Toxische Gedanken

Frei werden von negativen Denkmustern

Wer von uns kennt das nicht: Negative Gedanken, die sich ständig im Kreis drehen und uns die Freude am Leben rauben? Bittere Erfahrungen, Trauer, Schmerz und Verletzungen können ein regelrechtes Gefühlskarussell auslösen. Oftmals enden sie in zermürbenden Gedankenspiralen und negativen Gefühlen und nehmen das ganze Denken gefangen. Wenn wir an negativen Gedanken festhalten, kann dies unserer seelischen und körperlichen Gesundheit schaden und unsere Persönlichkeit verändern. Wie schaffen wir es, uns von toxischen Gedanken zu verabschieden?
Irena Wilhelm
Irena Wilhelm

«Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!» — Sprüche, Kapitel 4, Vers 23

Irena, du bist Leiterin der Seelsorge im ICF Zürich und hast ganz persönlich erlebt, was toxische Gedanken bewirken können. Erzähl uns davon!
Irena Wilhelm: Mein Vater hat oft zu mir gesagt: «Du schaffst dass nicht» und «Aus dir wird nichts». Daraus habe ich den Rückschluss gezogen, dass ich mehr leisten muss, damit ich angenommen bin. Diese Lüge hat mich unter Druck gesetzt und in mir den Glauben erzeugt, niemals zu genügen. Eine Folge davon war die Magersucht.

Was sind toxische Gedanken?
Das sind wiederkehrende schädliche Gedanken, die unser Leben negativ prägen und beeinflussen. Diese Gedanken bauen immer auf Lügen auf, denen wir Glauben schenken. Aus diesen falschen Gedanken entstehen Gefühle, und daraus ergeben sich Handlungen, die auf einer subjektiven Wahrnehmung der Realität bauen. Also nur einer subjektiven Wahrheit entsprechen.

Was können toxische Gedanken auslösen? 
Wenn wir zulassen, dass die toxischen Gedanken immer mehr Raum einnehmen, kann dies unserer seelischen und körperlichen Gesundheit schaden und unsere Persönlichkeit verändern. Folgen davon sind zum Beispiel Suchtverhalten, Rückzug aus dem sozialen Umfeld und Isolation, Hyperängstlichkeit oder auch ein Opferverhalten nach dem Motto «Niemand hat mich gern». Manche Menschen können auch aufbrausend reagieren und glauben, sie seien immer im Recht.

Lassen sich unsere Gedanken und Gefühle beeinflussen?
Natürlich, sowohl positiv wie auch negativ. Wir sind in der Lage, unsere Gedanken und Gefühle zu kontrollieren und zu beeinflussen. Gott hat uns dafür unseren Verstand geschenkt. Was wir hören, sehen oder lesen prägt unser Denken. Wir selber entscheiden, welche Bilder oder Worte wir in unsere Denkweise aufnehmen und glauben. Das Lesen in der Bibel, Gebete und Gespräche mit guten Freunden, aber auch die Film- und Musikindustrie oder die Medien sind ein gutes Beispiel dafür. In allem braucht es Weisheit und Unterscheidungsvermögen, und die können wir von Gott erbitten.

Wie kann man toxische Gedanken loslassen?
Um innere Heilung und Befreiung zu erleben, geht es in erster Linie um die persönliche Entscheidung, die geglaubten Lügen mit Hilfe von Jesus aufzudecken und durch Wahrheit zu ersetzten. Man kann sich das wie eine Wurzelbehandlung vorstellen. Wenn die Wurzel der Lüge erkannt wird, geht man damit zu Jesus. Dort findet ein Tausch statt: Jesus hat für uns diesen Tausch am Kreuz vorbereitet, wo er für Sünde, Ungerechtigkeit und alles Böse starb. Die Lüge wird am Kreuz zurückgelassen und statt dessen die Wahrheit in Empfang genommen. Wir lassen durch den Tausch zu, dass Jesus uns seine göttlichen Gedanken aufzeigt und wir diese anstelle unseres falschen Denkens annehmen. Dabei ist es wichtig, liebevoll und barmherzig mit sich umzugehen.

Kann uns etwas daran hindern, die toxischen Gedanken loszulassen?
Unsere Prägungen, ungesunde Beziehungen zu Menschen, aber auch der Widersacher machen das Loslassen schwierig. Die negativen Gedanken geben uns eine vermeintliche Berechtigung, in den negativen Mustern zu verharren. Zum Beispiel bleiben wir in einer Beziehung, obwohl wir genau wissen, dass sie uns nicht gut tut. Oft wollen wir das Alte nicht loslassen, weil wir uns nicht bewusst sind, was wir mit dem Neuen gewinnen.

Ist es allen möglich, Befreiung von negativem Denken zu erlangen?
Ja, das ist möglich, vorausgesetzt, man ist bereit, den Heilungsweg mit Jesus zu gehen. Denn wenn ich Befreiung von negativen Denkmustern durch innere Heilung erlebe, werde ich richtig frei. Mit Jesus lerne ich nicht einfach ein neues Verhalten, ich werde echt geheilt.

Was möchtest du den Lesern dieses Interviews mitgeben?
Jesus ist gekommen, um Menschen in die Freiheit zu führen. Ich möchte deshalb jeden ermutigen, sich auf diesen Prozess einzulassen, um das Geschenk der inneren Heilung und Befreiung ganz persönlich zu erleben.

Danke, Irena, für das sehr ermutigende Interview!

Dieses Interview ist aus dem ICF TV-Magazin 01-2016 entnommen, kostenlos erhältlich unter www.icf-tv.com.

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Datum: 28.12.2015
Quelle: ICF TV Magazin 01-2016

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