Bibel statt Alkohol im Blut

Captain Whip Whitaker wird als Held gefeiert: Sein Passagierflugzeug stürzt ab und es gibt scheinbar keine Rettung mehr. Mit einem spektakulären Manöver gewinnt er aber die Kontrolle über die Maschine zurück. Die Notlandung rettet viele Menschenleben. Jeder weiss, dass sonst keiner das Flugzeug hätte landen können.

Doch eine dramatische Wendung folgt: Die Untersuchung des Crashs ergibt, dass der strahlende Lebensretter Alkohol im Blut hatte. Ein öffentlicher Prozess beginnt.

Soweit der Plot des Films, der am 24. Januar ins Kino kommt.

Kinobetreiber in den USA wählten Washington zum «Top-Money-Making-Star 2012», also jenem Schauspieler, dessen Filme an der Kasse am erfolgreichsten waren: «Flight», der in den USA bereits läuft, und «Safe House» waren grosse Erfolge. Da dem Produktionsstudio der Film «Flight» zu teuer war, verzichteten Hauptdarsteller Washington und Regisseur Robert Zemeckis auf einen Teil der Gage.

Washington und die Bibel

Die Zeitung «Welt am Sonntag» befragte ihn zu seinem christlichen Glauben, so etwa, ob er täglich in der Bibel lese. «Täglich ist etwas übertrieben, aber ja, ich habe immer eine Bibel dabei und lese darin, so oft es geht.» Zum dritten Mal studiere er nun das Neue Testament. «Es fallen einem immer neue Stellen auf, die man vorher vielleicht überlesen hat, und die Lektüre wird besser, weil man mehr versteht.»

Washington gibt Gott den Oscar

Kraft und Motivation zieht der als einer der ruhigsten Hollywood-Stars bekannte Washington aber nicht aus Reichtum und Ruhm sondern aus seinem Glauben. Er sei ein positiv denkender Mensch, und «für mich ist die Bibel der Bestseller Nummer eins.» Auch sei ihm der Glaube wichtiger als sämtliche Berühmtheit: «Entscheidend für mich ist mein Verhältnis zu Gott. Das hält mich bescheiden. Mein Glaube hilft mir zu verstehen, dass äussere Umstände nicht mein Glück bestimmen.»

Vater war Pastor

Im Film «Gegen jede Regel» beispielsweise kämpft er für die Gleichstellung der Rassen. Dass Denzel Washington so fest im Glauben verwurzelt ist, hängt mit seinem Vater zusammen, einem Pastor. «Er war ein sehr überzeugter Christ, der hart gearbeitet hat und doch stets bescheiden geblieben ist.» In dieser Weise gestalte auch er sein Leben, sagte der Leinwandheld zu «Readers Digest»: «Ich handle nach dem Motto: Was machst du mit dem, was du hast? Wen richtest du damit auf?»

Seit 1983 ist er mit seiner Frau Paulette verheiratet, die beiden engagieren sich auch sozial: «Anderen zu helfen, vermittelt einem ein grossartiges Gefühl. Uns ist klar, wie privilegiert wir sind, und wir sind der Ansicht, dass wir etwas davon zurückgeben sollten.»

Seit fast 30 Jahren glücklich verheiratet

Washington spielte in etlichen grossen Streifen mit, so etwa in «Malcom X», «Philadelphia», «Die Akte» oder «Rendezvous mit einem Engel». Als bester Nebendarsteller in «Glory» gewann er 1990 einen «Oscar»; 2002 als bester Hauptdarsteller in «Training Day». Dazu kommt je ein «Golden Globe» für «Glory» und «Hurricane».

«Bild am Sonntag» wollte vom zweifachen Oscar-Gewinner wissen, warum es in seinem Leben keine Skandale gebe: «Ich bin Schauspieler, ich mache meinen Job, ich spiele meine Rolle, nehme mein Auto und fahre nach Haus.» Er stehe nicht auf Partys und den Celebrity-Kult. «Ich nehme meine Arbeit ernst, aber nicht so sehr.»

Washington kann bald das 30-jährige Ehejubiläum feiern. Der «USA Today» sagte er, dass es dazu keine Wunderpille gebe. Stattdessen müsse man an einer Ehe stets arbeiten. Washington ist seit 29 Jahren mit Pauletta Pearson verheiratet, mit der er vier Kinder hat.