Ernst Tanner

Von Wundern, Wiesen und Worten

Die Felder und Wiesen blühen, die Landwirtschaftsbetriebe laufen auf Hochtouren und in allem Leben und Gewusel strahlt einem ein ruhiger, freundlicher Emmentaler entgegen. Ernst Tanner lebt in Ranflüh im Emmental, hat einen Drescherei-  und Bagger-Betrieb, ist Grossrat und vieles mehr. Wer diesem bescheidenen Mann begegnet und seine göttlichen Alltagsgeschichten hört, wird ihn nicht so schnell vergessen. Ein üppiger Schatz öffnet sich.
Ernst Tanner
Ernst Tanner ist Mähdresch-Unternehmer und wohnt in Ranflüh.

Ernst «Aschi» Tanner, auch Grossrat der EDU, sprudelt los, sobald man ihn nach seinen «Godstorys» fragt, deshalb lassen wir ihn direkt zu Wort kommen:

Livenet: Was sehen Sie als Wunder in der Natur?
Ernst Tanner:
Für mich sind die Wasserquellen ein grosses Geschenk an uns Menschen. Gott schuf den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen, damit wir immer mit sauberem Wasser versorgt werden (vgl. Offenbarung, Kapitel 14, Vers 7b). Zum Zweiten: Saat und Ernte wird nicht aufhören, solange die Erde besteht. Als Mähdresch-Unternehmer fahren wir die Ernte mit den Mähdreschern ein. Als Christ kann ich mich schon bei der Saat beteiligen und manchmal auch an der Ernte teilhaben.

Wie erleben Sie Gottes Eingreifen im Alltag?
Sehr interessant und abwechslungsreich. Ich diene mit meinem Leben dem dreieinigen Gott und er unterstützt mich bei meiner Arbeit und in den Begegnungen mit Menschen. Jesus ist mein Disponent und ich bin der Geschäftsführer. Ich erlebe oft, dass seine Terminplanungen sehr gut klappen. Wenn ich eine Offerte berechne, bitte ich Gott um Weisheit, damit ich die richtigen Preise einsetzen kann. Bei einem Kunden fragte ich Gott: Warum habe ich diesen Auftrag erhalten? Sofort kam mir das Lied in den Sinn: «Nimm ein, nimm ein das gute Land, das Gott dir gibt.» Das habe ich dann getan.

Wie sehen Impulse aus, welche Sie von Gott erhalten?
Das kann beim Bibellesen sein. Ich las über Recht und Gerechtigkeit und ich wusste sofort: Dafür werde ich mich einsetzen. Seither hatte ich mehrmals die Gelegenheit, mich für Menschen zu engagieren, die meine Hilfe brauchten. Ein Beispiel: An einem schönen Vormittag, als ich mit dem Bagger arbeitete, kam der Gedanke, ich sollte am Nachmittag einer Familie beim Heuen helfen. Am Mittag habe ich angerufen und mich erkundigt, ob meine Unterstützung nützlich sei. «Sehr gern», war die Antwort der Bäuerin. Ich musste auch nach dem Weg fragen, weil ich noch nie bei dieser Familie war. Beim Heuen fragte mich die Frau: «Wie haben wir das verdient, dass du uns bei der Arbeit hilfst?» Meine spontane Antwort war: «Entweder habt ihr Gott gesagt, dass ihr jemanden braucht – oder Gott hat gesehen, dass ihr jemanden nötig habt.» Sie: «Ja, ich habe Rückenprobleme und sollte gar nicht arbeiten. Darum habe ich heute Morgen Gott gesagt, es geht nicht mehr.» Ich bin überzeugt, wenn wir Christen unsere Gedanken ernst nehmen und umsetzen, würden noch viele Menschen erleben, dass Gott ihre Gebete erhört hat und durch andere Menschen in Erfüllung bringt!

Erzählen Sie uns bitte zwei spezielle Wunder, die Sie erlebt haben.
Ein Kunde wurde auf seiner Baustelle bei einer Quellfassung von einem grossen Stein aus etwa drei Metern Höhe getroffen, seine Schmerzen haben auf ein gebrochenes Schulterblatt gedeutet. Soll ich mit ihm beten? Er bekam so starke Schmerzen, dass er nach einer halben Stunde sagte, er könne mir nicht mehr bei der Arbeit helfen. Endlich hatte ich den Mut zu fragen: «Darf ich für dich beten?» Seine Antwort war «Ja!». Zum Doktor musste er danach nicht mehr, weil Jesus ihn berührt hat. Drei Tage später habe ich ihm eine kleine Bibel geschenkt, die er gern annahm.

Oder ein anderes Erlebnis: Bei einem spontanen Besuch bei einer befreundeten Familie sagte mir die Frau zur Begrüssung: «Dich schickt der Himmel!» Voller Besorgnis erzählte sie mir von einem Traum, den sie hatte und der teilweise schon in Erfüllung gegangen war. Das Schlimmste im Traum war noch nicht geschehen: Ihre Nachbarin war an einem Seil erhängt. Sofort habe ich der Frau gesagt, dass wir den weiteren Verlauf von diesem Traum stoppen müssen. Im gemeinsamen Gebet habe ich im Namen von Jesus Christus den Traum gestoppt und Leben über dieser Nachbarin ausgesprochen. Das Wunder ist geschehen: Der Traum war gestoppt und die Nachbarin lebt immer noch!

Wie helfen Sie den Menschen?
Wenn ich für jemanden eine Dienstleistung erledige, kann ich bei meiner Arbeit unbemerkt für diese Menschen beten und sie segnen. Bei passender Gelegenheit erzähle ich von meinen Erlebnissen mit Gott. Beim Erneuern von Wasserquellen gibt es auch Handarbeit zu erledigen. Dabei kann ich einfach mit dem Kunden über die Quelle des Lebens sprechen. Am Schluss der Arbeiten schenke ich dem Kunden wenn möglich eine Taschenbibel und beantworte seine Fragen über Jesus Christus.

Zur Person:

Ernst Tanner ist 60 Jahre alt, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Das Hobby des gelernten Metallbauschlossers ist es, diakonische Einsätze im Bündner Oberland zu machen.

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Datum: 12.05.2018
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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