PraiseCamp-Reportage

«Ich weiss nun, dass ich Gott voll vertrauen kann»

Was treibt Jugendliche ans PraiseCamp, wenn sie zu Hause chillen könnten und die Skipisten locken? 4000 verbringen die Altjahrswoche in den St. Galler Olma-Hallen. – Ein Augenschein.
ReLOVEution - damit etwas anders wird: Blick in die OLMA-Halle.
Im Praisecamp auftanken: Janina und Olivia.
Emmentalerinnen in St. Gallen: Anisca, Michelle und Simea.
Geniessen das grosse Treffen: Roli und Michèle Ryter aus dem Oberwallis.
Gott voll vertrauen: Lorenz, Dan und David.
reLOVEution - für alle Tage: Boppi und Daniel Stähli auf dem Haufen der gespendeten Socken.
«Open our hearts, Lord»: Am Abend vor der Anbetungszeit.

I. «Zeit mit Gott»

Die Berner Olivia (15) war schon vor zwei Jahren dabei. «Ich möchte Gott besser kennenlernen, um im Alltag den Glauben zu leben. Ich habe hier gemerkt, dass Gott uns liebt, dass er unsere Sünden auf sich genommen hat und das Beste für uns will – auch wenn wir es nicht so sehen.»  Janina (16) will am PraiseCamp auftanken, nachdem die Lehrstellensuche Kraft gekostet hat. «Ich habe mein Leben gestern Abend Jesus neu gegeben. Ich spürte, wie sein Leben in mich hineinfliesst.»

David (16) aus der Innerschweiz findet es «mega ermutigend», Zeit mit 4000 jungen Christen zu verbringen. «Wenn ich heimgehe, weiss ich, dass ich mit Jesus auf dem richtigen Weg bin. Einflüsse meiner nichtchristlichen Kollegen wurden stärker. Jetzt habe ich Mumm, mich ihnen zu stellen, den eigenen Weg zu gehen.»

Dan (17) will Gott vertrauen. «Wir brauchen uns nicht zu sorgen. Bisher betete ich bei Problemen und Prüfungen, doch mit dem Gedanken: Was wenn Gott nicht hilft? Ich weiss nun, dass ich Gott voll vertrauen kann.» Dan fuhr ein, dass eine Frau, die ihn nicht kennt, ihn beim Gebet auf sein Hobby, das Songschreiben, ansprach. Er ist nach einer flauen Zeit froh um Schub, vermisst aber die Supersackmänner von 2008.

Anisca (14) hofft Gott zu erfahren. Michelle (16) hat sich im vorgestellten Durchschnittschristen Remo wieder erkannt: «Er lebt nicht wirklich mit Gott, ist zwar in der Gemeinde, aber nicht hoch begeistert.» Der Lobpreis am ersten Abend hat ihr wohlgetan. «Zuerst kam es nicht von Herzen, dann war die Leidenschaft da. Ich möchte Gott besser kennen lernen und mit ihm leben: den ganzen Tag mit ihm zusammen sein – nicht nur ein zwei kurze Gebete, wie Höi und Tschüss, und Stossgebete in Stresssituationen.»

Lorenz (18) investiert in den Ferien sonst nicht so Zeit für Gott. «Mir wurde neu bewusst, dass Gott das Zentrum des Lebens ist, nicht die Arbeit. Bei mir war das Feuer irgendwie erloschen – Kleinigkeiten kamen rein, Gott rückte weiter weg, Internetsurfen wurde wichtiger als Bibellesen.» Nun will Lorenz zuerst fragen, «was Gott mit mir vorhat – nicht bloss Zukunftspläne für Job etc. wälzen. Wie kann ich Gott dienen?»

II. Regio-Tracks

Die Besucher treffen sich morgens in Kleingruppen zum Lesen im Lukasevangelium, zum Austausch und gemeinsamen Beten. An drei Tagen sind sie in 17 «Regio-Tracks» unterwegs, insgesamt über 15 Stunden. Die Veranstalter lassen den Leitern der Regio-Tracks viel Freiraum. Sie können Referenten zu diversen Themen, die sich aufdrängen, beiziehen, mit ihren Jungen in die Stadt gehen, Bibellese und Diskussionen selbst gestalten. Einer Regionalgruppe wird einerseits ein Postenlauf geboten; anderseits beten erfahrene Christen mit denen, die es wünschten, und geben ihnen Impulse.

Roland und Michèle Ryter aus Raron betreuen die Berner Oberländer und Walliser. Er wünscht, dass die Jugendlichen «mit Leidenschaft angesteckt werden, dass Veränderungen tief im Herzen geschehen – nicht nur bei ihnen, sondern auch bei mir». Michèle nimmt wahr, dass Teilnehmende persönlich Gott begegnen, Jesus ihr Leben übergeben und mit ihm vorwärts gehen wollen. «Wir lassen sie zu Wort kommen. Sie überwinden ihre Hemmungen und erzählen, was sie erleben. Einer sah die Menge, wie sie Gott anbetet. Einer erzählte, er habe seine Brüder oft zurückgewiesen, wenn sie beim Essen motzten. Nun war er einmal selbst unzufrieden – und merkte, dass er mit Dankbarkeit bei sich anfangen muss.»

Ein Regio-Track hat den Nachmittag dem Gebet gewidmet. «Wir beteten für unsere Region, auch für jemand mit Krebs» erzählt ein Teenager. «Beten ist kein Programm, wurde gesagt, das fuhr mir ein, sondern etwas was zum Tag gehört. So wie wir ja auch nicht programmiert lachen, sondern dann, wenn etwas lustig ist.»

