Vision und Aktion

Vineyard Aarau will „glauben – leben – teilen.“

Aarau. Am 24. und 25 August 2002 feierte die seit zweieinhalb Jahren unter dem Namen "Argovia life“ bekannte Kirchgemeinde ihren D-Day. Sie hat sich entschieden, sich der kirchlichen Laienbewegung "Vineyard“ anzuschliessen. Nach einem Apéro und Gesang wurden am vergangenen Freitagabend im Töpferhaus an der Bachstrasse in Aarau, wo die Gemeinde sich sonntags trifft, die eingeladenen Gäste mit einem Videoclip in die Aktion und Vision der jungen Menschen eingeführt. Wer steht hinter der Vineyard Aarau? Viele von ihnen sind junge, dynamische Frauen und Männer, die in verantwortungsvollen Berufen stehen: In Betrieben, im Lehr- und Erzieherberuf, in der Krankenpflege und Medizin, in Wirtschaft, Politik, in den Medien oder noch in der Ausbildung. Sie wollen in ihrem sozialen und beruflichen Umfeld ihr Christsein bewusst leben. Und dazu brauchen sie eine gute Zurüstung und Ermutigung. In der Gemeinde, in kleineren Gruppen (Workshops) werden Anliegen, Fragen, persönliche Herausforderungen geteilt und vom Evangelium her Antworten gesucht. Der wöchentliche Gottesdienst bedeutet Gemeinschaft im weiten Sinn: Gemeinsam essen, thematische Schwerpunkte von der Bibel her erarbeiten, Zeit der Stille und der Anbetung, aber auch fröhliches Spielen und Austauschen. Die Gemeinde wird von einem Team geleitet: Andreas und Susanne Kemmler, Joel und Andrea Blunier und Reto Smonig. Ein bisheriges Teammitglied, Daniel Wartenweiler, wird in den nächsten Tagen seine Arbeit unter den Strassenkindern in Manila beginnen. Andreas Kemmler
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betonte in seiner Begrüssungsansprache, dass sie als junge Leute in der Bibel eine Antwort auf die Sinnfrage des Lebens gefunden haben. Sie seien überzeugt, dass die christliche Gemeinde in der verunsicherten Zeit, in der so viel innere und äussere Not und Angst unter den Menschen vorhanden ist, wach und praktisch den Auftrag von Jesus Christus wahrnehmen müsse: "Gehet hin in alle Welt und verkündet das Evangelium.“ Ihre Vision, ähnlich einer traditionellen Gemeinde, bestehe aus der Beziehung zu Gott (up), der Beziehung zueinander, im Leben teilen und Freunde sein (in) und mit einem gezielten Fokus nach aussen, zu den suchenden und bedürftigen Menschen (out).

Martin Bühlmann, Bern, Leiter der deutschsprachigen Vineyard-Gemeinden beleuchtete die Entstehung dieser internationalen, freikirchlichen Bewegung, die gegenwärtig mit 1500 Gemeinden in 80 Nationen vertreten ist. Er ermutigte die junge Vineyard Aarau: "Ihr seid wohl eine grosse Familie, aber ihr lebt nicht für euch, sondern euer Auftrag ist es, die Welt um euch herum mitzugestalten und im Sinne Jesu Verantwortung dafür zu tragen." Wichtig für ihn ist, dass eine neue Gemeinde sich im Rahmen der an Ort schon bestehenden Kirchen bewegt, zur Einheit der Verschiedenheit beiträgt und ein Anstoss ist, dass die Kirche in unserer Gesellschaft wieder sinngebend und vom Evangelium her wertevermittelnd Gewicht bekommt. Die Schweiz sei zu klein, um gegeneinander zu sein, nur miteinander könne der Auftrag erfüllt werden.

Urs Waldmeier, reformierter Stadtpfarrer und Einwohnerrat aus Aarau, begrüsste die junge Gemeinde. Er schilderte die Andersartigkeit der Landeskirche, die von verschiedenen Gruppierungen lebt. Für ihn hat die christliche Gemeinde ein Dach, aber viele Zimmer. Da hat auch eine junge, dynamische Gemeinde Platz. Es genüge nicht, allein den Glauben zu pflegen, sondern die Mitmenschen müssen im Feiern und im Trauern begleitet werden. Mit Nachdruck betonte er auch die Wichtigkeit eines Engagements in der Politik, der örtlichen Gesellschaft. Die christliche Botschaft trenne den Sonntag nicht vom Werktag, auch wenn der erstere anders gestaltet wird. Jesus habe ganz klar gesagt: "Gebt dem Staat, was dem Staat gehört und Gott, was Gott gehört.“ Er habe sich nicht aus der Welt herausgehalten, sondern war mit offenen Augen, offenen Ohren, offenem Herzen und offenen Händen für die Menschen da. Er ermutigte die junge Vineyard-Gemeinde sich den Fragen der heutigen Zeit zu stellen, mitzureden und in Aarau in diesem Sinne anzupacken.

Ueli Frey, Präsident der Evangelischen Allianz Aarau, zeigte seine Freude über den Zuwachs in der Allianz: "Wir rechnen damit, dass ihr das, was euch Gott aufs Herz gelegt hat, einbringt.“ In seinem kurzen Referat betonte er, dass die Gemeinden in Aarau nur gemeinsam Stärke zeigen können. Um seine Aussage zu untermauern, brauchte er das Bild einer Fussballmannschaft und überreichte der Gemeinde als Geschenk einen Fussball.

Um ihre Präsenz auch öffentlich zu zeigen, feierte die "Vineyard Aarau" am Sonntagnachmittag bei strahlenden Wetter einen Open-air-Gottesdienst im Aarauer Schachen. Vor dem Programmbeginn waren die gegen 200 Besucher zum gemeinsamen Barbeque eingeladen. Jung und Alt, Familien und Einzelne spürten, dass es sich hier um ein fröhliches Christsein handelt. Neben einigen Kurzreferaten wurde das Programm durch einen amüsanten, aber anregenden Sketch sowie musikalischen Einlagen einer 9-köpfigen Formation aufgelockert. Die Band spielte Songs wie z.B. die Klassiker „Celebrate“ oder „We are Family“. Höhepunkt der Veranstaltung war unbestritten die offizielle Namenstaufe. Bei Feuerwerk und pompöser Musik wurde ein riesiges Banner mit dem Logo und dem Leitspruch der Gemeinde „Glauben. Leben. Teilen.“ enthüllt. Drei in den Aarauer Farben gehaltene Ballone zogen das Banner in die Höhe - ein Zeichen dafür: Nach dem Start geht es weiter!

Datum: 28.08.2002

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