bereits Christ war. Dieser lud den ehemaligen Dieb zu
einem Gottesdienst ein und erklärte ihm, wer dieser Jesus ist. Das gefiel
Vijaya, er entschied sich, auch Christ zu werden.
Doch wenige Tage später wurde seine Motivation einer Prüfung unterzogen: «Die Polizei kam in unser Dorf und suchte nach Christen. Um mich
selbst zu retten, erklärte ich, dass ich kein Christ sei. Aber hinterher fühlte
ich mich sehr schlecht. Noch am selben Tag entschied ich mich, wirklich Jesus
nachzufolgen und ihm mein Leben zu geben, egal was passieren würde.»
Leiter von 20 Hausgemeinden
In der Folge erzählte
er immer mehr Menschen von Jesus und sie kamen durch ihn zum Glauben. Schliesslich
begann er, selbst Gottesdienste zu leiten.
Seither hat Vijaya Lama, der ehemalige Dieb, über 20
Hausgemeinden in Nepal gegründet und betreut diese mit Unterstützung einer
internationalen Organisation.