SPM-Präsident Marco Hofmann

«Die wichtigste Kanzel ist der Alltag!»

Seit einem Jahr ist Marco Hofmann (56), Pastor der Connect-Gemeinde Zofingen, Präsident der Schweizerischen Pfingstmission SPM. Er sieht sich als visionären Brückenbauer, der sich vor allem um ein Anliegen kümmern will: gesunde Gemeinden.
Marco Hofmann
Marco Hofmann mit seiner Frau Angie.

Ursprünglich im Kanton Thurgau aufgewachsen, fühlt sich Marco Hofmann inzwischen in der Region Zofingen Zuhause. Seit 15 Jahren lebt er nun bereits in Zofingen und baut dort als Pfimi-Pastor eine Gemeinde auf, die in den letzten gut fünf Jahren mit dem Namenswechsel auf «Connect» und dem Einzug in den Funkenpark einige wichtige Schritte machen konnte.

«Connect»: Keine Telekommunikationsfirma

Der Name der christlichen Gemeinde mag an eine Telekommunikationsfirma erinnern, tatsächlich steht der Name aber gemäss Visionsstatement für eine «Kirche, die verbindet». Man wolle klar die Verbindung zu den Menschen in der Gesellschaft suchen, so Connect-Pastor Marco Hofmann. «Wir wollen Gott lieben, einander lieben – dies zum Beispiel durch die Connect-Gruppen, in denen wir füreinander da sind – und dann hingehen zu den Menschen, die Gott noch nicht kennen.»

Die wichtigste Kanzel sei der Alltag jedes einzelnen Gemeindemitglieds, so Hofmann. Deshalb achte das Leitungsteam seiner Kirche darauf, die Leute nicht mit zu viel Programm davon abzuhalten, ihre Freundschaften und Beziehungen zu pflegen. «Das Wichtigste ist doch, dass jeder persönlich Salz und Licht in seinem Umfeld sein kann. Und das geht nur, wenn wir uns nicht fromm isolieren.» Man führe daher nur ganz gezielt Anlässe durch wie etwa ein Sommerfest oder ein Gospel-Brunch. Auch bei der Eventreihe «Life on Stage», die 2018 in Oftringen über die Bühne ging, habe man gerne mitgemacht.

Krasses Bekehrungserlebnis

Dass er mal eine Freikirche mit 200 Besuchern leiten und sogar Präsident eines Verbands mit 70 Gemeinden in der Schweiz sein würde, hätte Marco Hofmann in jungen Jahren wohl niemandem geglaubt. Bis zu seinem 23. Lebensjahr bezeichnete er sich wie sein Vater als Atheist. «Ich war gegen jegliche Art von Religion, habe mich sogar über Christen lustig gemacht.» Auch seine damalige Freundin musste sich zynische Kommentare anhören, als sie in einer persönlichen Krise zum Glauben an Jesus fand und von ihm schwärmte. Er habe dies bekämpft, sagt Hofmann im Rückblick auf das Jahr 1986. Seine damalige Freundin und heutige Frau habe sich aber zu seinem Erstaunen nicht vom Glauben abbringen lassen.

Anno 1986 sollte es dann auch zum Wendepunkt in seinem eigenen Leben kommen: Marco Hofmann hatte eine ungewöhnliche Begegnung mit Jesus, die zu einer radikalen Bekehrung und Lebenswende führte. «Ich hatte eine klare Vision vom Kreuz vor mir. Es ist schwierig zu erklären, was damals im Büro meiner Werkstatt, wo ich als Konstruktionsschlosser arbeitete, geschah. Ich kann es nicht anders erklären, als dass ich spürte, dass sich alles um mich herum veränderte. Mein Verstand wollte sich dagegen wehren, aber das Reich Gottes brach so stark hinein, dass ich kapitulierte und neues Leben in Jesus bekam. Es war übernatürlich!»

Diese Gottesbegegnung krempelte Marco Hofmanns ganzes Leben um. Bald folgte die Berufung zum Prediger, der er – mit allen Freuden und Rückschlägen, die dazu gehören – seither treu folgt. «Pastor sein ist mehr ein Job, es ist eine Berufung, ein Lebensinhalt!»

«Gemeinden, die vom Geist Gottes bewegt werden»

Der 56-Jährige sieht seine Stärken als Visionär und Brückenbauer. «Es gibt herausragendere Strategen und Manager als mich. Max Schläpfer, der vorherige SPM-Präsident zum Beispiel, gab unserem Gemeindeverband eine Struktur, die Wachstum ermöglicht. Davon profitieren wir in den kommenden Jahren. Mein Kernauftrag ist eher, dass wir gesunde Gemeinden aufbauen können.» Dies tut Marco Hofmann gerne mit einer grossen Weite. Der SPM-Verband wolle nicht Polizei spielen bei den einzelnen Pfingstgemeinden. «Grundsätzlich soll die Ortsgemeinde die Dinge selbst regeln.» Abgesehen von den 13 Glaubensgrundsätzen, die jeder Pfimi zugrunde liegen, hätten die Pastoren und Gemeinden viele Freiheiten, wie sie Gemeinde bauen möchten. «Wir haben konservative, aber auch sehr progressive Gemeinden innerhalb der Schweizerischen Pfingstmission», beobachtet Hofmann. Und das sei gut so, da dies die SPM ausmache und bereichere.

Bei der Entstehung der SPM waren geistliche Erweckungsbewegungen zentral. Dieses Erbe wolle man auch in Zukunft ernst nehmen, sagt der neue Präsident. «Wir sind zwar nicht mehr einfach ‘die mit dem Heiligen Geist’, aber selbstverständlich wollen wir das Wirken des Heiligen Geistes weiterhin betonen. Wir sind Menschen und Gemeinden, die vom Geist Gottes bewegt werden!»

Zur Person:
Marco Hofmann (56) ist verheiratet mit Angie, hat drei verheiratete Söhne und sechs Enkel. Er ist leitender Pastor der Gemeinde «Connect» in Zofingen. Seine privaten Leidenschaften sind: Biken, Joggen, American Football (sein Team sind die Dallas Cowboys) und sein Oldtimer-Auto «Opel GT».

Zum Thema:
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Datum: 05.05.2019
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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