Gott begegnet

Jesus war stärker als mein Pakt mit dem Teufel

Jahrelang bestimmen Hass und Gewalt Kirk Martins Leben. Aus Wut auf Gott schliesst er sogar einen Pakt mit dem Teufel. Doch dann hat er ein seltsames Erlebnis bei Mac Donalds, was ihn alles noch einmal überdenken lässt.
Kirk und Lesley Martin

«Als ich klein war, wurde ich von einer Familie adoptiert, die bereits drei Kinder hatte. Sie gingen in die Kirche und beteten vor dem Essen. Als ich sieben war, missbrauchten mich meine beiden Adoptivbrüder sexuell, obwohl auch sie in die Kirche gingen. Sie sagten zu mir: 'Gott liebt dich nicht. Und wenn du irgendwem von unserem Geheimnis erzählst, wird Gott dich hassen.' Ich fühlte mich elend, aber traute mich nicht, irgendwem davon zu erzählen.»

Ein Gott der straft?

Als Teenager ging es mit meinen Problemen los, ich log permanent, kiffte, klaute und provozierte Schlägereien. Als meine Eltern das herausfanden, prügelte mich mein Vater windelweich. Und meine Mutter sagte dazu nur: «Wir schlagen dich, weil wir dich lieben.» Wahrscheinlich wusste sie nicht, wie fest mein Vater zuschlug.

Ich hörte auch immer wieder, dass Gott mich liebt. Und sobald etwas Schlimmes in meinem Leben passierte, dachte ich, das ist jetzt auch, weil Gott mich liebt und mich auf die richtige Bahn bringen will. Diese Liebe wollte ich nicht. Ich wollte nicht mehr bestraft werden.

Auf der schiefen Bahn

Mit 17 Jahren ging ich zum Militär, aber sie behielten mich nur sechs Wochen dort. Mein Temperament ging immer wieder mit mir durch. Und jedes Mal endete es in Schlägereien. Ich weiss nicht, was mit mir los war. Ich hasste Menschen einfach und am liebsten wollte ich alle umbringen. Als ich einem Kollegen drohte, ihn zu erschiessen, sobald wir Waffen benutzen dürfen, wurde ich in die Psychiatrie eingewiesen.

Als ich entlassen wurde, kehrte ich zurück nach Michigan, geriet in Konflikt mit dem Gesetz und lebte einige Monate auf der Strasse. Um zu überleben, verkaufte ich meinen Körper an gut situierte Businessmänner, gab ihnen, was sie wollten. Danach schlug ich sie zusammen und raubte sie aus. Die wenigsten von ihnen gingen zur Polizei, keiner wollte sich als schwul outen, das war damals noch ein wirkliches Tabu-Thema.

Letzte Chance für Gott

Mit 23 spielte ich in einer Heavy Metal Band und wir waren relativ erfolgreich. Doch irgendwie spürte ich, dass etwas mit mir nicht stimmte. Ich hatte keine Angst vor dem Tod oder vor Gewalt. Irgendwie war mir alles egal. Und manchmal fragte ich mich, ob es Gott nicht doch gibt. Ich bat ihn um ein Zeichen, doch es kam nichts. Er ignorierte mich. Also fing ich an, ihn zu hassen. Ich war wohl für die Gegenseite bestimmt und dagegen war nichts zu machen. So gab ich auch die letzten Werte auf, die ich noch hatte, fing an, mit Drogen zu dealen und konsumierte selbst Kokain und Acid. Meine Groupies wurden immer jünger, dass manche erst 14 Jahre alt waren, war mir egal.

Pakt mit dem Teufel

Auf einer Tour durch Florida brach unser Tourbus zusammen. Zwei der Band glaubten, dass jemand absichtlich unseren Bus manipuliert hatte, weil ich so ein mieser Typ war. Es endete in einem riesigen Streit, sie verliessen die Band und ich war mir sicher, dass Gott mir wieder eins reinwürgen will. Ich hatte die Schnauze voll. Und zum ersten Mal sprach ich mit Satan.

