Von Stripclub bis Fitnesscenter

Gemeinde an unerwarteten Orten

Kirchen und Gemeinden gibt es nicht nur in speziellen Kirchgebäuden und christlichen Zentren. Sie werden oft an den ungewöhnlichsten Orten gegründet – und wachsen spektakulär.
Das Projekt Genesis von Fort Collins ist eine Kirche in einem ehemaligen Strip-Club.

Seit Jahren gilt eine der Forderungen an Gemeindegründungen, dass Kirche «dort hingeht, wo die Menschen sind». Fünf ungewöhnliche Neugründungen in den USA zeigen, wie dies konkret aussehen kann – mit beeindruckenden Ergebnissen.

1. Die furchtlose Kirche

Pastor Jeremy Johnson spürte schon als junger Mann, dass er berufen sei, eine Gemeinde in einem völlig entkirchlichten Gebiet zu gründen. Gleichzeitig war er ein junger Mann, der Angst hatte, öffentlich zu reden. Als seine Frau die Idee hatte, die neue Gemeinde, die sie gründen wollten, «Fearless» (furchtlos) zu nennen, wusste er nicht, was für eine abenteuerliche Reise das werden würde.

Sie begannen mit einer Band um ein Lagerfeuer am Strand von Corona del Mar in Südkaliforniern. Als die Polizei sie vertrieb, weil die Menschen am Strand sich über die Kirche am Strand ärgerten, zogen sie in einen Coffeeshop, dann in ein Warenhaus und endeten schliesslich in einem bekannten Nachtclub in Los Angeles. «Der Besitzer war erst total erstaunt, als er hörte, dass wir hier Kirche haben wollten, und zeigte uns die Stangen, wo die Stripperinnen tanzten. Aber wir blieben dabei», erzählt Johnson mit einem Schmunzeln. Heute hat die Kirche im Nachtclub 400 regelmässige Besucher – kaum zwei Jahre, nachdem sie am Strand mit Gottesdiensten angefangen haben.

2. Die Ehe-Kirche

Vor 10 Jahren war es ein Bibelkreis, heute sind es 4'000 Menschen, die sich zur Koinonia Christian Church in Arlington, Texas, zählen. Das Wachstum begann, als Nikki, die Frau von Pastor Dr. Ronnie Goines, eines Tages begeistert von einem Ehekurs nach Hause kam. «Die CD, wie man starke Ehen baut, hat uns aus den Socken gehauen. Wir wussten: wir müssen das unseren Leuten weitergeben», berichtet Ronnie. «Die Ehe ist so ein starkes Sinnbild für unser Verhältnis zu Jesus, und wir müssen das in den Mittelpunkt stellen.» Immer mehr Menschen kamen, als sie zentral über die Ehe, die Rolle von Männern und Frauen und das biblische Bild von der Familie lehrten. Heute hat die Gemeinde über 4'000 Mitglieder – «eine wesentliche Folge, dass wir den Kurs 'Marriage Today' so stark betont und intensiv gelehrt haben», fasst Pastor Ronnie zusammen.

3. Die Fitness-Gemeinde

Pastor Greg Ford wollte eine Gemeinde gründen, die nicht nur Fromme anzieht. Als zweites Standbein arbeitete er als Trainer in einem Fitness-Center und merkte bald, dass er dort jede Woche mit hunderten von Menschen in Berührung kam. «Es waren die regulären Fitness-Kunden, aber auch Sportler und Athleten, kaum einer von denen ging je in eine Kirche.» Also begann Greg, im Fitness-Center selbst Gottesdienste abzuhalten. Heute kommen jeden Sonntagmorgen im Durchschnitt 50 Besucher, um eine inspirierende Predigt um 10:30 Uhr zu hören – und anschliessend gratis das Fitness-Center zu benutzen.

Gleichzeitig hat Greg eine selbständige Gemeinde in der Nachbarschaft aufgebaut, die bereits über 600 Mitglieder zählt und die auch immer mehr seiner Fitness-Kunden besuchen.

4. Die Zeichen-und-Wunder-Gemeinde

Pastor Kevin Wallace von der Redemption Point Church in Ooltewah, Tennessee, möchte gern Leiter der «Gemeinde mit der grössten Liebe in Amerika» sein. Tatsächlich ist es eine Gemeinde, wo überdurchschnittlich viele Wunder und Heilungen geschehen. Es begann, als sein Sohn auf Gebet hin von 7 Gallensteinen geheilt wurde. Immer wieder wurden in den nächsten Jahren Menschen gesund, und die Gemeinde wuchs in neun Monaten von 34 auf etwa 200 Mitglieder. Ron Philipps, selbst Pastor einer grossen Gemeinde und Fernseh-Kommentator, sagt: «Ich habe noch nie eine Gemeinde so schnell wachsen sehen – und zwar nicht, weil sie besonders modern oder innovativ sind. Auf dem Leben dieses jungen Leiters ist einfach eine besondere Salbung Gottes. Er bricht fast alle Regeln, predigt oft 45-50 Minuten, und ein Gottesdienst kann Stunden dauern.» Pastor Wallace selbst ergänzt: «Man hat uns gesagt, dass es nicht gut für das Gemeindewachstum ist, wenn man die Gaben des Heiligen Geistes praktiziert. Wir erleben das Gegenteil. Wir haben die Grenzen gesehen, was menschliche Gaben und Möglichkeiten in der Kirche schaffen können. Im Buch der Apostelgeschichte sehen wir, dass übernatürliches Wachstum geschieht, wenn Gott übernatürlich einbrechen und handeln kann. Wir müssen uns auf die Dinge Gottes konzentrieren und den Heiligen Geist das tun lassen, was nur der Heilige Geist kann.»

5. Vom Waschzentrum zum Pub

Die «Freedom Church» begann, als sieben Freunde aus einer Bibelgruppe in Chatsworth, Kalifornien, in ein Wasch-Zentrum gingen und als Zeichen der Liebe die Wäsche der Leute bezahlten, die sich dort trafen. «Im Laufe der Zeit gewannen wir viele Freunde dort. Ich betete für Menschen, hielt eine Beerdigung ab und wir wuschen mehr als 1'000 Haufen von Wäsche. Dann fragten die Leute immer mehr «Wann fangt ihr endlich mit einer Kirche an?». Viele ihrer neuen Freunde waren enttäuscht von klassischen Kirchen. Also ging Coleman zum Chef eines irischen Pubs in Chatsworth und fragte ihn, ob er bei ihm einen Gottesdienst anfangen dürfte. «Ich wollte in einem Pub anfangen, weil das der ungezwungenste Ort ist, wo sich Menschen treffen können», sagte Coleman. Nachdem der Barbesitzer erst noch ablehnte, stimmte er – nach viel Fasten und Beten – schliesslich doch zu. Zum ersten Gottesdienst an Ostern 2011 kamen bereits 100 Leute. Nachdem sie eine Zeitlang Kirche im Pub gefeiert hatten, zogen sie in ein Schulgebäude. Heute wird die Gemeinde jedes Wochenende von 500 Menschen besucht. «Ich glaube, dass Menschen einen Hunger haben nach wirklich authentischem Glauben und authentischen Beziehungen. Das ist das Nr. 1-Argument, das ich immer wieder höre: diese Gemeinde ist einfach echt. Wir reden jede Woche über reale Dinge, die sehr praktisch sind», erklärt Pastor Coleman das rapide Wachstum.

Datum: 16.07.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Charisma News

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