Stripperin findet wahre Liebe

«Immer war ich auf der Suche nach Aufmerksamkeit»

Anfangs empfindet Dana Candillo das Leben als Stripperin wie einen Rausch. Endlich bekommt sie die Aufmerksamkeit, nach der sie sich sehnt, alle jubeln ihr zu. Doch die Leere in ihr hört einfach nicht auf. Bis sie einen Schritt wagt...
Dana Candillo
Dana Candillo

Von klein auf fühlte ich mich, als wäre ich allen egal. Meine Mutter hatte mich als Teeanger bekommen und war schon damals drogensüchtig. Mein Vater war im Gefängnis. Mit acht Jahren, wurde ich von einem Bekannten meiner Mutter sexuell missbraucht. Damals zerbrach etwas in mir und seitdem fühlte ich mich immer kaputt. Ich sehnte mich so sehr nach Liebe und Annahme.

Mit 12 Jahren fing ich an, auf Partys zu gehen, Alkohol zu trinken und Drogen zu nehmen. Ich versuchte, auf mich aufmerksam zu machen, ich wollte der Welt zeigen, dass es mich gibt. Ich hoffte, dass irgendwer Notiz von mir nahm.

Später fing ich an zu modeln und nahm bei Schönheitswettbewerben teil. Endlich wurde ich wahrgenommen und ausserdem konnte ich damit ganz gut verdienen. Als ich 17 war, machte ich bei einem Bikini-Wettbewerb mit und dort erzählte mir jemand von einem Stripclub. Die Summen, die da im Gespräch waren, waren unglaublich und so probierte ich das einfach mal aus.

Wie ein Star auf der Bühne

Der erste Abend im Stripclub war berauschend. Als ich die Bühne betrat, sah ich niemandem im Publikum, so geblendet war ich von den Scheinwerfern. Aber überall flogen Scheine. Geld überall. Das war der Beginn meiner siebenjährigen Karriere in dieser Branche.

Wenn ich tanzte, fühlte ich mich so glamourös. Alle Aufmerksamkeit lag auf mir. Und dann das viele Geld. Die Männer legten mir Hundert-Dollar-Noten zu Füssen, wie hätte ich da nein sagen können? Es war wie eine Droge und ich wurde süchtig. Endlich wurde ich gesehen und begehrt.

Der Versuch, erfüllt zu leben

Trotz allem trug ich immer weiter diese Leere mit mir herum. Nach einigen Jahren stieg ich aus, heiratete und bekam ein Baby. Doch die Ehe zerbrach. Mein kurzes Glück war nichts als eine Illusion. Die Rechnungen türmten sich auf meinem Schreibtisch, ich war Alleinerziehend und musste wieder anfangen zu tanzen, um meine Tochter und mich durchzubringen.

Einige Jahre später wurde ich wieder schwanger, ungewollt. Das Gefühl, dass auch dieses Kind ohne Vater aufwachsen sollte, überforderte mich. Alles, worunter ich selbst von Klein auf litt, kam in mir hoch: diese schreckliche Vaterlosigkeit, das nicht gewollt sein. So trieb ich ab.

Jetzt war ich am Tiefpunkt angekommen. Ich hatte versucht, ein erfülltes Leben zu finden, und war in allem gescheitert.

Ganz unten

Immer wieder kamen Schuldgefühle in mir hoch. Wegen der Abtreibung, aber auch wegen meiner vierjährigen Tochter. Was für ein mieses Vorbild war ich ihr? Was sollte nur aus ihr werden? Der Gedanke, dass sie einmal in meine Fussstapfen treten würde, war für mich der blanke Horror.

Eines Tages rief mich meine Mutter an. Sie war Christ geworden und lud mich ein, mit ihr in die Kirche zu gehen. Sie hatte aufgehört zu rauchen und zu trinken und ich konnte es nicht fassen, sie so glücklich erleben. Allein aus Neugier, was sie so verändert hatte, wollte ich mitgehen. Das musste ich mir anschauen.

Begegnung mit Gottes Gegenwart

Als ich die Kirche betrat, regte sich in mir ein heftiger Widerstand. Auf der einen Seite spürte ich die Liebe und das Erbarmen, die in diesem Raum übermächtig waren. Auf der anderen Seite wusste ich, dass mein Beruf und das hier nicht zusammen passten. Noch auf der Türschwelle drehte ich um und ging wieder nach Hause.

Die ganze Woche konnte ich nicht vergessen, was ich am Eingang der Kirche gespürt hatte. Und die Veränderung meiner Mutter! Mir war klar, dass es Gott geben muss!

Am folgenden Sonntag ging ich wieder in die Kirche und dieses Mal ging ich ohne Umschweife geradewegs zum Altar und übergab Jesus mein Leben. Ich schrie zu Gott: «Bitte hilf mir! Wenn du wahr bist, dann komm in mich und erfülle mich. Erfülle mein Leben, erfülle mein Herz. Zeig mir, was ich tun soll und ich werde es tun.»

Und dann begegnete mir Gott. Es war authentisch, tief und wunderschön. Er sagte: «Ich bin dein Vater. Du bist nicht vaterlos.» Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich geliebt!

Neu geworden

Nie mehr ging ich zurück auf die Bühne. Mit der Hilfe der Gemeinde begann ich eine Ausbildung als Krankenschwester. Heute arbeite ich Vollzeit in der Kirche. Gott ist so wunderbar. Ich war so kaputt, ich war ganz unten. Aber er hat mich immer gesehen und mit mir gelitten. Gott ist mir auf wundersame Art begegnet und hat mich geheilt. Er liebt Menschen. Ich bin der lebendige Beweis dafür, wie gnädig und gut Gott ist.

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Datum: 19.12.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

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