Generationenübergreifend

TownVillage will ein Ort der Hoffnung sein

Im Interview mit «ideaSpektrum» erzählt GvC-Pastor und Präsident der Quellenhof-Stifungen Johannes Wirth über das Projekt «TownVillage». Das TownVillage ist quasi ein Dorf in der Stadt Winterthur, wo unter anderem sogar eine Spitex integriert ist.
Johannes Wirth im TownVillage (Bild: David Gysel)
Townvillage von oben

Hinter der Vision für generationenübergreifendes Wohnen im Winterthurer Quartier Neu-Hegi steht Johannes Wirth (65). In einem Interview mit dem Wochenmagazin «ideaSpektrum» äussert sich der Pastor der GvC und Präsident der Quellenhof-Stiftung über seinen Gefühlszustand, jetzt, wo die Bewohnerinnen und Bewohner im TownVillage einziehen. Er habe Respekt vor dem, was jetzt komme. Die Realisation der Gebäude für 39 Millionen Franken sei der eine Teil gewesen. Nun komme das Leben und er frage sich, «ob wir es schaffen werden, uns im Zusammenleben zu ergänzen, dass die Vision umgesetzt wird und Friede herrscht?» Schliesslich sei das Zusammenleben nicht immer einfach.

Schmerzhafte Absagen

Zusammen mit seiner Frau Erika wohnt Johannes Wirth selber in einer Wohnung im TownVillage. Die 61 Wohnungen sind schon lange ausgebucht. Die Mieterschaft setzt sich zum einen aus Personen ab 60 Jahren und zum anderen aus einem Mix von Singles, Paaren, WGs und Familien zusammen. Dahinter steht ein Konzept, das von Susanne Gysin mit allen Bewerberinnen und Bewerbern besprochen wird. Wer hier wohnen will, muss damit einverstanden sein. Rund 40 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner im TownVillage stammen aus dem Umfeld der Kirche GvC. Es habe wehgetan, dass sie vielen – auch Personen mit besonderen Unterstützungsbedürfnissen – hätten absagen müssen, gesteht Johannes Wirth. Und sagt: «Da wurden auch Menschen enttäuscht; vor allem, wenn ich in der Kirche von der Vision schwärmte, sie sich daraufhin meldeten und dann eine Absage erhielten.»

Ein Dorf in der Stadt

Für das TownVillage liess die Quellenhof-Stiftung einen Teil der alten Gebäude abreissen und neue mehrstöckige Gebäude errichten. Hier sind Werkstätten, das mediawerk sowie der Kochpark der Stiftung, ein Gesundheitszentrum und das Kafi Theodor nebst den Kirchenräumen und den Wohnungen auf dem Gelände direkt neben dem Eulach-Park zu Hause. Rechtzeitig ist auch die staatliche Bewilligung für den Start der Spitex im TownVillage eingetroffen. Für die Bewohner der 61 Wohnungen stehen rund um die Uhr eine Rezeption und ein Notrufsystem zur Verfügung. 20 Mitarbeitende der Stiftung arbeiten vor Ort. Der Betrieb und das soziale Leben im TownVillage werden von Susanne Gysin geleitet. Unweit des Geländes betreibt die Quellenhof-Stiftung ausserdem das Restaurant KafiMüli.

Im TownVillage ist eine Spitex integriert. Bewohner mit Pflegebedürfnissen können auf diesen Dienst zurückgreifen. Pflegebedürftige können tagsüber im hausinternen Stützpunkt «Day Care» aufgenommen werden. Diese Dienste stehen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Gibt es Grenzen? Johannes Wirth im idea-Interview: «Eine fortgeschrittene Demenz wird die Möglichkeiten des TownVillage übersteigen.» Die auf demselben Areal stehende Parkarena der GvC-Kirche hat nichts mit den Wohnungen zu tun. Die Wohnbauten gehören der Quellenhof-Stiftung. Sie hat die Höhe der Mietzinsen auf dem Niveau von Genossenschaftsneubauten angesetzt. Die GvC hat jedoch im neuen Bereich im Parterre Büroräume, einen Saal und im Untergeschoss einen Event-Raum für die Teenagerkirche t-church gebaut.

Johannes Wirth übernimmt Nachtdienst

Auf die Frage, was er persönlich zum Leben im TownVillage beitragen wolle, antwortete Johannes Wirth, er werde als Mitglied der Mieterkommission mitberaten und wo nötig auch einmal schlichten helfen. Zudem er plane er, bei der 24-Stunden-Rezeption im Nachtdienst ehrenamtlich mitzuarbeiten. «Und sonst werde ich gerne einfach mit Leuten zusammensitzen und Zeit verbringen», meint Pastor Wirth. Bis ihn ein nächstes Projekt packt? Darüber schweigt er sich aus.

Das Einweihungsfest des TownVillage ist für den 12. bis 15. November geplant. Bereits am 11. September, wenige Tage nachdem die letzten Wohnungen bezogen wurden, wird der Meilenstein mit einem Welcome-Fest für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Freunde gefeiert.

Zur Webseite:
TownVillage

Zum Thema:
Quellenhof-Stiftung: Kirchliche Arbeit prägt ein Stadtquartier
«TownVillage»: Wie eine grosse Vision wahr wird
Ehemaliger SEA-Generalsekretär: Matthias Spiess neu in der Quellenhofstiftung Winterthur

Datum: 13.09.2020
Autor: David Gysel
Quelle: idea Schweiz

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung