In den neuen Bundesländern seien 70 bis 75 Prozent der Bevölkerung ohne kirchliche Bindung, im Westen zwischen 20 bis 25 Prozent, insgesamt etwa 27 Millionen Menschen. Statistiker prognostizierten, dass der Anteil der ausländischen Mitbürger bis zum Jahr 2050 auf 39 Prozent steige, so dass neben Kirchen vermehrt Moscheen und buddhistische Tempel entstünden. Auch die „Christlichkeit“ verändere sich, heisst es im AMD-Bericht. Immer mehr Menschen bezeichneten sich als religiös, wollten sich aber unter keinen Umständen einer Kirche anschliessen. Die Einstellung „Religion ja - Kirche nein“ sei unübersehbar. Ausserdem bildeten sich immer mehr „christliche Pioniergemeinschaften“ ausserhalb der verfassten Kirchen. Diese müssten sich selbstkritisch fragen, was ihnen an Kraft und Ausstrahlung fehle. Laut Bärend gehört die Mission zu den Wesensäusserungen der Kirche. Man dürfe sie nicht als Krisenmanagement missbrauchen, um abnehmenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken. Der Missionsbefehl gelte in guten und schlechten Zeiten. Dem AMD-Bericht zufolge soll es in den nächsten Jahren zu einer „grossen Koalition für Evangelisation“ aus Vertretern von Landes- und Freikirchen, Pietismus sowie Evangelischer Allianz kommen. Federführend sei die „Lausanner Bewegung Deutschland“. Dabei sollen 10.000 evangelistisch gesinnte Gemeinden und 1.000 übergemeindliche Werke zusammenwirken, um eine Million Christen zum persönlichen Zeugnis zu motivieren und zu schulen. Ab 2006 ist vorgesehen, alle konfessionslosen Deutschen mit dem christlichen Glauben bekanntzumachen. Die „evangelistische Dekade“ werde sich die Werbemöglichkeiten der Mediengesellschaft zunutze machen.Religiös ohne Kirche
Grosse Koalition für Evangelisation
Datum: 08.11.2002
Quelle: idea Deutschland