Auf dem Dach der Welt

Das Evangelium kommt an die Haustür

Der Enthusiasmus der nepalesischen Christen überwältigt. Sie haben den «Global Outreach Day» zum Feiertag gemacht. An diesem Tag erklären sie anderen Menschen, was Gott in ihrem Leben getan hat. Das führt zu einem erheblichen Gemeindewachstum.
Jeder erhält Traktate, um sie zu verteilen.
Kinder geben die Traktate auf dem Gelände der Gemeinde an die Mitglieder ab

Die Szenerie im Gottesdienstraum ist denkwürdig. Im Vorort der Hauptstadt Katmandu falten Teenager und ältere Menschen gemeinsam Traktate. Die Gemeinde zählt dreissig Mitglieder. Spektakulär daran ist, dass sie im Vorjahr noch gar nicht bestanden hatte. Doch Pastor Gorakh Rai und die Christin Yasuda hatten am «Global Outreach Day» im letzten Jahr geworben. Bald darauf begann ein Treffen von sechs Christen.  Diese luden andere Menschen ein. Heute wird sie von dreissig Personen besucht. Und sie alle gingen voller Freude am aktuellen Outreach-Day, dem 14. Juni 2014, auf die Strasse. Denn im neu gefundenen Glauben finden sie Freude und Hoffnung, die sie gerne weitertragen. Gorakh Rai: «Wir führen zwei Evangelisationstage durch. Am Samstag in unserer Region und am Sonntag in der Bergregion.»

Evangelisation «feiern»

Der Tag wurde mit grosser Freude erwartet. Christen in kleinen wie in grossen Gemeinden sprachen davon, den «G.O.D.» zu feiern, schliesslich gehe es darum, die Frohe Botschaft hinauszutragen. Entsprechend hoch war die Bereitschaft, mit den Schriften rauszugehen und andere Menschen anzusprechen. In den meisten Gemeinden wurde am Vormittag ein Gottesdienst gefeiert, anschliessend gingen die Leute auf die Strasse.

So auch die Gemeinde von Pastor Nema Lama aus dem Distrikt Bara. Seine Gemeinde zählt 200 Mitglieder. «Wir haben alle Haushalte in der Gegend erreicht.» Wie überall im Land stösst der christliche Glaube auch in seiner Gegend auf Interesse. «Durch das Verteilen der Traktate beim letztjährigen 'G.O.D.' wuchs unsere Gemeinde von 170 auf 200 Mitglieder. In diesem Jahr rechnen mir mit einem noch grösseren Zuwachs.»

Heilungen wecken Interesse

Verschiedentlich werden Menschen nach Gebeten geheilt. Das führt dazu, dass manchmal eine ganze Dorfgemeinschaft Interesse am Glauben findet. Denn zuvor hatte bei der kranken Person während Jahren weder der Hexendoktor noch etwas anderes geholfen.

In Nepal ist der «G.O.D.» eine Bewegung der Einheimischen geworden. Im Jahr 2009 begann Madan Shah mit einem Team, seine Heimat von Ost nach West zu bereisen. Er brachte die Gemeinden zusammen und gründete ein Netzwerk, das von jungen Christen geleitet wird; mit dem Segen der älteren Leiter. «Weil dieses Netzwerk bestand, hatte der 'G.O.D.' in so kurzer Zeit einen so grossen Erfolg.» 2013 wurde erstmals ein «G.O.D.» durchgeführt. Madan Shah: «Damals machten rund 70 Prozent der Gemeinden mit. Heuer dürfte die Auswertung ergeben, dass 95 bis 98 Prozent mitgemacht haben.»
Einige Tage vor der zweiten Ausgabe wurde diese mit einer Motorradfahrt von West nach Ost vorbereitet. In mehr als vierzig Ortschaften wurden so Gebetstreffen durchgeführt.

Widerstand

Extremen Hindus passt es nicht, dass sich Menschen für das Christentum entscheiden. Eine Gemeinde taufte kurz vor dem Outreach-Tag vierzig Mitglieder. In die fröhliche Atmosphäre platzten Extremisten herein. Polizisten von der nahen Station eilten herbei und nahmen acht Pastoren in Schutzhaft. Die Extremen blieben vor dem Polizeigebäude und forderten, dass die Kirche geschlossen wird. Erst am Sonntag, nach zwei Tagen, wurden die Pastoren freigelassen. Aus Sicherheitsgründen immer nur zwei zusammen. Auch das Gelände einer Gemeinde wurde durchsucht und mehrere Kinder, die in einem Waisenhaus lebten, wurden mitgenommen, mit der Begründung, sie würden arm gehalten und zum Christentum konvertiert.

Land transformieren

Trotz den Widerständen lassen sich die Christen ihre Freude nicht nehmen. Sie sehen, wie viele Landsleute offen sind und die Gemeinde erheblich wächst. Madan Shah über die Vision der nationalen Koordinatoren: «Mit zehn 'G.O.D.'s wird das Land transformiert. Das heisst, ab jetzt noch acht.» In der Zwischenzeit schlafen die Gemeinden nicht. Neue werden gegründet und weitere Menschen eingeladen. Viele sehen die positiven Auswirkungen, wie Kranke gesund werden und Leute neue Hoffnung gewinnen.

Gott zeigt seinen Fingerabdruck auf dem Dach der Welt.

Datum: 17.06.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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