Afroman: „Im Ernst – ich bin ein neuer Mensch“

Afroman

Er heisst Joseph Foreman, aber die Welt kennt ihn nur als Afroman. Vor zwei Jahren schoss der US-Rapper mit seinem Song "Because I Got High" an die Spitze der Charts. Nun hat er eine neue Message für seine Fans: "I gave my life to God".

Afroman hat sich entschieden, Christ zu werden – und das gibt auch seiner Musik eine neue Richtung. Er setzt sich mit den Strategien seiner Plattenfirma Universal Records kritisch auseinander, wie die Lokalzeitung ‚Hattiesburg American‘ im Bundesstaat Pennsylvania schrieb.

„Das Leben ist ein geistlicher Kampf zwischen Gut und Böse“, sagte Foreman der Zeitung. „Gott wollte, dass die Menschen ihn aus eigenem Willen anbeten. Er wollte keine Roboter. Er wünscht sich, dass wir uns entschliessen, zu seiner Ehre zu leben.“

Vom süssen Rauch...

Früher hatte Foreman Anderes im Sinn. Der Hit "Because I Got High" schildert Missgeschicke im Marihuana-Rausch. Sein Album "The Good Times" wurde mit Gold und Platin ausgezeichnet. Foreman wurde gar für einen Grammy nominiert.

Heute erkennt er, woher er sein Talent hat: „Gott hat mich geschaffen. Er gab mir eine Stimme und Gaben, um sein Wort weiterzugeben. Aber statt dies zu tun, sagte ich den Leuten ‚to get high‘ – ich lud sie zum Drogentrip ein.“

Und Afroman lacht. Was ist nun dran für den Künstler? „Vielleicht der Trick, den Prince angewandt hat.“ Afroman kann sich vorstellen, den Künstlernamen zu wechseln. „Im Ernst – ich bin ein neuer Mensch. Im Christentum sind wir dazu da, Gott die Ehre zu geben. Afroman gab sich selbst die Ehre.“

...zum fröhlichen Glauben

Foreman, der von Kindsbeinen an in einer Kirche ein- und ausging, kam durch einen längeren Prozess zum Glauben an Christus. „Die Bibel ist nicht irgendein Video, das du im Videoshop mietest, wann du willst. Wir leben die Bibel, ob wir es merken oder nicht.“ Derzeit nimmt der Musiker teil an einem intensiven Gruppenbibelstudium.

John Smith betreibt den Mugshots-Club, wo Afroman mehrfach aufgetreten ist. Auch wenn nun keine lukrativen Konzerte mehr zu erwarten sind, freut er sich über den Schritt seines Freundes. „Ich sagte ihm, er solle das tun, was er richtig findet“, sagte er der Zeitung. „Ich verdiente mit seinen Konzerten gut, aber der Profit darf nicht im Vordergrund stehen. Er ist zuerst mein Freund, erst dann Musiker.“

Mit sich im Reinen und ruhig...

Harry Crumpler, ein befreundeter Musiker, weist darauf hin, dass Künstler manchmal spüren, dass etwas Neues dran ist. „Langfristig kommt es doch weniger darauf an, nochmals eine Million Platten zu verkaufen, als darauf, dass er geistlich mit sich im Reinen ist.“

Die alte Passion für Musik hat Foreman nicht verlassen. Er schreibt, nimmt auf, tritt auf. Hip-Hop-Fans wollten ihn weiterhin hören, meint er – auch wenn er nun eine andere Message habe. Bei Universal Records sei man allerdings darüber nicht glücklich, gesteht er ein.

...auch wenn die Plattenfirma schnaubt

„Sie glauben nicht wirklich daran. Sie wollen mich im Marihuana-Topf festhalten.“ Foreman erlebt die Musikmanager als Typen, die nur die Charts und Umsätze im Kopf haben, von Musik aber nicht viel verstehen. (Der Musikkonzern wollte sich der Zeitung gegenüber nicht zu Afroman äussern.)

„Wenn ich meinen Namen zu ‚Muhammad Ali‘ ändere, kann ich Erfolge feiern wie als Cassius Clay. Aber wenn sie sich nicht überzeugen lassen wollen – was soll’s? In der Bibel sagt Jesus, dass der breite Weg ins Verderben führt.“

„Gott hat alles in seiner Hand“

Und wenn Universal ihn fallen lässt? Das wird Foreman nicht irre machen. Er will Jugendliche mit seinen Raps unterhalten, und wenn er dafür eine eigene Firma auftun muss, wird er es tun. Kommt Zeit, kommt Rat. „Gott hat alles in seiner Hand. Ich finde, ich tu seinen Willen, und dann macht er, dass es gut rauskommt.“

Datum: 26.05.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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