Nathan Thurlow

Ein Hippie auf der Suche nach Liebe

Freude und Liebe – darin sucht Nathan Thurlow
Nathan Thurlow
Nathan Thurlow

den Sinn des Lebens. 15 Jahre lang sucht er Halt in fernöstlichen Religionen, praktiziert extreme Meditation oder tanzt tagelang im Drogenrausch. Doch er findet nur Leere und Depression – bis ihn ein Freund besucht.Nathan Thurlow wächst in Australien abseits der Zivilisation auf: kein Fernsehen, keine Läden. Er unterrichtet in einer kleinen Schule, die von seinen Eltern gegründet wurde.

Die Suche nach Erleuchtung

Nach seiner behüteten Kindheit wächst in ihm eine spirituelle Sehnsucht. Er möchte erleuchtet werden, sich lebendig fühlen, Freude und Liebe finden. «Ich suchte verzweifelt das Gefühl, lebendig zu sein. Der junge Australier reist jahrelang durch Südostasien und meditiert bis zu zehn Stunden am Tag, um diese Erleuchtung zu erreichen. Zwischendurch besucht er in Australien Hippie- und Techno-Festivals, macht Essen für die Besucher, singt für sie und versucht so, dem Motto «Je mehr du gibst, desto mehr bekommst du» gerecht zu werden. «Das war meine Art, etwas von einem Festival zu haben.» Es geht ihm dabei aber nicht so sehr um Selbstlosigkeit, sondern um Anerkennung: «Ich machte mein Yoga immer dort, wo mich andere sehen konnten. Obwohl ich mein 'Ich' loswerden wollte, wollte ich von der Welt beachtet werden.» Im Gegenzug erhält er von den Besuchern positive Reaktionen, Drogen und One-Night-Stands.

Doch wenn er wieder zu Hause ist, fühlt er sich verloren, kaputt und leer. Denn echte Freunde hat er keine. «Ich kannte Hunderte von Menschen, hatte auf Facebook Tausende Freunde, aus aller Welt. (…) Aber wenn ich alleine war, in der Stille, dann merkte ich, wie einsam ich war und dass das keine wirklichen Freundschaften waren.»

Ein Vater, der nicht lieben kann

Mit 29 hat Nathan eine dreijährige Beziehung zu einer Deutschen und wird Vater. Doch er ist nicht glücklich. «Ich wusste nicht, wie ich ein guter Vater oder ein guter Partner sein kann.» Seine Partnerin will in Deutschland leben, doch der Australier fühlt sich dort noch verlorener. «Ich wusste nicht, dass ich geliebt bin und hatte keine Ahnung, wie ich meinem Sohn die Liebe geben sollte, die ich ihm hätte geben müssen.» Er kämpft mit starken Depressionen, versucht sich selbst mit Marihuana und Yoga zu therapieren, doch nichts hilft.

Nach drei Jahren verlässt ihn seine Freundin und Nathan stürzt noch weiter ab. «Ich war einfach nicht in der Lage, meinem Sohn eine glückliche Vater-Kind-Beziehung zu geben, ich kam ja noch nicht einmal mit mir selbst klar. Und ich konnte nicht mehr einfach nach Südostasien davonlaufen…» Ihm kommen auch Selbstmordgedanken, doch der Schmerz, den er dadurch seinem Sohn antun würde, hält ihn davon ab. «Aber ich wusste, dass ich mit dieser Leere nicht mehr weiterleben konnte. Gleichzeitig wusste ich auch, dass nichts in der Welt sie ausfüllen konnte.»

Ein Funken Leben

In dieser Zeit besucht ihn sein Freund Steve. Sie hatten sich 15 Jahre zuvor bei einem Techno-Festival kennengelernt, gemeinsam Drogen konsumiert und philosophiert. Doch Steve hat sich völlig verändert. Er ist nicht mehr drogen- und sexsüchtig und sucht nicht die Aufmerksamkeit anderer – denn er hat Gott kennengelernt. Er legt Nathan die Hände auf und bittet Gott um ein neues Herz für ihn und um Vergebung. «Während er betete, spürte ich einen Funken Leben in meinem Herzen, den ich nicht mehr gespürt hatte, seit ich ein kleines Kind gewesen war. Das war Liebe und ich dachte, das muss ich ausprobieren!»

Er spürt, wie ihn Liebe und Hoffnung erfüllen. Und ihm gefällt die vertrauensvolle Art, in der sein Freund betet. Also beschliesst er, jeden Tag zu beten. Es beginnt mit einem einfachen, täglichen «Danke, Gott, dass du mich geweckt hast». Nach einer Woche stellt er fest, dass er ausgeglichener wird, es geht ihm langsam besser.

Gefunden, wonach er sich gesehnt hat

Hoffnung erwacht in ihm, auch für die zerbrochene Beziehung. Doch bei einem Treffen wird klar, dass seine Ex-Freundin nichts mehr von ihm wissen will. Völlig wütend und enttäuscht fährt er nach Hause und schreit dort all seinen Frust und seine Wut gegen Gott heraus. Für ihn hat das Christentum versagt. «Doch dann geschah etwas Verblüffendes: Zuerst spürte ich noch den Schmerz und die Wut, aber dann kam Gottes Gegenwart in den Raum. Sie war so viel grösser als mein Schmerz und meine Angst.» Zuerst macht es ihm Angst, doch als er Gott sein Leben hinlegt, merkt er, dass sein Schmerz und die Angst mit einem Mal weg sind. «Seine Gegenwart erfüllte mich. Es war diese Liebe, dieser Frieden, den ich nicht beschreiben kann… Ich dachte: Wow, Gott, das ist das, wonach ich mein ganzes Leben lang gesucht habe!» Er übergibt Gott sein Herz, sein Leben.

An dem Abend erfährt er nicht nur Hoffnung. «Mein ganzes Leben habe ich mich angestrengt, um geliebt zu werden. Nachdem ich es 30 Jahre lang versucht hatte, war mir klar, dass ich nicht wusste, wie ich diese Liebe in der Welt aus meiner eigenen Kraft weitergeben könnte. In dieser Nacht sah ich, dass Jesus der Weg ist und alles, was ich tun muss, ist, aus Gottes Liebe und im Glauben zu leben. (…) Ich wusste, dass ich ein guter Vater sein kann, weil ich selbst vom Schöpfer des Universums geliebt bin.»

Die lebensverändernde Liebe weitergeben

Heute lebt Nathan Thurlow in Freiburg im Breisgau und gibt Gottes Liebe auf ganz praktische Weise weiter: Regelmässig veranstaltet er das New Heart Festival mit einer «Silent Disco», bei der er einige Hundert Kopfhörer verteilt und Menschen zur Musik ihrer Wahl tanzen können. Nathan verteilt dazu Chai-Tee; Menschen kommen ins Gespräch, werden Freunde. Und wo er kann, erzählt er den Leuten von seiner krassen Veränderung. «Mit diesem Festival habe ich die Möglichkeit, etwas von der lebensverändernden Liebe Gottes an meinen Mitmenschen weiterzugeben.»

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Datum: 30.07.2019
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Jesus.ch / ERF Medien

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