Glaube am Montag

Christ sein im wirtschaftlichen Umfeld

Auch Christen haben sechs Werktage und nur einen Sonntag. Wie aber sieht das Leben zwischen den Sonntagen aus? Im Rahmen der Initiative «Glaube am Montag» befragen wir dazu engagierte Christen im Berufsleben, heute Felix Ceccato, Polizist im Bundesamt für Polizei und Präsident der Christlichen Polizei-Vereinigung CPV.
Felix Ceccato

Livenet: Felix Ceccato, was bedeutet für Sie «Glaube am Montag»?
Felix Ceccato: Darauf zu vertrauen, das Gott mit mir in die neue Woche kommt und mich bei meinem Tun begleitet. Am Sonntag höre ich mir fast immer eine gute Predigt im Gottesdienst an. Meistens sprechen mich diese Predigten so an, dass ich auch am Montag noch darüber nachdenken muss. Von einer guten Predigt am Sonntag kann ich fast die ganze Woche zehren …

Wie bereiten Sie sich auf einen Arbeitstag vor?
Meistens beginnt das schon am Vorabend, indem ich mir kurz überlege, was am nächsten Tag vorgesehen ist, und ob es spezielle Vorbereitungen zu treffen gibt. In der Regel bete ich vor dem Schlafen. Am Morgen benötige ich erst einen Kaffee und dann plane ich im Gespräch mit Gott den groben Tagesablauf. Dabei weiss ich, dass ich meine Sorgen getrost ihm überlassen kann.

Wissen Ihre Mitarbeitenden, dass Sie Christ sind? Wie wirkt sich das auf den Arbeitsalltag aus?
Ja, mein Umfeld weiss, dass ich Christ bin, so etwas spricht sich ja schnell herum und ich habe auch das Gefühl, von meinen Kolleginnen und Kollegen beobachtet zu werden. Als Christ erfordert es eine erhöhte Konzentration, wie und was man den ganzen Tag sagt und vor allem auch macht. Ich spüre, dass ich an meinen Taten gemessen werde, ob ich mein Christsein ernst nehme oder nur fromm daher rede.

Wie wirkt sich Ihr Glaube auf Ihren Umgang mit Mitarbeitenden aus?
Ich will meinen Glauben im Beruf und Alltag leben. Das kann sich so auswirken, dass ich nicht versuche, mich selber in den Mittelpunkt zu stellen, sondern meinen Kolleginnen und Kollegen in einer dienenden Haltung begegne. Jesus hat sich auch nicht wichtig genommen, sondern war für seine Mitmenschen da. Dieses Prinzip empfinde ich als Schlüssel für Beziehungen. Es hilft übrigens auch in der Ehe, wenn man seiner Frau in einer dienenden Haltung begegnet, statt zuerst an sich zu denken und nur zu fordern.

Hat Ihr Glaube auch Einfluss auf Ihre Entscheidungen im Berufsalltag?

Teilweise. Als Polizist ist man einerseits dem Gesetzt verpflichtet und andererseits sagt die Bibel in Römer 13, dass alle staatliche Gewalt auch von Gott eingesetzt ist. Somit ist es also kein Widerspruch, wenn man im Berufsalltag auch verantwortungsvoll vor Gott handelt.

Haben Sie einen Möglichkeit, sich mit Christen in Ihrem Arbeitsumfeld zum Gebet und/oder Austausch zu treffen?
Ja, dafür gibt es in der Schweiz seit 30 Jahren die Berufsvereinigung Christliche Polizei Vereinigung CPV, wo sich Frauen und Männer aus der Polizei treffen, um sich auszutauschen.

Können sich Christen im Arbeitsumfeld gegenseitig stärken? Welche Erfahrungen machen Sie hier?

Ja, es tut gut, wenn man gegenüber dem Arbeitskollegen offen und ehrlich seine Gefühle mitteilen kann und auch mal Schwäche zeigen darf. Oftmals geht das Erlebte einem ziemlich an den Magen. Gerade im Streifendienst ist es wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann. Wenn man dann auch noch füreinander beten kann, verbindet das noch mehr.

Zur Person:

Name, Vorname: Ceccato Felix
Organisation: Christliche Polizei Vereinigung Schweiz CPV
Alter: 40
Zivilstand, Kinder: verheiratet, 2 Kinder
Wohnort: Fraubrunnen

Beruf, heutige Funktion: Polizist im Bundesamt für Polizei
Kirchenzugehörigkeit: Pfingstgemeinde Burgdorf
Hobbys: Familie, Politik, Sport
Homepage/e-mail: www.cpv.ch / office@cpv.ch

Datum: 14.05.2012
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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