«Jungle Jen» bringt Frieden

«Sie hatten Angst, weil sie wussten, dass es etwas Grösseres gibt»

Jennifer Foster, auch «Jungle Jen» genannt, gründete mehrere Stammes-Gemeinden im Amazonasgebiet. Die Menschen waren von Jesus begeistert. Denn zuvor hatten sie Angst, weil sie wussten, dass es etwas Grösseres gibt – ohne zu wissen was.
Jennifer Foster, «Jungle Jen» (Bild: Instagram)

«Ich bin in einem christlichen Haus aufgewachsen, was ein grosser Segen war», erinnert sich Jennifer Foster. Im Alter von fünf Jahren habe sie Jesus in ihr Herz eingeladen – bei einem Schokoladenmilchshake bei «McDonalds» mit ihrem Sonntagsschullehrer.

Drei Jahre später erzählten zwei Missionare in ihrer christlichen Schule von unerreichten Menschengruppen. «Mein Herz freute sich, aber es war auch belastet: Ich konnte nicht glauben, dass es Menschen gibt, die nie von Jesus gehört haben.» Das machte sie traurig.

Eine neue Sprache

«Ich werde nach Afrika gehen. Ich werde diesen Menschen, die nie etwas von Jesus gehört haben, von ihm erzählen», sagte sie noch am gleichen Tag.

Später schrieb sie sich an der Gardner-Webb-Universität ein, weil dort als Hauptfach Amerikanische Gebärdensprache als Fremdsprache studiert werden konnte.

«Ich dachte, dass wenn ich zu einer unerreichten Volksgruppe gehe, dann können sie meine Sprache nicht sprechen und ich ihre nicht. Aber wenn wir ein formales Gestensystem entwickeln können, kann ich ihre Sprache schneller lernen.»

Weisse Zähne

Beim «International Mission Board» (IMB) waren zwar keine offenen Stellen für Afrika vorhanden, dafür eine bei einer unerreichten Volksgruppe im brasilianischen Amazonas-Dschungel.

Nach einem dreimonatigen Studium der Landessprache Portugiesisch sowie einem ebenso langen Dschungel-Überlebenstraining stieg sie in ein Boot, das sie und eine Partnerin den Amazonas hinauf zu «ihrem» Stamm brachte. Angst hatte sie keine – dafür Freude, ihre Berufung nun zu leben. «Die Menschen des Stammes nahmen mich auf und die Kinder waren neugierig wegen meiner weissen Zähne, sie versuchten, mir die weisse Farbe von den Zähnen zu reiben.»

«Wer hat das alles gemacht?»

Die ersten Mitglieder des Stammes, die Jesus aufnahmen, waren fünf junge Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren. Sie haben Jennifer mit Fragen gelöchert: «Weisst du, wer das alles gemacht hat?», fragten sie und zeigten auf den Dschungel.

«Weisst du, wohin wir gehen, wenn wir sterben? Wie schläfst du nachts so schnell ein? Es ist, als ob du keine Angst hättest.» Da der Stamm gemeinsam in Hängematten schlief, hatten einige bemerkt, dass sie schneller als alle anderen einschlief.

«Mir wurde klar, dass sie in so viel Angst leben, weil sie nicht wussten, was es da draussen noch gibt. Sie wussten, dass etwas Grösseres als sie selbst gibt, aber nicht, was es war.»

Frieden gefunden

Jennifer begann, all diese Fragen anhand der Heiligen Schrift zu beantworten, beginnend mit 1. Mose. «Ich erzählte ihnen von dem einen wahren Schöpfergott. Ich erzählte ihnen von Jesus und lehrte sie über den Heiligen Geist.» Unter anderem hörten sie, was Frieden bedeutet.

Die Kraft des Wortes Gottes und des Geistes berührte ihre Herzen, und sie nahmen Jesus mit Freude auf: «Es war so schön zu sehen, wie diese fünf Menschen 'Ja' zu Jesus sagten. Ich habe damals eine Hausgemeinde gegründet.»

Eine andere Frau aus dem Stamm interessierte sich ebenfalls sehr dafür und bat Jennifer, zu ihr nach Hause zu kommen und sie zu unterrichten. «Wir gründeten mit ihr und ihrer Familie eine weitere Hauskirche, zu der auch Nachbarn kamen.»

Der Hexendoktor

Ein Hexendoktor aus der Nähe, der mit dem Stamm verbunden war, versuchte, die Ausbreitung des Evangeliums zu verhindern. Er versuchte, die Menschen vom Besuch in den kleinen Hauskirchen abzuhalten.

Doch Jennifer betete, dass Gott eine Kuppel geistlichen Schutzes um den Stamm legen würde, in die Satan nicht eindringen kann.

Erstaunlicherweise erlaubte der Hexendoktor seinen Kindern, zu Jennifers Bibelstunden zu kommen und sie fanden ebenso zum Glauben.

Weitere Gemeinden entstanden

Mehrere Hausgemeinden entstanden. Nach zwei Jahren musste Jennifer nach Hause, weil ihr Visum abgelaufen war. «Ich kam nach Hause, hatte aber immer noch den brennenden Wunsch, zurückzugehen und mit den Besuchern der ersten Gemeinden weitere zu gründen.»

Nach ihrer Rückkehr rief sie «Stand Out Ministries» ins Leben, eine Organisation, die sich der Gemeindegründung im brasilianischen Amazonasgebiet widmet. Auf späteren Besuchen begann sie, Menschen aus ihren ersten Gemeindegründungen zu berufen, um in den umliegenden Dörfern neue Gemeinden zu gründen.

Wilde Ehen schmerzten

Mit der Zeit stellte sie Stammespraktiken in Frage, wie zum Beispiel die offenen Ehen. «Sie schliefen miteinander, so wie wir mit unseren Freunden ausgehen. Es gab keine Vergewaltigung, aber alle waren bereit, mit jedem anderen zu schlafen.»

Jemand frage: «Vielleicht sollten wir nicht mit jedem herumschlafen?» Und jemand anderes fragte: «Sollte ich nur einen Mann oder eine Frau haben?»

Als sie die Frauen des Stammes kennenlernte, entdeckte sie Schichten verborgener Bitterkeit, Groll und Ressentiments, die zwischen den Frauen bestanden. «Sie wussten, dass diese anderen Frauen mit ihren Männern geschlafen hatten.» Als sich die Frauen Jennifer gegenüber zu öffnen begannen, erkannte sie das Ausmass des Hasses. «Wir haben eine grosse Vergebungsveranstaltung abgehalten, und Gott hat diese Festung zum Einsturz gebracht.»

Derzeit besucht Jungle Jen alle zwei bis drei Monate das Amazonasgebiet, daneben hält sie Vorträge auf der ganzen Welt.

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Datum: 31.03.2020
Autor: Mark Ellis / Daniel Gerber
Quelle: Mark Ellis / gekürzte Übersetzung: Livenet

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