Techniker wechseln das Öl und Pastoren ermutigen die Fahrer

In Appalachia in Kentucky steht neben dem Öl noch etwas ganz anderes im Zentrum. Matt Hinson, Regional-Leiter der «Marketplace Chaplains USA», sagt, es sei üblich, dass Menschen sich entscheiden, Christen zu werden, während sie auf den Ölwechsel warten. 400 Menschen hätten diese Entscheidung alleine seit Januar getroffen.

Zu jenen, die an verschiedenen Orten in Öl-Wechsel-Zentren als sogenannte «Chaplain» wirken, ist Brian Horton von der «Grace Baptist Church» in Shelbiana. Dies gebe ihm die Möglichkeit, mit Angestellten und Kunden in der Region in Kontakt zu treten, in welcher rund die Hälfte der Einwohner nicht mehr zur Kirche geht.

Dahin gehen, wo die Leute sind

Horton ist einer von 1'500 Chaplains in der gesamten Nation, die für «Marketplace Chaplains» in 3'400 Geschäften tätig sind, von Restaurants bis hin zu Baufirmen. «Jesus sagt: 'Geht und macht zu Jüngern' und nicht 'Wartet in der Kirche, bis die Leute kommen'.» Chaplain zu sein bringe ihn dahin, wo die Menschen sind.

In einem guten Jahr kommen laut eigenen Angaben durch «Marketplace Chaplains» 3'000 Menschen zum christlichen Glauben und 5'000 würden sich entscheiden, zum Glauben zurückzukommen.

«Gott ehren»

Kevin Davis, der 20 Öl-Wechsel-Zentren in Kentucky besitzt, will mit seinem Geschäft Gott ehren. «Gott gab mir diese Plattform, um ihm zu dienen. Menschen haben mit Herzschmerz, Enttäuschungen und Problemen zu kämpfen. Damit kommen sie aber nicht unbedingt zu mir. Deshalb arbeite ich mit 'Marketplace Chaplains' zusammen, um diesen Service zu bieten.»

Hinson wirkte selbst als Chaplain in der «Express Oil Lube» in Montgomery. Das habe er geliebt. «Ich predigte von der Kanzel, dass wir rausgehen und von Jesus berichten müssen. Doch ich war immer in meinem Büro und bereitete die nächste Predigt vor. Das gab mir nun die Möglichkeit, mit eigenem Beispiel voranzugehen.»

Produktiver und weniger Fluktuation

Laut Horton haben Angestellte, denen ein Chaplain dient, eine grössere Moral und seien produktiver. Zudem liege die Fluktuationsrate tiefer, weil sich die Mitarbeiter wertvoll fühlen.

«Die Arbeitgeber, für die ich wirke, wollen die Angestellten möglichst lange an sich binden. Und es ist ganz logisch: Je mehr sie zeigen, dass sie sich um sie kümmern, desto grösser ist die Chance, dass sie tatsächlich bleiben.»

Und wenn Schwierigkeiten auftreten, wissen sie, dass der Chaplain da ist, um ihnen zuzuhören.

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