Die berufliche Laufbahn von Stefan Jossen verlief nicht
ganz geradlinig. Durch seinen Herzfehler musste er sich beruflich neu ausrichten
und wurde von Gott richtiggehend in die Arbeit geschubst, die ihn heute zu 100 Prozent
erfüllt.
Ursi und Stefan Jossen
Stefan Jossen (52) aus
Bubendorf (BL) wuchs in einem frommen, katholischen Elternhaus auf. Doch die
vielen Kirchenbesuche verhalfen ihm zu keiner lebendigen Beziehung mit Gott.
Als er dreizehn Jahre alt war, fand er durch Christen aus einer Freikirche zum
Glauben an Jesus. Das schien der Anfang eines wunderbaren Lebens zu sein.
Dem Glauben
den Rücken gekehrt
Mit sechzehn Jahren begann
Stefan seine Berufslehre zum Kondukteur. Gleichzeitig mit dem Start des neuen
Lebensabschnitts wandte er sich vom Glauben ab. Stattdessen machte er jetzt Erfahrungen
mit Alkohol, Kiffen und auch härteren Drogen. Dieses Leben führte er über Jahre
hinweg, auch über seine Lehrzeit hinaus.
Neuanfang,
Hochzeit und Jungschar
Dann, Stefan war gerade 23
Jahre alt, lernte er Ursi kennen. «Durch sie kam ich wieder zu meinem Glauben
und zu Jesus zurück», berichtet er. Die beiden heirateten und Stefan liess sich
durch seine Frau überreden, zur Jungschar mitzugehen. «Eigentlich glaubte ich
nicht, mit Kindern etwas am Hut zu haben. Aber dann hat es mir den Ärmel reingezogen
und ich begann, mich als Jungscharleiter zu investieren.» Trotz seiner
Begeisterung ahnte er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, welchen Stellenwert
die Arbeit mit Kindern in seinem Leben noch haben sollte.
Herzfehler
Als Stefan 29 Jahre alt war,
wurde ein Herzfehler festgestellt. Seinen Beruf konnte er nicht mehr ausüben.
«Was jetzt?» fragte er sich. «Weshalb machst du nicht etwas mit Kindern?»
fragte Ursi eines Tages. Ein faszinierender Gedanke. Sollte es möglich sein,
dass er seine Leidenschaft zum Beruf machen konnte?
Doch da war auch die Angst vor
einer beruflichen Zukunft, durch die er das Einkommen für seine Familie nicht
gewährleistet sah. «Lass dich umschulen und bleib bei der SBB», rieten
Angehörige. «Was auch immer aufgrund deines Herzfehlers passiert, bietet dieser
Arbeitgeber für deine Familie eine gute Sicherheit.» Das klang ja einleuchtend.
Aber war das wirklich der richtige Weg für ihn?
Und dann
geschah das Unerwartete
In einer Zeitschrift war ein
Stelleninserat von KEB (Kinder-Evangelisations-Bewegung). «Meine Frau und ich
sahen das Inserat und wir beide wussten sofort: Das ist meine Stelle.»
Eigentlich war Stefan für diese Stelle nicht qualifiziert, trotzdem blieb die
Gewissheit, dass diese Stelle auf ihn wartete.
«Bewirb dich!» forderte Ursi
Stefan auf. Doch Stefan hatte einen ganz verrückten Gedanken: «Wenn Gott mir
den Job wirklich geben will, dann werden die sich bei mir melden.» Das war nun
wirklich ein eigenartiger Plan, schliesslich hatte er bis zu diesem Zeitpunkt
nicht die geringste Verbindung zu der KEB.
Tatsächlich:
Die Begegnung geschieht
Stefan Jossen bei seiner Arbeit im kids-team.
Einen Tag später war Stefan
bei Freunden eingeladen. Eine junge Frau kümmerte sich dort hingebungsvoll um
die Kinder. Sie schien den Umgang mit ihnen gewohnt zu sein und so fragte
Stefan: «Wer bist du? Wie kommt es, dass du es so gut mit Kindern kannst?» Sie
stellte sich vor und sagte: «Ich arbeite bei KEB.» Stefan war sprachlos!
Gott hatte ihm tatsächlich
einen Berührungspunkt geschenkt. Nach einem motivierenden Gespräch mit der
Frau, entschied sich Stefan, bei KEB anzurufen. Doch die vielen Versuche,
jemanden unter der im Inserat angegebenen Nummer zu erreichen, blieben
erfolglos. Als er schon aufgeben wollte, nahm plötzlich jemand ab.
Stefan staunte nicht schlecht,
als er später den Grund für die vielen vergeblichen Anrufversuche herausfand.
Die Nummer im Inserat war nämlich falsch abgedruckt. Irgendwie hatte sich
Stefan aber genauso vertippt, dass die Nummer wieder richtig war. Kein Wunder,
hatte KEB nicht gerade viele Anrufe von Bewerbern entgegenzunehmen.
Angekommen:
Tätig als Kinderevangelist
Die Sache nahm seinen Lauf.
Stefan ging ins Büro von KEB, sah sich die Arbeit an, absolvierte ein
dreimonatiges Intensivprogramm zum Kinderevangelisten und war von da an fast
unzertrennlich mit dem kids-team, wie die Arbeit heute heisst, verbunden. In
den folgenden Jahren absolvierte er eine Bibelschule im Fernstudium. Seit 2008
ist Stefan als Regionalleiter in der Nordwestschweiz angestellt. «Heute bin ich
100 Prozent am richtigen Ort. Ich lebe voll in meiner Berufung!»
Stefan liebt die Arbeit mit
Kindern. Er liebt es, Lager und Programme durchzuführen und freut sich immer
wieder zu sehen, wie Kinder für Jesus Feuer fangen. «Es begeistert mich, dass
es nach wie vor möglich ist, Kinder in der Öffentlichkeit mit der Botschaft von
Jesus Christus zu erreichen.»