Startschuss zu zwei Kampagnen

«Jesus ist...» und «AKTION 3,16»: Ergänzen statt konkurrieren

Ab heute (Montag, 14.03.2016) werden rund 1'500 Plakate mit dem «Jesus ist…»-Sujet in der Deutschschweiz ausgehängt. Nach Wunsch der Initianten soll es eine Kampagne für Zweifler, Kritiker und Gläubige sein. Direkt darauf folgt die AKTION 3,16, die das Evangelium in der Schweiz bekanntmachen will. Wie passen diese beiden Kampagnen zusammen?
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Andreas «Boppi» Boppart
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Andreas «Boppi» Boppart und Beat Baumann

Andreas Boppart, Missionsleiter von Campus für Christus, entwickelte die Idee zur Kampagne «Jesus ist ...» und konnte die Evangelische Allianz zur Mitarbeit gewinnen. Gemeinsam stellten sie ein Aktionskomitee auf die Beine, dem auch Personen aus den Landeskirchen angehören und das von einem breit abgestützten Patronatskomitee unterstützt wird.

Beat Baumann, Gründer und Leiter von Livenet, lancierte die AKTION 3,16 mit der Absicht, dass «möglichst viele Menschen in der Schweiz Johannes 3,16 kennen, verstehen und für sich persönlich annehmen». Er gewann dafür rund 30 evangelistisch ausgerichtete Organisationen zur Mitarbeit im Organisationskomitee.

Überforderung für die Gemeinden?

Auch wenn die Zielgruppen, die zur Mitwirkung eingeladen werden, nicht die gleichen sind, gibt es eine Schnittmenge von Kirchen und Gemeinden, die von beiden Aktionen angesprochen werden. Wie kam es dazu und wo hatten die Initiatoren ihre Initialzündung? Andreas Boppart verweist im Gespräch auf die Sexualisierungskampagne mit Plakaten des Bundesamtes für Gesundheit. Er stellte damals fest, dass eine provokative Kampagne ein Thema lancieren kann, über das die ganze Schweiz spricht. «Warum aber sollte sie nicht einmal über Jesus sprechen?», dachte er. Er stiess auf das Buch des amerikanischen Autors Judah Smith mit dem Titel «Jesus is ...». Boppart nahm die Idee auf und entwickelte sie weiter.

Beat Baumann stiess bei seiner Organisationsarbeit für den Global Outreach Day (G.O.D.) in Belgien auf die Idee, den dritten Monat des Jahres 2016 mit der zentralen Aussage in Johannes 3,16 («... denn so sehr hat Gott die Welt geliebt ...») zu verbinden. In Belgien waren die Vorbereitungsarbeiten bereits im Gange. Baumann nahm die «geniale Idee» auf, weil er im Konzept Berührungspunkte zum G.O.D. vorfand: Auf relativ einfache Weise viele Menschen mit einem evangelistischen Impuls zu erreichen. Im Gespräch mit Leitern aus Verbänden und Organisationen wurde er ermutigt, die Aktion auch in der Schweiz zu lancieren. Laut Baumann reifte die Idee einer grösseren gesamtschweizerischen Aktion erst im Laufe dieser Kontakte heran.

Der Entwicklungsprozess

Beide Initiatoren erfuhren «irgendwann» von den Plänen des anderen. Statt eine Konkurrenzsituation aufzubauen, suchten sie das Gespräch. Dabei entwickelte sich die Idee, dass sich die beiden Aktionen ergänzen, wenn man die «Jesus ist ...»-Kampagne als Fragestellung und Anstoss zum Nachdenken versteht – und 3,16 als eine Antwort darauf. «Jesus ist ...» sei «sehr offen gehalten und ermöglicht 1'000 Antworten», so Beat Baumann – «und Johannes 3,16 gibt eine mögliche, wenn auch sehr geschlossene und direkte Antwort der Christen darauf.» Sie kann auch als Einstieg ins ganze Johannes-Evangelium verstanden werden.

Die beiden Initiatoren verständigten sich darauf, die Kampagne «Jesus ist ...» vor Ostern zu starten und die Aktion 3,16 gleich danach am 31. März. Andreas Boppart sieht hinter dem Ergebnis einen von Gott geführten Prozess. Der etappierte Ablauf nimmt laut Baumann auch Druck weg von Gemeinden, die gerne beide Aktionen begleiten möchten. Boppart spricht von einer «unglaublichen Chance» für Gottes Sache. «Jesus ist ...» werde die Menschen offener für die Frage nach Jesus machen und 3,16 unterstütze die Christen, ihre Antwort darauf zu geben. So hätten sich die anfänglich parallelen Planungen optimal zusammengefügt. Darin sind sich beide Akteure einig.

Zwar gab es laut Baumann und Boppart vereinzelte Kritik an beiden Aktionen, die entweder als zu offen oder aber als zu konfrontativ empfunden wurden. Nun konnte beides zusammengefügt werden, sodass die Gemeinden vor Ort ihre eigenen Schwerpunkte setzen können. «Wir können so eine grosse Bandbreite ansprechen», bestätigt Andreas Boppart. Zudem liessen sich beide Aktionen als Plattformen verstehen, die für die individuelle Anwendung sehr offen seien. «Jeder kann sich die Frage stellen: 'In welcher Form möchte ich das Thema Jesus in die Gesellschaft hineintragen'»

Kreativität bei Gemeinden und Allianzsektionen

Aufgrund von Telefonaten mit rund 200 freikirchlichen Gemeinden werden die beiden Aktionen sehr unterschiedlich eingesetzt. In Frutigen soll zum Beispiel ein «3,16-Brunch» in der Markthalle angeboten werden. Die Evangelische Allianz Bern will mindestens 3000 Filzstifte unter die Leute bringen, mit denen Antworten auf die Plakate geschrieben werden können. Zudem ist im Rahmen des Netzwerks Bern am 16. April ein 3,16-Tag geplant, und am 7. Mai wird die AKTION 3,16 auf dem Bundesplatz unterstützt. Laut Baumann wurde ein positiver Prozess ausgelöst, auch wenn einige sich von Aktionen von aussen etwas bedrängt fühlten. Wichtig ist für den Livenet-Leiter, dass ein gemeinsames Thema lanciert wird, das aber allen die Freiheit lässt, sich zu beteiligen, und wenn ja, dann in unterschiedlichen Formen. Ähnliche Feedbacks erhielt Andreas Boppart. Einige Gemeinden hätten sich für die eine oder andere Aktion entschieden, andere wollten sich bei beiden engagieren. Entscheidend sei, dass die Kampagne «Jesus ist ...» sich als Angebot verstehe, das niemanden unter Druck setze. Jede Gemeinde habe die Freiheit, mitzumachen oder auch nicht. Man könne sich bei Materialien oder Angeboten gemäss den eigenen Bedürfnissen bedienen.

In Zukunft ein gemeinsames Thema?

Aus den in der Planungsphase gemachten Erfahrungen lassen sich laut Baumann Folgerungen für die Zukunft ziehen: Ein früher Einbezug von Gemeinde- und Verbandsleitern ist wichtig. Einige haben bereits Leute in das 3,16-Vorbereitungskomitee delegiert. Man sei sich bewusst geworden, dass die lokalen Gemeinden Gestaltungsfreiheit wünschen, wenn sie sich an einer von aussen an sie herangetragenen Aktion beteiligen sollen, betont Baumann. Weiter wünscht er sich, dass in Zukunft jährlich ein gemeinsames Projekt realisiert wird, das biblische Inhalte in die Öffentlichkeit trägt – im Reformationsjahr 2017 zum Beispiel unter dem Motto «zurück zum Herzen der Bibel». Das Thema könne mit einer gemeinsamen Verteilzeitschrift mit grosser Auflage verbreitet werden, begleitet von Anlässen und Mitabeiterschulungen. SEA, VFG und die verschiedensten Werke könnten sich in den Folgejahren jeweils auf ein gemeinsames Thema einigen.

Damit die Welt glaubt ...

Campus für Christus hat diesbezüglich noch keine weiteren Aktionen geplant, ausser der Fortsetzung des «Myfriends»-Trainings für Christen. Wie es in ein bis zwei Jahren weitergehe, sei noch völlig offen, so Andreas Boppart. «Ich liebe die Vielfalt», betont «Boppi». Diese gelte es zu bewahren. Für ihn zeichnet sich eine neue Ära des gemeinschaftlichen Vorgehens ab – «vom freundschaftlichen Umgang miteinander von Christen aus verschiedenen Denominationen und Konfessionen wie zum Beispiel an der Explo».

«Das Miteinander und eine Einheit, basierend auf Freundschaft, gewinnt weiter an Bedeutung», sagt Boppart. «Etwas Neues kommt auf uns zu ... eine Jesusbewegung
nach dem Vorbild des Jesus-Gebets in Johannes, Kapitel 17: «... damit die Welt erkennt und glaubt.»

«Jesus ist ...»

Die interaktive Kampagne «Jesus ist ...» lädt vom 14. März 2016 bis Ende Monat die Deutschschweizer Bevölkerung mit 1500 Plakaten ein, die Schlagzeile «Jesus ist ...» zu ergänzen: Auf einem Plakat, der Website www.jesus-ist.ch oder auf Facebook. Präsident der Kampagne ist Andreas Boppart, Leiter von Campus für Christus. Ein Patronatskomitee mit Persönlichkeiten aus den beiden grossen Landeskirchen und der Evangelischen Allianz (SEA) unterstützt die Kampagne.

AKTION 3,16

Die AKTION 3,16 will nach Ostern 2016 mit verschiedensten Medien, Mitteln und Anlässen auf das Jesus-Wort in Johannes 3,16 hinweisen: «Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab ...». Die Aktion wird von verschiedenen Organisationen und Gemeinden aus dem Raum der SEA und VFG getragen und von Livenet-Leiter Beat Baumann koordiniert.

 

Zur Webseite:
Jesus ist...
AKTION 3,16

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Datum: 15.03.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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