Selbstständigkeit

Zwölf Tipps für die Unternehmensgründung

Urs Bärtschi ist Laufbahnberater mit langjähriger Erfahrung in Ausbildungs- und Führungsfunktionen. Lesen Sie seinen Beratertext über den (grossen) Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit.
Geschäftsmann

Den Traum, sein eigener Chef zu sein, träumen viele. Pro Jahr werden in der Schweiz ungefähr 10'000 Unternehmungen neu gegründet. Weniger als drei von vier Firmen überleben das zweite Jahr. Praktisch in jedem zweiten Unternehmen gehen nach fünf Jahren die Lichter aus. Trotzdem: Es kann klappen. Wichtig ist bei einer Firmengründung nicht, keine Fehler zu machen – sondern aus seinen Fehlern zu lernen. Hier sind zwölf Tipps, die Ihnen bei einer erfolgreichen Existenzgründung helfen können:

1. Marktlücken entdecken

Wer über entsprechendes Branchenwissen verfügt, entdeckt oft selbst in gesättigten Märkten lukrative Nischen, die bislang noch niemand gefunden hat.

2. Erfolgreiche Geschäftsideen kopieren

Schauen Sie unbedingt auch über den Tellerrand Ihrer Branche hinaus. Denn: In anderen Ländern und Branchen gibt es eine Vielzahl erfolgreicher Geschäftsideen, die sich oft auf Ihre Verhältnisse übertragen lassen.

3. Ihre Geschäftsidee auf dem Prüfstand

Zwar braucht jeder Existenzgründer eine gehörige Portion Begeisterungsfähigkeit, um Kunden zu überzeugen, doch Leichtsinn ist gefährlich. Lesen Sie vor Ihrer Gründung so viel wie möglich aus Marktstudien, Fachzeitschriften, Internet-Recherchen, etc. über Ihre Geschäftsidee. Halten Sie Ihre eigenen Planungen in einem Businessplan fest. Testen Sie, wie Ihre Produkte/Dienstleistungen bei Bekannten ankommen. Ihr Feedback kann sehr hilfreich sein.

4. Eigene berufliche und persönliche Qualifikation

Wer sich selbstständig machen will, sollte einige Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Wer dies nicht hat, muss sich gründlich weiterbilden und Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen und unterschiedlichen Positionen sammeln. Wichtig sind dabei vor allem Tätigkeiten im kaufmännisch-organisatorischen Bereich und in der Dienstleistungsbranche.

5. Die Gründungskosten

Nur wenn Sie mit der Geschäftsidee langfristig Ihre finanzielle Existenz sichern können, macht eine Gründung Sinn. Finanzieren Sie Ihr Gründungsvorhaben mit Eigenkapitalanteil. Ein detaillierter Finanzplan – einschliesslich Kosten, Ertrag und Liquidität – deckt Fehler in Ihrem Gründungskonzept schnell auf. Bis eine Unternehmung läuft, dauert es meist doppelt so lange und kostet doppelt so viel wie ursprünglich angenommen. Beachten Sie Ihre Liquidität!

6. Der richtige Ort

Die richtige Lage – beispielsweise eine gute Verkehrsanbindung – entscheidet über die Konkurrenzfähigkeit Ihrer Dienstleistungen. Die benötigte Bürofläche bestimmt in der Regel einen grossen Teil der Kosten, der Flexibilität und der Kundennähe sowie des möglichen Wachstums des Unternehmens. Schliessen Sie keine vorschnellen Mietverträge.

7. Der richtige Name

Der Name einer Firma spielt eine ganz entscheidende Rolle. Viele Existenzgründer meinen, mit einem besonders fantasievollen Namen Erfolg zu haben. Doch meist ist genau das Gegenteil der Fall. Der bessere Firmenname ist stets der produktbezogene, den ein Kunde auch ohne weitere Erklärungen versteht.

8. Eine tragfähige Organisation

Jedes Büro benötigt einen leistungsfähigen PC. Kaufen Sie stets bei Händlern, die auch einen zuverlässigen Service bieten. Sichern Sie Ihre Daten regelmässig, bewahren Sie Ihre Sicherheitskopien stets an einem externen Ort auf, und schützen Sie Ihren Rechner mit einer guten Firewall.

9. Professionelle Beratung

Sichern Sie sich den Rat qualifizierter Berater. Überlegen Sie sich genau, in welchen Bereichen Sie Unterstützung benötigen, z.B. in der Buchhaltung, Steuerplanung oder in Versicherungsfragen. In vielen Bereichen lassen sich mit ein wenig Geschick viele Kosten sparen.

10. Gewissenhafte Buchführung

Eine gute Buchführung liefert Ihnen Grundlagen für die Überwachung Ihrer Firma und die Kalkulation der Preise. Es gibt heute zahlreiche Angebote, die Ihnen dabei helfen, diese Aufgaben zu erledigen. Beispielsweise Software oder externe Dienstleister, die Ihnen die lästige Kleinarbeit abnehmen.

11. Die richtige Werbung

Kunden nehmen Produkte und die Firma als ein komplexes Ganzes wahr. Es ist daher wichtig, dem eigenen Unternehmen so schnell wie möglich ein Gesicht zu geben und dieses systematisch in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Ein professioneller Internetauftritt und eine klare Imagebroschüre sind unerlässlich.

12. Krisen oder Durststrecken meistern

Ein Umsatzeinbruch kommt selten über Nacht. Es gilt, einen Notfallplan in der Schublade zu haben und auf Veränderungen reagieren zu können. Einer der wichtigsten Punkte bei der Existenzgründung: Beschäftigen Sie sich mit den ungeschminkten Zahlen Ihres Unternehmens. Kaum ein Gründer geht beim Start davon aus, dass seine Idee ein Misserfolg wird. Doch eine Gründung ist in den seltensten Fällen eine reibungslose Angelegenheit. Deshalb müssen Sie auch mögliche Rückschläge und Komplikationen in Betracht ziehen.

Datum: 08.01.2013
Autor: Urs R. Bärtschi
Quelle: Livenet

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