Polizist bringt obdachlose Familie von Strasse weg
Als der Polizeichef Jeff Glazier
entdeckte, dass Ebony Rhodes mit ihren Kindern verarmt in ihrem Wagen lebte,
wusste der Gesetzeshüter, dass er etwas tun musste.
Polizeichef Jeff Glazier mit Ebony Rhodes
«Oft
konnte ich nicht schlafen, weil die Kinder nicht schliefen», berichtet Ebony Rhodes.
«Ich war wach, um sicherzustellen, dass nichts geschah, dass uns zum Beispiel
niemand ausraubt. Wir blieben einfach im Auto.» Die Mutter konnte sich kein eigenes Heim leisten.
Dann
geschah etwas, das zunächst schlecht aussah, dann aber zum Segen wurde. Die
vierfache Mutter erhielt eine Busse wegen einer überschrittenen Parkzeit,
während sie mit ihren Kindern in einer Bibliothek war. Als dann auch noch der
Führerschein abgelaufen war, begann sie zu weinen.
«Ich konnte es kaum glauben»
«Die
Polizistin kam zu mir und fragte, warum ich weine. Ich erklärte, dass mein Führerschein nicht in Ordnung ist.» Der Polizistin blieb nichts anderes übrig, als
Rhodes ins Gefängnis zu bringen und den Wagen abschleppen zu lassen. Ihre Schwester
wurde angerufen, damit sie sich um die Kinder kümmert.
Die Lage der
Familie sickerte durch die verschiedenen Stufen des Polizei-Departements von
Atlanta – bis zum Polizeichef Jeff Glazier. «Wir müssen da etwas tun», sagte er
später seiner Frau Michelle.
Ein Bekannter
von ihm führte ein Obdachlosenheim. Glazier rief an und erklärte: «Schau, ich
habe eine fünfköpfige Familie. Drei Jungs und ein Mädchen.» Tatsächlich konnte
ein Raum für die fünf gefunden werden. Glazier: «Wer etwas über
Obdachlosenheime mitten in der Winterzeit weiss, dem ist bekannt, dass zu
dieser Zeit nichts frei ist. Doch es war ein Raum frei, ich konnte es kaum
glauben.»
Grosse Arbeitsmoral
Ebony Rhodes mit ihrer Familie
Ebony Rhodes war
völlig überwältigt von der Freundlichkeit des Polizeioffiziers. «Als er mich
anrief, begann ich zu weinen. Ich hatte schon lange nicht mehr bei Heimen
angerufen, da uns niemand aufnehmen wollte.»
Doch das war
nicht das einzige – Glazier wollte weitere Möglichkeiten schaffen, um die Umstände
zu verändern und eine längerfristige Lösung zu suchen. «In einem Heim zu
bleiben ist nicht optimal, es ist eine kurzfristige Lösung.»
«Wenn man mit
Ebony spricht, merkt man, dass sie eine grosse Arbeitsmoral hat.» Einzig sei
sie körperlich krank gewesen. «Da kann man nicht arbeiten und kein Geld
verdienen. Es war nicht so, dass sie nicht gewollt hätte.»
«Die Polizei ist ein Segen»
Jetzt, rund ein
Jahr später, kann Ebony wieder selbst ein Appartement bezahlen, denn sie arbeitet
als Co-Managerin in einem Fast-Food-Restaurant. Und mit dem Polizei-Departement
hat sich eine Freundschaft entwickelt. «Es ist meine Familie geworden, ich kann
sie wegen allem anrufen. Die Polizei ist ein Segen.»
Glazier und das
Departement haben inzwischen eine «GoFundMe»-Kampagne eingerichtet, um
sicherzustellen, dass die Familie nicht mehr obdachlos sein muss. 55'000 Dollar
wurden bereits gesammelt. Glazier erklärt, dass durch den noch nicht optimalen
Gesundheitszustand von Ebony und ihren Kindern die Obdachlosigkeit immer noch an
die Türe der Familie klopft.
«Den Crowd-Founding-Account
richtete ich ein, um ein Sicherheitsnetz für die Familie zu kreieren», schrieb
der Polizeichef. «Mein Ziel ist, ihre Miete, Essen und Medizin für ein ganzes
Jahr sicherzustellen, damit ohne Stress Geld gespart werden kann.»
Polizeichef zitiert Bibel
Vor kurzem
schrieb der Polizeichef ein Update. Einer der drei Söhne Ebonys, Jaheame, wurde ins Spital gebracht, wo eine längst fällige Behandlung vorgenommen
werden konnte. Ebony kann wieder arbeiten und die Kinder lernen fleissig.
Seinen Bericht schloss Glazier mit einem Bibelvers. Er gab Matthäus, Kapitel 25, Vers 40 wieder, wo
dokumentiert ist: «Wahrlich,
ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan.»
Sie würde
vermutlich noch heute auf der Strasse leben, wenn die Polizei nicht gewesen
wäre, ist Rhodes sich sicher. Wäre damals jene Busse vor der Bücherei nicht gewesen,
«würden wir wohl noch heute im Auto leben.»