Anfangs trägt er sie auf Händen – doch bald kippt die Beziehung. Marit Eichberger wird von ihrem Partner gedemütigt. Sich selbst gibt sie dabei immer mehr auf. Auf der Suche nach Hilfe wendet sie sich an Gott. Kurz darauf erhält sie einen Anruf.
Marit
Eichberger hat zwei gescheiterte Ehen hinter sich. Mitte 30, drei Kinder,
alleinerziehend, einsam – in dieser Situation trifft sie ihren Traummann. «Er
lächelte mich an und da war es um mich geschehen…» Er organisiert romantische
Dates, trägt Marit auf Händen «wie ein Märchenprinz».
Schon
bald bekommt die junge Mutter mit, dass ihr Traumprinz noch eine andere
Beziehung hat – und lebt zudem noch im selben Haus mit seiner Ehefrau, die sich
ebenfalls Hoffnungen macht. Immer wieder spricht sie ihn auf die anderen Frauen
an, doch die Gesprächsversuche enden im Streit. Trotzdem trennt sie sich nicht
von ihm. «Er hatte Witz, hatte Charme, war gutaussehend und hat mir immer
wieder gesagt, dass ich die Nummer 1 sei und dass er keine so sehr liebe, wie
mich.»
Im Hamsterrad der Abhängigkeit
Dann
kippt die Beziehung. Immer häufiger streiten sie und der zuvor so romantische
Mann demütigt sie mit Worten vor ihren Kindern. «Ich habe gemerkt, dass er mir seine Liebe entzieht, wenn
ich nicht seinen Vorstellungen entspreche.»
Ihre Devise: bloss nichts falsch machen. Doch auch die Kinder werden immer
häufiger von ihm beschimpft. «Ich habe gemerkt, was er mit meinen
Kindern macht, wollte ihn aber trotzdem nicht verlieren.» Und das, obwohl er
sie immer häufiger verletzt und mit Worten fertig macht, insbesondere aufgrund
ihrer gescheiterten Beziehungen.
Als
Marit von ihm schwanger wird, wächst neue Hoffnung: «Mit dem Kind werde ich ihn
ganz für mich haben.» Doch noch während der Schwangerschaft gibt es wieder eine
Situation, in der sie so verzweifelt ist, dass sie mit dem Auto gegen die Wand
fährt – ein Selbstmordversuch. Ihr Freund umsorgt sie – Hoffnung wächst.
Ähnlich ist es auch nach der Geburt, für eine Zeitlang ist sie wieder die
Nummer eins, aber nicht lange. «So war das wie ein Hamsterrad, das nicht
aufhörte: Ständig habe ich gedacht, es geht gar nicht, ich werde so
kontrolliert und gedemütigt; und dann brachte sein reuemütiges Verhalten wieder
Hoffnung.» Selbst eine Anzeige und ein Hausverbot nach Gewaltanwendung zieht sie
zurück, als er wieder mit einem Rosenstrauss vor der Tür steht.
Die Wende
In
dieser Zeit kauft ihr Freund ein Haus für Marit und die Kinder, das er sich
selbst aber eigentlich nicht leisten kann. Mit einer neuen Stelle im
öffentlichen Dienst weiss Marit, dass sie problemlos einen Kredit aufnehmen
kann. Ihre Bedingung: «Du musst mich heiraten.» Ganz informell heiraten sie und
unterschreiben noch am selben Tag den Kredit und den Kauf des Hauses.
Doch mit
einem Mal geht es Marit schlecht: Was hat sie getan? Wie konnte sie sich so verschulden?
Sie kann nicht mehr schlafen, wird von Zukunftsängsten überfallen und bekommt
schliesslich heftige Bauchschmerzen. Im Krankenhaus stellt man eine akute
eitrige Blinddarmentzündung fest. Als sie nach der OP im Bett liegt, merkt sie:
«So geht das nicht weiter.»
Gott antwortet – sofort
In
diesem Moment fällt ihr Blick auf eine kleine Bibel, die im Krankenhaus auf den
Nachttischen liegt. Marit ist selbst in einer christlichen Familie
aufgewachsen, ihre Mutter hat jahrelang für sie gebetet. Sie nimmt die Bibel in
die Hand und schlägt einfach hinten einen Psalm auf: «Ehe ich
gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber halte ich dein Wort.» (Psalm Kapitel 119, Vers 67)
Es fällt ihr wie Schuppen von den Augen: Jesus ist der einzige, der sie aus
ihrer Situation herausholen kann. «Mir fielen so viele andere Bibelworte wieder
ein, die ich nachschlug, zum Beispiel 'Rufe mich an in der Not, so will ich
dich erretten'.» Und genau das tut Marit und schreit innerlich: «Gott, wenn es
dich wirklich gibt und wenn das alles stimmt, dann hol mich aus dieser
Situation heraus. Ich kann und will nicht mehr! Ich muss aus diesem Hamsterrad
raus…»
Und
Gott antwortet – sofort! Krankenschwestern kommen ins Zimmer und befreien sie
vom Tropf, sodass sie raus kann und dort ihr Handy anmacht. Sie hat mehrere
verpasste Anrufe vom Notar, der die Papiere der Bank kontrolliert. Als sie ihn
zurückruft, erklärt er: «Ich wollte Sie warnen! Sie sind ja grad frisch
verheiratet mit so vielen Schulden, und nun hat Ihr Mann noch eine zusätzliche
Privatschuld in fünfstelliger Höhe auf Ihre Grundschuld aufgenommen…» Marit
fällt aus allen Wolken – er hat sie total hintergegangen. Sofort fährt sie zum
Büro des Notars, denn es ist der letzte Tag, an dem dieser noch einen Widerruf
einreichen kann. Sie ist alle Schulden wieder los! Und Marit denkt nur: «Gott,
dich gibt es wirklich! Mach mit meinem Leben, was du willst…»
Neues Leben
Marit Eichberger mit ihrem Mann Andreas
Durch
die Bibel erkennt Marit, dass nicht nur ihr Mann sie gedemütigt und verletzt
hat, sondern dass auch sie Schuld auf sich geladen hat und um Vergebung bitten
muss. Und letztlich schenkt Gott ihr auch die Kraft, sich von ihrem Mann zu
trennen. «Ich merkte, dass er wie eine Art Droge war» – und diese Abhängigkeit
muss sie beenden.
Heute
sagt sie, dass sie vollkommen geheilt wurde – und dass Gott alles, was ihr
genommen wurde, wiederhergestellt hat. Sie ist neu verheiratet und glücklich
wie nie zuvor. Gemeinsam mit ihrem Mann Andreas leitet sie einen überkonfessionellen Dienst und eine Gemeinde.
Sie haben einige Pflegekinder und führen zudem eine Beratungsstelle. «Andreas ist mein
wirklicher Traummann. Wir wissen beide, wie sehr wir von Gott geliebt sind und
wir haben den gemeinsamen Auftrag, diese Liebe weiterzugeben.»
Hier erzählt Marit Eichberger ihre Geschichte, ein Beitrag von ERF Medien: