Im Kino grassiert ein Schwerter-Kult

Tom Cruise in „Der letzte Samurai“.

Während in der unsäglichen TV-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ Prominente im Dschungel gegen die Marotten der Kollegen und den Ekel vor Kakerlaken kämpfen, liefert uns Hollywood eine weit edlere, aber auch entsprechend gefährlichere Kampfversion: Im Kino grassiert ein Schwerter-Kult.

In Filmen wie „Matrix Reloaded“, „Kill Bill“ und „Der letzte Samurai“ führen die Stars Keanu Reeves, Uma Thurman und Tom Cruise den Nahkampf mit einem Samurai-Schwert. Uma Thurman beispielsweise spielt eine weibliche Samurai auf einem Rachefeldzug. „Höhepunkt“ im Film „Kill Bill“ ist ein Schwerter-Gemetzel, in dessen Verlauf 76 Maskierte niedergestochen, verstümmelt, geköpft werden.

Cool töten

Der Samurai kämpft mit absoluter Gefühlskälte und Lebensverachtung. Beim Zuschlagen wirkt er wie fremdgesteuert. Der Totbringer zuckt mit keiner Wimper. Er tötet cool. Das Schwert – so sagt die Tradition – ist die Seele des Samurai. Der Kampf mit dem Samurai-Schwert ist nicht zu trennen vom spirituellen Hintergrund der japanischen Kriegerkaste. Hinter dem Schwerttanz steht auch eine Geisteslehre. Dass Filme bei uns Erfolg haben, in denen kaltherziges, berechnendes Töten positiv dargestellt wird, lässt aufhorchen. Tatsächlich sind Samurai-Schwerter seit einiger Zeit auch in Deutschland begehrte Artikel.

Johannes am Boden

Eine Stimme hatte gerufen. Als sich Johannes umdrehte, sah er eine Gestalt umgeben von sieben Leuchtern. Ihr Antlitz hatte eine Ausstrahlung von unwiderstehlicher Kraft - Johannes stürzte ihr vor die Füsse, wie tot. Später schrieb er auf, was er gesehen hatte: „ (...) Sein Haupt aber und seine Haare waren weiss, wie weisse Wolle, wie Schnee; und seine Augen waren wie eine Feuerflamme, und seine Füsse wie schimmerndes Erz, als glühten sie im Ofen, und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser. Und er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Mund ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor; und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Kraft“ Nachzulesen in dr Bibel bei(Offenbarung 1,14 bis 16). Johannes stand für einen Augenblick vor Jesus Christus, lange nachdem dieser auferstanden war. Das „scharfe, zweischneidige Schwert aus seinem Mund“ ist dabei das Wort Gottes.

Schwert des Geistes

Auch an anderen Stellen in der Bibel symbolisiert das Schwert Gottes Wort (Eph. 6,17; Hebr. 4,12). Es soll Mittel und Waffe eines Kampfes sein, der sich nicht gegen Menschen richtet (Eph. 6,12), sondern gegen Ideologien, Philosophien, Festlegungen, Prägungen und falsche Religionen. Es sind Herzenshaltungen, welche die Erkenntnis Gottes verhindern (2. Kor. 10,5). Eigentlich sind es Lebenslügen, listig in die Herzen gestreut vom Widersacher Gottes.

Es gilt tatsächlich, nach dem Schwert zu greifen – aber nach dem richtigen! Es ist nicht eines aus Stahl wie bei den Samurai, die damit gegen Menschen kämpfen, sondern geistiger Natur, es ist das Wort Gottes (Eph. 6,17). „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein, und es ist Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens“ (Hebr. 4,12). Dieses „Schwert des Geistes“ Gottes ist zweischneidig. Es trennt. Dem, der glaubt, ist es zum Trost, dem, der es ablehnt wird es zum Verhängnis. Schön, wer zu diesem „scharfen“ Wort vertrauen fasst.

Eigentlich wünscht man sich ein Wort Gottes, das wie ein Daunenbett zur Ruhe führt, wie die Salbe die beruhigend und schmerzstillend wirkt. Ein bisschen Anregung ja, aber zu nahe kommen soll einem das Wort aus der Bibel nun ja auch nicht.

Das Wort Gottes ist aber mehr als eine Grusskarte. Schwert entlarvt und deckt auf, lässt die Fassade fallen. Gottes Wort durchdringt. Mark und Bein. Und plötzlich liegt man unverhüllt da. Jetzt erst kann Gott heilen. Das Wort Gottes hat zwei Seiten. Es ist Gesetz. Hartes, richtendes Wort. Es zeigt glasklar und schonungslos, wer wir sind und wie es um uns bestellt ist. Aber es zeigt auch Freispruch und die Zusage der Liebe auf.

Autoren: Rolf Höneisen/Bruno Graber

Datum: 31.01.2004
Quelle: factum Magazin

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