Inmitten von persönlichen Highlights, aber auch
Lebensgefahr, Todesfällen und der Behinderung seiner Tochter hat Manfred Hurni
gelernt, dass er mit Jesus immer auf der Siegerseite stehen darf.
Der Familienvater Manfred Hurni schätzt all seine Lebenserfahrungen, auch im vermeintlich Negativen sieht er das Potential.
Im Leben von Manfred Hurni
(46) aus Konolfingen (BE) finden sich Sieg und Niederlage immer wieder eng
beieinander. Grund zu grosser Freude und gleichzeitig schmerzendes Leid, da
drängt sich die Frage auf: Worauf setze ich meinen Fokus?
Hochzeit & Lebensgefahr
Am 8. Mai 1999 heiratete
Manfred seine geliebte Sandra. Ein Highlight in seinem Leben, dem Glück schien
nichts im Weg stehen zu können. Den Schmerzen in Sandras Bein schenkten die
beiden an ihrem Hochzeitstag keine Beachtung. Erst drei Tage später suchte sie
einen Arzt auf. Die Diagnose war zuerst eine «Venenentzündung» mit fatalen
Folgen einer lebensbedrohenden «tiefen Beckenvenenthrombose». Eine grosse Operation
im Inselspital wurde nötig. Während der notwendigen Voruntersuchungen befand
sich Sandra vier Tage lang in höchst lebensbedrohender Situation. Hätte sich
der «noch an einem Faden» hängende Vorderteil der Thrombose gelöst, wäre es zum
Herzstillstand gekommen. Manfred blieb nichts, als Gott zu vertrauen, dass
seine Braut am Leben blieb. Die Tatsache, dass sie überlebte, bezeichneten die
Ärzte als ein medizinisches Wunder.
Geburt & Todesfall
2004, Manfred und Sandra
sehnten sich die Geburt ihres ersten Kindes herbei, erlitt Manfreds Mutter
einen schweren Hirnschlag. Sieben Tage später verstarb sie auf der
Intensivstation. Und weitere zwei Tage später hielten Manfred und seine Frau
einen gesunden Sohn in den Armen. Das war eine Achterbahn der Gefühle. Im
Gegensatz zur lebensbedrohlichen Situation von Sandra fünf Jahre zuvor, war für
die Mutter die Zeit gekommen, nach Hause zu gehen. Der laufende Wechsel zwischen
Geburtsabteilung und Aufbahrungshalle, Vatersein und Beerdigung der Mutter vorbereiten,
war aussergewöhnlich und emotional intensiv.
Ein hochemotionales Jahr
2007 folgte die Geburt einer
Tochter. Ein Tag zuvor war Sandras Gotte unerwartet verstorben, was einen
Schatten über das Ereignis legte. Und nach der Geburt wurde klar: Die Tochter
hatte das Downsyndrom und einen schweren Herzfehler. Einmal mehr ein
emotionales auf und ab.
Nach diesen Wochen wurde mit dem
Bau ihres Einfamilienhauses begonnen. Parallel dazu folgte die Herzoperation
der inzwischen 3-monatigen Tochter. Die Familie bangte um deren Weiterleben,
während sie einen Monat lang auf der Intensivstation blieb. Dank eines
zusätzlichen Herzschrittmachers blieb sie am Leben. Kurz darauf begann Manfred eine
neue Arbeitsstelle und baute die Geschäftsstelle Bern von davidküchen (Teil der
Jobfactory Basel) auf. Er erinnert sich: «Dieses Jahr war enorm intensiv, ich kam
an die Grenzen meiner emotionalen Kräfte.» Die Überschwemmung, welche den
Keller des Neubaus überflutete, erreichte ihn emotional nicht mehr.
Gott denkt in höheren Dimensionen als wir
Manfred Hurni zusammen mit seiner Frau und seinen zwei Kindern.
Die Betreuung der Tochter mit Downsyndrom
ist bis heute intensiv und fordert die ganze Familie. Sie hat oft eine
Lungenentzündung und seine Frau kümmert sich immer mit viel Fürsorge um sie.
«Gott kann Heilen, er kann eingreifen!», ist Manfred überzeugt. Gleichzeitig hat
er aber auch gelernt, dass Gott anders denkt, als wir Menschen. «Selbst wenn
Gott nicht auf die Weise auf unsere Gebete reagiert, wie wir es uns wünschen. Er
denkt in höheren Dimensionen und daher lohnt es sich, ihm zu vertrauen!»
Leben im Sieg
Manfred erzählt: «Während
meinem Konfirmationsunterricht vor über 30 Jahren habe ich mich für ein Leben mit
Jesus entschieden.» Glaube bedeutet für Manfred «nicht religiöse Leistung,
sondern authentisch Leben in Gnade und Friede». Dass Jesus immer – wirklich
immer! – einen Weg bereithält, dessen ist sich Manfred sicher. Diese Gewissheit
trug ihn durch die schwierigen Situationen. Er ist überzeugt, dass in Jesus
immer der Sieg ist – ganz egal, wie die Umstände aussehen. «Wenn ich diese
Tatsache, als mein Lebensfundament erkenne, kann mich nichts mehr umhauen.
Nicht einmal der Tod.»
Lebenserfahrungen werden zum Gewinn
Manfred liebt es, Menschen zu
ermutigen und sie an ihre persönlichen Stärken zu erinnern. Auf der Sonnenseite
des Lebens fällt eine positive Einstellung einfach; in Niederlagen, Leid, Tod und
anderen Krisen sieht dies aber oft anders aus. Gerade dann ist Gott aber oftmals
dabei, Menschenherzen in der Tiefe zu verändern. «Es sind die Momente, in denen
du nichts mehr leisten kannst, da kannst du nichts, als auf Gott zu vertrauen.»
Gerade in schwierigen Zeiten
kann ein ganz tiefer Glaube wachsen, in Gottes Augen wertvoll zu sein. «Jeder
Mensch ist wertvoll», hält Manfred mit Entschiedenheit fest. «Auch unsere
Tochter, obwohl unsere Leistungsgesellschaft Downsyndrom-Menschen leider zunehmend
als Wertlose behandelt. Ich glaube nicht, von ihr jemals belogen worden zu
sein. Auch durch ihre Fröhlichkeit ist sie für uns ein grosser Segen.» So sagt
Manfred auch in Bezug auf seine Tochter, die durch ihre Beeinträchtigung oft
als «Verlierer» bezeichnet wird: «Jeder Mensch hat Stärken und in Jesus das
Potential, ein ewiger Sieger zu sein!»