Was Ken Loach mit grosser Konsequenz inszeniert ist nicht nur ein Pubertätsdrama, sondern auch die Anklage einer Gesellschaft, die die Kriminalisierung von Jugendlichen nicht vermeidet, sondern durch die soziale Schichtung systematisch fördert. So ist "Sweet Sixteen" vor allem ein filmisches Lehrstück für Erwachsene, die sich dieser Realität bewusst stellen wollen. Der Film wurde wegen seiner Radikalität erst ab 18 Jahren freigegeben. Ken Loach tritt in seinen Filmen für soziale Gerechtigkeit und Solidarität ein. Er erzählt vom Alltag der Arbeiterklasse. Die Geschichte von "Sweet Sixteen" erscheint dabei viel radikaler als in "My Name is Joe" oder "Raining Stones". Hier verbindet sich soziale Realität mit dem Melodrama. Trotz der Tragik und dem harten Umgangston gibt es im Film auch ausserordentlich berührende Szenen: Die Sehnsucht Liams nach einem Heim, seine Gewitztheit, seine Lebenslust und sein Erfindungsgeist. "Sweet Sixteen" ist damit einer der besten uns stärksten Filme dieses Kinojahres. Quelle: Katholischer Mediendienst Regie: Verleih: Auszeichnungen:
Autor: Charles Martig
GB/D 2002
106 Minuten
Ken Loach
Besetzung:
Martin Compston
Michelle Coulter
Annemarie Fulton
William Ruane
Filmcoopi
Film des Jahres 2002,
Europäischer Filmpreis der Internationalen Kritik
Datum: 07.04.2003