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«Nach dem Mord an meinem Vater begann ich, nach Jesus zu suchen»

Der 17-jährige Marqos interessiert sich nicht für den Glauben seiner Eltern. Doch als sein Vater bereit ist, für Jesus zu sterben, wird Marqos neugierig: Was hat es mit diesem Jesus auf sich?
Marqos
Marqos mit seiner Mutter Fawziya

Marqos wächst in der Kleinstadt El-Arish an Ägyptens Mittelmeerküste auf. Seine Eltern sind Christen, aber ihm selbst ist Gott so ziemlich egal. Wenn sein Vater Baghat früh um 5 Uhr morgens aufsteht, um die Bibel zu lesen und zu beten, schläft der 17-Jährige noch tief und fest. Auch in die Kirche geht er praktisch nie mit. Seine Freunde im Ort sind überwiegend Muslime. «Wir lebten im Frieden mit unseren muslimischen Nachbarn. Mein Vater war Tierarzt und hatte gute Beziehungen zu seinen muslimischen Kollegen und Freunden», berichtet Marqos.

Konvertieren oder sterben

Doch dann ziehen neue Leute in die Stadt. «Es waren palästinische Immigranten mit einer sehr strengen Sichtweise des Islams. Das veränderte alles», berichtet Marqos Mutter Fawziya. Die Christen im Ort werden bedroht; sie sollen die Stadt verlassen, sonst werden sie sterben. Anfang 2017 beginnen die Morde; und Baghat ist eines der ersten Opfer. «Es war Sonntag und mein Mann wachte früh auf, um zur Kirche zu gehen», erinnert sich Fawziya. «Danach ging er zur Arbeit in einer Tierklinik von einem seiner muslimischen Freunde.»

Plötzlich kommen zwei maskierte Männer in die Klinik und zerren Baghat auf die Strasse. «Sie befahlen ihm, sich hinzuknien», gibt Marqos die Berichte von Augenzeugen wieder. «Dann hielten sie zwei Pistolen an den Kopf meines Vaters und sagten ihm, dass er zum Islam konvertieren sollte. Aber er schüttelte den Kopf. Dann erschossen sie ihn. Als ich hörte, dass er tot war, schaffte ich es nicht einmal, zur Leichenhalle zu gehen.»

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Dass sein Vater bereit war, für den Glauben und für Gott zu sterben, beeindruckte den 17-Jährigen stark. «Ich war stolz auf meinen Vater, dass er bis zum letzten Augenblick zu seinem Glauben stand. Das machte mich neugierig. […] Der Tod meines Vaters für Jesus brachte mich dazu, nach Jesus zu suchen.»

Seither hat sich Marqos komplett verändert – das beobachtet vor allem seine Mutter. «Früher war Marqos ein schwieriger Teenager. Aber nach dem Mord sah ich ihn plötzlich, wie er in seiner Bibel las und betete. Er begann, oft in die Kirche zu gehen und mehr für die Schule zu tun. Er hat sich wirklich verändert. Wenn er einen Bibelvers nicht versteht, fragt er mich danach – und wir beten zusammen!» Das war jahrelang Fawziyas und Baghats Wunsch gewesen. «Dafür haben mein Mann und ich immer gemeinsam gebetet: Dass der Herr das Herz unseres Sohnes berühren und ihn näher zu sich ziehen würde.» Und genau das ist jetzt durch Baghats Tod geschehen. So ist sein Opfer nicht umsonst gewesen.

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Datum: 06.09.2018
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Open Doors USA

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