In der
Schule wird Patricia Häfele aus Lörrach über Jahre hinweg gemobbt. Die
Ausgrenzung und Erniedrigung ist so schlimm, dass sie als Teenager Suizidgedanken
hat. Schliesslich schreit sie zu Gott
und erhält prompt eine Antwort...
Patricia Häfele
Meine Eltern
haben mir den Glauben an Gott schon früh nahegebracht. Mit neun Jahren
entschied ich mich, ein Leben mit Jesus zu führen. Gott sprach zu mir und ich
durfte auch übernatürliche Dinge erleben. Doch obwohl ich Gott kannte, war mein
Leben nicht immer einfach. In der Schule hatte ich starke Probleme mit meinen
Klassenkameraden. Ich wurde über Jahre hinweg schlimm gemobbt.
Durch die
Ausgrenzung, Hänseleien, das Lächerlichmachen und die Erniedrigungen ging es
mir immer schlechter. Von meinen Eltern wurde ich geliebt und unterstützt. Und
ich wusste auch, dass Gott mich liebt und einen Plan für mein Leben hat. Doch
das Mobbing in der Schule drang tiefer in meine Seele. Ich verlor immer mehr an
Selbstbewusstsein und schliesslich auch an Lebensfreude. Nach mehreren Jahren
Mobbing war ich an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr konnte und
nicht mehr wollte. Ich war 14 Jahre alt, mein Leben machte für mich keinen Sinn
mehr, ich war am Ende meiner Kräfte.
Alles ist zu
viel
Eines Morgens
im Dezember hatte ich dann noch einen heftigen Streit mit meinen Eltern. Voller
Wut und Verzweiflung schrie ich, dass ich wahrscheinlich aus der Schule nicht
mehr heim komme, weil ich mich vor den Zug werfe. Und das meinte ich wirklich
ernst. Ich wollte Schluss machen. Doch irgendetwas hielt mich auf dem Schulweg
davon ab, mich auf die Gleise oder in den eiskalten Fluss zu werfen, um mein Leben zu beenden.
Wieder daheim rannte ich direkt auf mein Zimmer und brach dort weinend
zusammen.
Bis in den
Abend machte ich mir Gedanken über mein Leben und heulte die ganze Zeit. Obwohl
ich als Kind so viel mit Gott erlebt hatte, zweifelte ich an seiner Existenz.
Abends beschloss ich, mir die Hauptschlagader meines linken Arms
aufzuschlitzen, um zu verbluten. Ich setzte das Bastel-Skalpell an. Und dann
gab ich Gott ein letztes Mal die Chance, mir zu beweisen, dass es ihn gibt und
ich ihm nicht egal bin: «Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann zeig's mir! Ich
schlag jetzt drei Mal meine Bibel auf. Wenn auch nur in einem einzigen Vers
irgendwas von Leid, Tod, Sünde, Streit oder sonst was Negativem steht, dann
bringe ich mich um...»
Gott
antwortet
Ich nahm meine
Bibel und schlug sie drei Mal wahllos irgendwo auf. Die Verse handelten von
Liebe, Hoffnung und Versöhnung. Zufall? Zur Absicherung las ich das ganze
Kapitel des dritten Verses und musste feststellen, dass es von Leid und Streit
handelte. Nur mein Vers war positiv, wie ich ihn von Gott erbeten hatte.
Wieder schossen
mir die Tränen in die Augen. Aber dieses Mal, weil ich spürte, dass ich Gott
nicht egal bin. Plötzlich wusste ich tief in meinem Herzen, dass er da ist und
auch dann zu mir steht, wenn sich andere gegen mich wenden. Ich begriff, dass
Gott mich liebt, selbst wenn andere mich verachten. Frieden und Trost zogen in
mein Herz ein. Weinend dankte ich Gott für die Bewahrung. Und bat ihm, mir zu
vergeben, dass ich an ihm gezweifelt hatte. Ich bat ihn
auch, dass das Mobbing endlich aufhört und dass ich eine Freundin finde.
Gott lässt
uns niemals im Stich
Am nächsten
Morgen kamen meine Eltern zu mir, entschuldigten sich für den Streit, für den ich eigentlich verantwortlich war, und wir versöhnten uns. Tatsächlich fing meine Klasse nach und nach an, mich zu
akzeptieren. Es dauerte zwar fast ein Jahr, aber schliesslich war ich
integriert. Manche entschuldigten sich sogar bei mir. Gott hat nicht nur meinen
Selbstwert wiederhergestellt und mir gezeigt, wer ich wirklich bin, er hat auch
meine Gebete erhört und mir eine echte beste Freundin geschenkt.
Ich habe
erlebt, dass Gott immer für einen da ist. Er hilft mir, die Angst zu
überwinden, mich anderen Menschen zu öffnen. Und wenn neue Schwierigkeiten auf
mich zukommen, weiss ich, er gibt mir die Kraft, meine Herausforderungen zu
meistern. In meinem Lieblingsbibelvers, Hiob, Kapitel 36, Vers 22, heisst es: «Halte
dir Gottes grosse Kraft vor Augen! Er ist der beste Lehrer, den es gibt!»