14-Jähriger stolpert über Isa

«Der Herr erreichte mich mitten in der Moschee»

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Pakistanischer Junge in Moschee

ie die anderen Jungen seines Paschtunen-Stammes, der nahe der pakistanisch-afghanischen Grenze lebt, wurde John Taimoor im Alter von vier Jahren in eine Madrasa geschickt, wo er den Koran lesen, wiedergeben und auswendig lernen musste. Doch dort lernte er jemand Unerwartetes kennen.

«Die Kinder kopieren oder ahmen den Mullah nach, der sehr schwerfällig ist. Man lernt ganz einfach aus Furcht», sagt John Taimoor.

Im Alter von 14 Jahren stolperte er im Koran über den Namen «Isa», den arabischen Namen für Jesus. «Ich las den Namen von Jesus und wurde neugierig», sagt er. «Der Herr erreichte mich mitten in der Moschee.» Als er den Mullah nach Jesus befragte, wurde ihm gesagt, dass er im «Buch Isa» suchen solle. «Niemand hatte jemals von einer Bibel gehört.» Taimoor suchte zwei Jahre lang nach einem «Buch Isa». Als er seinen Lehrer fragte oder in der Bibliothek nachforschte, wurde im Misstrauen entgegengebracht. «Was führst du denn im Schilde, Junge? Willst du etwa Christ werden?», wurde er gefragt.

«Ich flehte ihn an, mir ein Buch Isa zu besorgen»

Er traf einen jungen Mann in der Schule, von dem es hiess, dass er ein Christ sei. «Ich flehte ihn an, mir ein Buch Isa zu besorgen», sagt er. «Er bekam solche Angst, dass er nie wieder in die Schule zurückkam. Er dachte, sie würden ihn steinigen oder töten.» Es gab Zeiten, in denen Taimoor 30 bis 40 Kilometer weit mit seinem Motorrad fuhr, weil er etwas über ein Treffen von Christen gehört hatte. «Niemand wollte mir eine Bibel geben, sie hatten zu grosse Angst. Doch ich war hartnäckig. Je mehr die Menschen mich aufhalten wollten, desto entschlossener wurde ich», fügt Taimoor hinzu.

Eines Tages traf er einen Missionar, der auf seinem Weg nach Islamabad durch die Region im Norden fuhr und dort Neue Testamente verteilte. Taimoor beobachtete den Mann aus der Ferne und fuhr ihm dann schnell mit seinem Motorrad hinterher. «Er schaute mich an und begrüsste mich wie einen Muslim. Dann sagte er: 'Dies ist das Buch Isa.' Ich fühlte mich wie vom Blitz getroffen», sagt Taimoor. «Ich konnte mich kaum mehr bewegen.»

Zögernd fragte er den Missionar nach den Kosten für das Buch. «Niemand kann den Preis dafür bezahlen», sagte er. «Wenn du es haben möchtest, kannst du mir einfach das geben, was du geben willst.» Taimoor griff in seine Tasche und zog Geld im Wert von etwa 20 US-Cents hervor.

Etwas Aussergewöhnliches

Nachdem er nach Hause gerast war, unterzog sich Taimoor einer rituellen Reinigung. Er empfand dies als angemessen, bevor er ein solches Buch lesen würde. «Am Anfang verstand ich es nicht», sagt er. «Doch als ich im fünften Kapitel des Matthäusevangeliums angelangt war, geschah etwas Übernatürliches und Aussergewöhnliches in meinem Herzen.» Er las: «Gesegnet seien diejenigen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.» Nachdem er diesen Vers gelesen hatten, spürte er, dass der Heilige Geist auf ihn fiel – und ihn füllte – während sein Herz und sein Denken erneuert wurden.

«Ich wurde ohne die Hilfe eines Menschen gerettet», erinnert sich Taimoor. «Ich sprach kein Übergabegebet und reagierte auch nicht auf einen Altarruf», sagt er. «Innerhalb von sechs Monaten erkannte ich, dass Jesus Gott in menschlicher Natur ist.»

Ein langer Weg

Es sollte noch fünf Jahre dauern, bis Taimoor irgendwelche bedeutenden Kontakte zu anderen Christen bekam oder eine komplette Bibel zu Gesicht bekam. In der Zwischenzeit begann er, das Neue Testament auswendig zu lernen. «Als Muslim dachte ich, dass jeder gute Muslim den Koran auswendig lernt», erinnert er sich. «Logischerweise müssen deshalb auch die Christen ihre Bücher auswendig lernen.» Er dachte, er solle die Bücher besser auswendig können, bevor er sich mit anderen Christen traf. Ausserdem befürchtete er, dass ihm das Buch jederzeit wieder weggenommen werden könnte.

Als seine Mutter seinen neuen Glauben entdeckte, sagte sie ihm: «Wenn ich gewusst hätte, dass du Christ wirst, dann hätte ich dich als Baby erwürgt.» Viele Jahre später wurden Taimoors Mutter und Bruder ebenfalls gläubige Christen.

Eine neue Aufgabe

Taimoor ist der Gründer von «The Crossbearers» (Die Kreuzträger), einem Dienst, der sich der Verbreitung des biblischen Christentums in einem islamischen Kontext verschrieben hat. Eines der Ziele dieses Dienstes ist es, im Nahen und Mittleren Osten neue Gemeinschaften von «messianischen Muslimen» zu gründen, die auf den Grundlagen des Epheserbriefs gegründet sind.

Er vergleicht seine Art zu reisen gerne mit John Wesley. «Ich arbeite in einem Bezirk, und dann reise ich weiter. Ich bewege mich schnell vorwärts», sagt er. «Einige werden mir dabei folgen.»

Die Treffen in seinen Häusern können bis zu sechs Stunden dauern, doch er lehnt es ab, dies «Kirche» zu nennen. Stattdessen zieht er den Begriff «Jaamat Rabaani» vor – was «Treffen des Volkes Gottes» bedeutet. «Wenn es wie eine Kirche aussieht, dann werden sie es niederbrennen», sagt er. «Es gibt einen Menge Menschen im Nahen Osten, die wirklich hungrig und auf der Suche sind», stellt  er fest.

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Datum: 14.09.2015
Autor: -
Quelle: Joel News

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