Das Viererteam von Tamara Krone ist mit 170 Bündern, Rheintalern und Tessinern unterwegs, mit dem Ziel, dass sie ihre Lebensweise überdenken. Das PraiseCamp soll, so Tamara, nachhaltig wirken. «Die Jungen brauchen Zeit, um die Inputs, die sie bekommen, zu ordnen. Wir helfen ihnen dabei. In den Kleingruppenzeiten können sie sie mit Freunden verarbeiten.» Das Thema ‚Liebe und Sex‘ wird in einem von Fachpersonen vorbereiteten Workshop behandelt.

Am Donnerstag werden alle Leiter in einem Extraprogramm von eingeladenen Referenten geschult. Die Teilnehmenden besuchen in diesen Stunden zwei von 19 Workshops. An Ministänden in der kleinen Ausstellung laden Werke, die dem Freundeskreis des PraiseCamps angehören, und seine Medienpartner zu Engagements ein: Bibel- und Jüngerschaftsschulen, Missionseinsätze, 24-7-Gebet. Am Livenet-Stand findet sich das Stellenangebot für einen Jugendredaktor. Auch der Shop ist bewusst bescheiden gehalten – von Gott und der Bibel sollen nicht Dutzende neuer Worship-CDs ablenken. Die Abendpredigten gibt’s auf Scheiben.

III. Wow! vor Gottes Herrlichkeit

Am Dienstagabend hat Boppi (Andreas Boppart) zur Begegnung mit Gott, zum Leben mit Jesus eingeladen. Am Mittwoch steht nach Beiträgen – Theater, Rap, Video, Glückwünsche an alle Geburtstagskinder der Woche – und kurzer Anbetungszeit («Open up our hearts, let the glory fall») der Brite Mike Pilavachi auf der Bühne. Der Gründer der Soul-Survivor-Bewegung predigt, wie man es in der Schweiz wenig hört: über einen zentralen Text aus dem Alten Testament, mit so vielen Bezügen zu heute, ironischen Spiegelungen und Pointen, dass Lachen und gespanntes Zuhören ineinander übergehen.

Pilavachis Thema ist Gottes Heiligkeit – und wie sie uns verändert. Er erzählt, dass er nach seiner Bekehrung sich fest vornahm, im neuen Jahr nicht mehr zu sündigen. Genau acht Stunden habe er dies durchgehalten, bis zum Aufwachen nämlich. Der Brite schildert sein Woooww an der Kante des Grand Canyon. Und stellt die Ergriffenheit des Propheten Jesaja daneben, als er Gott im Tempel schaute, erhaben und heilig (Jesaja 6). Laut Pilavachi hängt daran alles: «Als Christ zu leben, ohne Gott gesehen zu haben, muss das Langweiligste überhaupt sein.»

Jesaja, der grosse Poet unter den Propheten, erkannte sich in Gottes Gegenwart als Mann unreiner Lippen. Pilavachi legt das um auf heute: «Wenn du den Herrn siehst, kriegst du ein klares Bild von dir. Wenn seine Herrlichkeit sich auf uns senkt, verschwindet unsere Selbsteingenommenheit. Wenn Gottes Herrlichkeit kommt, verändert sich alles.»

IV. Silvester, Neujahr… und dann: Love Revolution!

«Wir wollen den jungen Leuten ans Herz legen, sich von Gottes Liebe füllen zu lassen», sagt Daniel Stähli vom Leitungsteam. «Damit sie diese Liebe im Alltag ganz einfach und praktisch weitergeben können, in ihrer Familie, in der Schule, in der Freizeit.» Jugendliche wollten etwas mit Gott erleben und dann auch neue Wege gehen, fügt der Sprecher der Veranstalter bei. Das Praisecamp unterstütze dies.  «Junge sind mutig und wollen etwas tun, aber sie brauchen Unterstützung und Hilfe.»

Um Gemeindeleiter dafür zu sensibilisieren, haben die Veranstalter sie eingeladen und ihnen eine mehrstündige Tour geboten. Gegen 50 Senioren 60plus sind die ganze Woche dabei und dienen mit ihrer Erfahrungen den Jungen. Das Leitungsteam besteht im Wesentlichen aus Vertretern der fünf Trägerorganisationen (Jugendallianz der SEA, Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen, Bibellesebund, Campus für Christus und King’s Kids).

Das PraiseCamp steuert auf den Höhepunkt zu. Am Silvesterabend marschieren die Teilnehmer mit Fackeln durch die Altstadt. Nach der Silvesterparty (mit dem Saft, mit dem alle anstossen können) und dem müden Neujahrs-Aufstehen gibt’s ein letztes Plenum – und dann tschüss!

Nein, dem Praisecamp soll nicht der graue Alltag, der Absturz von der Wolke folgen. Die St. Galler reLOVEution geht 2011 weiter. Vier Pfeile haben die Veranstalter im Köcher: Während zehn Wochen erhalten alle, die es wünschen, Anregungen für 10 «Liebestaten». Jede wird mit einem Videoclip online vorgestellt; wer sich registriert, kann auch das «Erfüllt!» online durchgeben (die Love-Revolution-Kampagne läuft bereits auf vier Kontinenten). Die Veranstalter sind zudem bereit, für evangelistische Abende in die Regionen zu kommen – wenn sie eingeladen werden und Nacharbeit getan wird.

Drittens enthält das aktuelle «teensmag» Stoff für 12 Wochen in Kleingruppen. Viertens liegt ein pur-Spezialheft für 28 Tage auf, mit Texten aus dem Neuen Testament, Tipps zum Anwenden und Ermutigung wie dem Satz von Melody Green: «Einer, der mit Gott zusammenarbeitet, ist immer in der Mehrheit.»

Datum: 31.12.2010
Quelle: Jesus.ch

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