Voller Hass brüllte ich: «Ich hasse Gott. Und auf den Namen Jesus spucke ich. Ich hasse Christen und alles was damit zu tun hat. Satan, gib mir, was ich will und ich werde so viele zu dir bekehren, wie mir in die Hände fallen. Ich werde die Leute mit meiner Musik direkt in die Hölle schicken.»

Ein paar Tage später rief mein Manager mit einem grossen Plattendeal an. Der Pakt mit dem Teufel zahlte sich aus! Ich benannte die Band um, wir hiessen jetzt «Hate Plow» und suchte schnell nach neuen Musikern. Und wir waren gut. Je finsterer unsere Texte waren, desto mehr Macht spürte ich. Ich fühlte mich, als wäre ich ganz oben angekommen, losgelöst von allen Werten und von Gott.

Ein Freak zum Frühstück

Eines Morgens sass ich in einem leeren Mac Donald's beim Frühstücken. Da kam ein Mann herein und setzte sich an meinen Tisch. Der Typ war klein und dick, trug ein gelbes T-Shirt und einen buschigen weissen Bart. Er sah fast ein bisschen aus wie der Nikolaus.

«Na, was ist los, Alter?» meinte ich und er antwortete: «Na, was ist los Alter?» und rührte in seinem Kaffee. «Was geht denn hier ab?», fragte ich. Und er antwortete: «Was geht denn hier ab?» Ich war nicht der Typ, der Lust auf Spielchen hatte und das liess ich ihn lautstark mit hässlichen Worten wissen.

Der Mann wiederholte diese Worte nicht, aber es sagte etwas anderes sehr Eigenartiges: «Hör zu, Gott hat mich hierher geschickt, um dir zu sagen, dass er dich liebt.» Ich dachte, ich höre nicht richtig, aber der Mann fuhr fort: «Gott war nicht Schuld, als du als Kind missbraucht wurdest. Er hat das nicht gewollt. Auch dein Vater liebt dich, er wusste nur nicht, wie er mit dir umgehen soll. Er hat dich so behandelt, wie sein eigener Vater ihn behandelt hat.» Und schliesslich endete der Mann und sagte: «Gott wartet auf dich, komm wieder heim.» Dann stand er auf und ging. Und hinterliess mich total geschockt.

Ein Traum offenbart die Wahrheit

Etwa einen Monat später hatte ich einen verrückten Traum. Gott kam zu mir, tippte mir auf meine Schulter und zeigte mir, wie ich zu dem geworden bin, der ich bin. Mein ganzes Leben spielte sich vor mir ab. Ich war wie ein kleiner Junge, der sich im Kaufhaus verlaufen und seine Familie verloren hatte. Als ich aufwachte, musste ich furchtbar weinen, stundenlang. Und ich flehte Gott an: «Bitte nimm mir das Leben oder verändere mich. Ich möchte nicht mehr so sein,» dann schlief ich wieder ein.

Verändert

Am nächsten Morgen war alles irgendwie anders. Normalerweise hätte ich mir Drogen reingezogen, meine Gitarre geschnappt und angefangen Songs zu schreiben, doch ich hatte irgendwie keine Lust mehr darauf. Sogar der Wunsch nach dem Plattenvertrag – auf den ich jahrelang hingearbeitet hatte – war einfach nicht mehr da. Ich wollte mit meiner dunklen Musik und dem Leben das damit zusammenhing, nichts mehr zu tun haben. Ich gab die Band auf und zog zurück nach Michigan.

Heute kann ich sagen, dass sich seitdem mein Leben komplett geändert hat. Ich trage nicht mehr den Hass in mir, den ich jahrelang hatte. Und dabei habe ich Gott gar nicht gesucht. Es war einfach, wie es im Johannesevangelium steht: «Das Licht kam in die Finsternis und die Finsternis konnte es nicht auslöschen.»

Inzwischen bin ich verheiratet, habe drei wunderbare Kinder und arbeite ich für die Kirche. Ausserdem spiele ich wieder ein einer Metal Band, sie heisst «Mercy Hammer». Ich schreibe Lieder über das, was Gott in meinem Leben getan hat. Ich liebe Gott und er liebt mich und daran ist nichts zu ändern. Ich war total kaputt, aber er hat mich heil gemacht und mir neues Leben geschenkt.

Datum: 01.08.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Godreports.com

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